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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft
Autoren: Sandra Brown
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dieser Hure zusammengetan. Russells durchgebrannte Frau. In Gentry stieg eine neue Welle von Zorn auf. Dass Clark diese Nutte seiner geliebten Tochter vorziehen konnte, war eine Beleidigung, die seinen Haß noch schürte.
    »Bleib stehen«, befahl er Lydia, als sie näher kam.
    Sie blieb stehen, die Arme schützend um Lee geschlungen. »Wer seid Ihr? Was wollt Ihr?«
    »Lydia, das ist Victorias Vater. Zeig ihm Lee. Das ist Euer Enkel, Gentry.«
    »Lügner.«
    »Dieses Baby ist Euer Enkel, das schwöre ich. Victoria starb bei seiner Geburt.«
    »Es ist wahr«, fügte Lydia hastig hinzu. »Mein Kind wurde tot geboren. Ich war Lees Amme. Ross hat mich erst Wochen nach Victorias Tod geheiratet.«
    »Ich habe schon erwartet, dass ihr beide versuchen würdet, dieses Baby als meinen Enkel auszugeben, um mir Geld aus der Tasche zu ziehen«, sagte Gentry. Er spuckte auf die Erde dicht neben Ross’ Gesicht. »Es zerreißt mich, wenn ich auch nur daran denke, dass du meine Tochter berührt hast.«
    »Das weiß ich, verdammt«, knurrte Ross. »Und es macht mir nichts mehr aus. Aber wollt Ihr nur Eures Stolzes wegen Victorias Sohn verleugnen? Euer eigenes Fleisch und Blut?«
    Der Mann sah das Kind nicht einmal an. »Für wie schwer von Begriff hältst du mich eigentlich... Clark ?« Als Ross plötzlich aufmerksam wurde, lachte Gentry höhnisch. »O ja, ich weiß alles über dich, du verdammter gesetzloser Bandit. Und von diesem dahergelaufenen Luder weiß ich auch alles. Ihr spielt ja wirklich eine rührende Szene hier. Aber ich habe gestern abend in der Stadt ihren Ehemann kennengelernt und hatte ein nettes Schwätzchen mit Mr. Russell. Du großer Revolverheld Sonny Clark, zwei Flinterwäldler halten dich hier zum Narren.«
    Ross starrte seinen Schwiegervater ausdruckslos an. »Russell?«
    »Ehemann?« echote Lydia.
    »Clancey Russell. Er sagte, er wäre euch vor etwa einer Woche begegnet. Meinte, du hättest ihn und seine Frau ertappt, als sie gerade planten, dich den Behörden zu übergeben, und so sagte er nur, er wäre auf der Suche nach Arbeit.«
    Ross’ erster Gedanke war, der Mann wäre völlig durchgedreht. Dann sah er Lydia an, und ihre Miene ließ die Wahrheit erkennen. Sie war farblos, voller Schuldbewußtsein und Angst.
    »Er war dein Ehemann ? « fragte er ungläubig und hoffte, sie würde es bestreiten.
    »Nein, Clancey Russell war nicht mein Ehemann«, verneinend schüttelte sie den Kopf. Selbst als Toter machte Clancey ihr noch das Leben schwer. »Er war mein Stiefbruder.«
    »Mein Gott, verwandt sind sie auch noch«, sagte Gentry beißend.
    »Der Stiefbruder?« brüllte Ross.
    Ihre Augen flehten um Verständnis. »Ja.«
    »Hölle und Pest«, fluchte Ross. »Du wusste st also von mir, noch bevor ich dir je davon erzählt habe?«
    »Ja, aber...«
    »Und du und dieser Stiefbruder, den du angeblich hasst ...«
    »Ich hasst e... äh, hasse ihn wirklich.« Sie durfte nicht zu erkennen geben, dass sie von Clanceys Tod wusste , womit sie Bubba verriete.
    »Ihr hattet vor, mich gegen eine Belohnung auszuliefern?«
    »Nein«, protestierte sie wild. »Nein, Ross. Er drohte, dich dem Sheriff zu melden, wenn ich ihm nicht den Schmuck gäbe.«
    »Schmuck? Welchen Schmuck?« fragte er.
    »Der, den du mir gestohlen hast«, ergänzte Gentry. »Erbstücke der Familie Gentry. Du hast sicher Victoria gezwungen, den Safe hinter dem Bild zu öffnen und ihn herauszuholen. Vor den Yankees hatten wir ihn gut versteckt, aber du Halunke nimmst ihn einfach mit. Ich hatte keine Ahnung, dass Russell davon wusste . Wahrscheinlich hat diese Frau, die angeblich mit dir verheiratet sein soll, es ihm verraten.«
    »Wenn Ihr den Schmuck wollt, könnt Ihr ihn haben«, wiederholte Lydia und machte einen Schritt auf Gentry zu. Hauptsache, er nahm seine Waffe weg. »Lee... ?« Sie hob das Baby seinem Großvater entgegen.
    Er machte einen Schritt rückwärts, als wenn es ein Kind des Teufels wäre. »Gib ihn dem Nigger und hol den Schmuck.«
    Moses nahm Lee, der jetzt hungrig und erschrocken wimmerte. Lydia rannte zum Wagen, zog sich hastig hinauf und nahm den Schmuck aus dem Versteck, in das sie ihn erst vor Stunden gelegt hatte. Sie wich Ross’ vorwurfsvollem Blick aus, als sie auf Gentry zulief und ihm den Beutel hinhielt.
    » Lass ihn fallen.« Sie warf ihn auf die Erde. »Hier, Clark. Ich habe dich mit den Beweisstücken erwischt. Das reicht, um dich ins Jenseits zu befördern.«
    »Ich habe ihn noch nie gesehen«, verteidigte Ross sich.
    »Er
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