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Jenny und der neue Vater

Jenny und der neue Vater

Titel: Jenny und der neue Vater
Autoren: Anna Martach
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Mama beobachtet, ja?“, forschte sie hartnäckig.
    Alexander nickte, er schien fast ein wenig reumütig. „Jenny, mein Schatz, ich will doch nur, dass alles wieder gut wird, dass alles wieder so wird wie früher. Wir sind doch eine Familie.“
    „Sind wir das noch, Papa?“
    Diese Worte gaben ihm einen Stich ins Herz. „Ja, ich denke schon. So etwas wirft man nicht einfach davon. Und immerhin hast du mich gerade vor der Polizei gerettet. Ich bin stolz auf dich, du bist mutig.“
    „Nein, ich glaube nicht. Und jetzt muss ich gehen, Mama wartet. Außerdem finde ich es nicht gut oder richtig, wenn du Mama beobachtest. Lass uns lieber in Ruhe.“ Sie stand auf und ging davon. Auch seiner Tochter starrte Alexander hinterher.
    Was war mit seiner Familie geschehen?
     
    *
     
    „Kirsten, ist die Bestellung für die Kundin Wissmann schon gekommen?“, fragte Björn und lächelte die junge Frau an. Sie erwiderte das Lächeln und wandte sich der Kundin zu, die sich über diese prompte Bedienung freute. Nachdem sie hoch zufrieden gegangen war, hielt Björn Kirsten fest. Die beiden waren gleich am ersten Arbeitstag zum Du übergegangen, wie es das ganze Team im Geschäft hielt, Björns Autorität tat das keinen Abbruch.
    „Sag mal, hättest du etwas dagegen mit Jenny und Nähe in den Zoo zu gehen? Ich finde, ihr müsst mal raus aus dem täglichen Trott. Und Jennifer tut es auch nicht gut, wenn sie zuviel über den Büchern sitzt. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, dass sie reichlich liest.“
    „Ich weiß nicht recht“, zögerte Kirsten. Sie hatte Jenny ausgefragt, nachdem das Mädchen sich verspätet hatte und etwas nervös wirkte. Daher wusste sie, dass Alexander sie jedenfalls ab und zu beschattete. Wie würde er reagieren, wenn er sah, dass seine Frau und seine Tochter mit einem fremden Mann ausgingen, auch wenn es nur in den Zoo war?
    Aber sie wollte sich ja von Alexander lösen, und sie sollte eigentlich so schnell wie möglich damit anfangen. Also machte es keinen großen Unterschied, ob sie jetzt gingen oder drei Wochen später. Und außerdem würde es ihnen wirklich gut tun.
    „Ja, gerne, wir freuen uns darauf“, stimmte sie dann spontan zu. „Besonders Jenny wird sich freuen, sie liebt Tiere über alles.“
    „Und du?“, forschte er sanft nach.
    „Ich mag Tiere auch“, erklärte sie, ihn absichtlich missverstehend.
    „Das meinte ich eigentlich nicht“, grinste er, winkte dann aber ab. „Entschuldige, diese Frage war nicht fair von mir.“
    „Passt es dir am Freitagnachmittag, oder ist zuviel zu tun?“, ging sie darüber hinweg. Er nickte und strahlte.
    Jenny brach in Jubel aus, als Kirsten ihr die Neuigkeiten erzählte.
     
    *
     
    Der Tag schien wie gemacht für diesen Ausflug. Die Sonne lachte vom Himmel, es war nicht zu heiß, und aus irgendeinem Grund war der Zoo auch nicht zu voll, man konnte überall gut hingehen, ohne sich mit anderen Leuten zu drängen.
    Kirsten und Björn wirkten gelöst, ihre Mienen waren nicht angespannt, und sie freuten sich fast ebenso sehr wie Jenny.
    Sie begannen beim Bären-Gehege und folgten langsam dem Rundweg, Jenny meist vorweg, während die beiden Erwachsenen sich unterhielten und dem Mädchen folgten.
    Schließlich befand Björn, es sei Zeit für ein gutes Essen, das sie in einem der Restaurants einnahmen. Umgeben von Elefanten auf der einen Seite und Tigern auf der anderen schmeckte es besonders gut, denn der Ausblick war durch nichts versperrt. In einem Andenkengeschäft kauften sie für jeden neue T-Shirts mit besonderen Aufdrucken und für Jenny einen Schlüssel-Anhänger wie auch einen sehr schönen Füller.
    Und schließlich stand noch der Besuch im Planetarium an, das sich direkt neben dem Zoo befand. Jenny war ganz begeistert. Die drei setzten sich in Sessel mit hohen Lehnen, und dann ging es auch schon los. Die Sessel kippten um, so dass der Blick auf die Kuppel in der Decke frei war, es wurde dunkel, und in der Kuppel begannen sich Sternbilder zu formen. Eine angenehme Stimme klang auf und entführte die drei in die Wunderwelt des Universums.
    Als die Vorführung endete, war Jenny regelrecht ehrfürchtig. „Du, Björn, einen so schönen Tag hatte ich noch nie“, sagte sie dann leise. „Vielen Dank dafür.“
    Das Mädchen umarmte ihn, und Björn fühlte sich seltsam berührt. Ein wenig hilflos und verlegen schaute er Kirsten an, in deren Blick sich aber ebenfalls Dankbarkeit spiegelte. Das war ihm regelrecht peinlich, und er versuchte die
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