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Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten

Titel: Jedi-Padawan 05 - Die Rächer der Toten
Autoren: Jude Watson
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Daan haben Hallen der Zeugen. Beweise ihrer Lügen, wie wir sagen. Wir Melida besuchen unsere Vorfahren jede Woche, um ihre Geschichten zu hören. Wir nehmen unsere Kinder mit, damit das Unrecht nicht in Vergessenheit gerät, das die Melida unter den Händen der Daan erleiden mussten. Niemand vergisst. Niemand wird jemals vergessen.«
    Obi-Wan fühlte einen Anflug von Kälte bei Wehuttis grimmigen Worten. Selbst wenn die Daan so böse waren, wie er sie darstellte, wie konnten sie endlose Kriege führen, wenn sie doch ihre Welt Stück für Stück zerstörten? Er konnte sehen, dass Zehava einst eine schöne Stadt gewesen war. Nun lag sie in Schutt und Asche. Hielten sie wirklich ihre Geschichte lebendig, indem sie diese Hallen der Zeugen bauten oder zerstörten sie ihre Zivilisation?
    Und noch etwas war hier nicht in Ordnung. Etwas, das in Obi-Wans Hinterkopf rumorte, das er aber nicht einordnen konnte.
    Obi-Wans Blick wanderte zu einer Gruppe von Melida, die vor einem Café saßen. Das einzige Fenster des Restaurants war zerbrochen und ein Feuer hatte den Innenraum zerstört. Der Eigentümer hatte dennoch Stühle und Tische auf die Straße gestellt. Ein paar Töpfe mit hellen, rot blühenden Pflanzen vor dem zerbombten Haus milderten das Bild nur wenig.
    Plötzlich erkannte Obi-Wan, was nicht stimmte. Er hatte auf den Straßen niemanden gesehen, der älter als zwanzig und jünger als vielleicht fünfzig war. Die Straßen waren von älteren Leuten und von jüngeren, etwa in seinem Alter, bevölkert. Er hatte weder Männer noch Frauen in Qui-Gons Alter gesehen -mit Ausnahme von Wehutti. Sogar die anderen Scharfschützen waren älter, wie ihm jetzt auffiel. Arbeiteten alle Leute mittleren Alters oder hatten sie sich irgendwo versammelt?
    »Wehutti, wo sind all die Leute mittleren Alters?«, fragte Obi-Wan neugierig.
    »Sie sind tot«, sagte Wehutti einfach.
    Sogar Qui-Gon sah überrascht aus. »Die Kriege haben die mittlere Generation ausgelöscht?«
    »Die Daan haben die mittlere Generation ausgelöscht«, korrigierte Wehutti grimmig.
    Obi-Wan war aufgefallen, dass auch im Daan-Sektor nur alte und junge Leute zu sehen waren, doch das sagte er Wehutti nicht. Offensichtlich war der Hass auf die Daan so tief in Wehutti verwurzelt, dass er die andere Seite der Geschichte nicht sehen wollte.
    Als sie das zerbombte Café passierten, bemerkte Obi-Wan Graffiti auf einer teilweise zerstörten Mauer. In leuchtend roter Farbe waren die Worte DIE JUNGEN WERDEN SIEGEN! WIR SIND ALLE! gekritzelt.
    Sie bogen um eine Ecke und gingen durch eine Gegend, die einmal wohlhabend gewesen sein musste. Als sie sich ihren Weg durch Barrikaden auf einst schönen Plätzen bahnten, sah Obi-Wan noch mehr Graffiti. Überall stand geschrieben, was er bereits am Café gesehen hatte.
    »Wer sind >Die Jungen    Wehutti runzelte die Stirn. »Nur Kinder, die herumspielen. Als wäre es nicht schlimm genug, dass wir in den Häusern und Gärten leben müssen, die die Daan zerstört haben. Unsere eigenen Kinder machen unsere Umgebung noch hässlicher, indem sie sie beschmieren. Ah, wir sind da.«
    Er hielt vor einem ehemals luxuriösen Anwesen an. Eine massive Durastahl-Wand war darum herum gebaut worden. Sie war an der Oberseite mit gewickeltem Elektrodraht versehen. Die Fenster waren verbarrikadiert und Obi-Wan war sich sicher, dass sie bei Berührung einen elektrischen Schock auslösten. Das Haus war jetzt eine Festung.
    Wehutti hielt vor dem Tor an und blickte dicht in einen IrisScanner. Das Tor klickte auf und er bedeutete ihnen, hineinzugehen.
    Sie blieben in einem ummauerten Hof stehen. Vor dem Haus stand ein Regal voller Waffen.
    »Ihr müsst leider eure Lichtschwerter hier lassen«, sagte Wehutti entschuldigend. Er nahm seine eigenen Waffen aus ihren Holstern. »Dies ist das Melida-Hauptquartier. Eine waffenfreie Zone.«
    Qui-Gon zögerte den Bruchteil einer Sekunde. Obi-Wan wartete, um zu sehen, was er tun würde. Ein Jedi trennte sich niemals von seinem Lichtschwert.
    »Es tut mir Leid, aber wenn ihr diese Regel brecht, werden die Verhandlungen schlecht für euch ausgehen«, erklärte Wehutti in einem diplomatischen Ton. »Sie brauchen einen Beweis für euer Vertrauen, denn ihr bittet um ihres. Doch es bleibteure Entscheidung.«
    Langsam legte Qui-Gon sein Lichtschwert ab. Er bedeutete Obi-Wan, dasselbe zu tun. Der Jedi-Ritter legte das Laserschwert auf den Ständer,
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