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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
Autoren: Kevin J. Anderson
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unterhöhlt.
    In gewisser Hinsicht war es während des Kampfes gegen das Imperium einfacher gewesen, alle Fraktionen der Allianz zu einigen. Aber jetzt war der Feind nicht mehr so klar definiert. Jetzt mußten Leia und die anderen Allianz-Diplomaten die Planeten, die einst unter dem imperialen Joch gestöhnt hatten, an ihre gemeinsamen Interessen erinnern. Aber einige dieser Welten hatten so sehr gelitten, daß sie nun allein gelassen werden wollten, um ihre Wunden zu lecken und zu heilen. Viele wollten nicht Teil der galaxisumspannenden Föderation der Planeten sein. Sie wollten ihre Unabhängigkeit erproben. Aber unabhängige Welten konnten nacheinander fallen, wenn sich andere mächtige Kräfte je gegen sie verbünden sollten.
    Leia ging in ihr Schlafzimmer und schlüpfte aus der Diplomatenkleidung, die sie den ganzen Tag getragen hatte. Am Morgen war sie frisch und hell gewesen, aber der Stoff verlor seine Leuchtkraft, wenn er zu lange dem Regenbogenlicht im großen Senatssaal ausgesetzt war.
    Im Laufe der nächsten Woche würde Leia mit den Botschaftern von sechs verschiedenen Welten verhandeln müssen, um sie zum Beitritt zur Neuen Republik zu bewegen. Vier schienen geneigt, aber zwei beharrten auf vollständiger Neutralität, bis die spezifischen Interessen ihrer Planeten durchgesetzt waren.
    Ihre schwierigste Aufgabe kam in zwei Wochen auf sie zu, wenn der caridanische Botschafter eintraf. Carida befand sich mitten in einem Gebiet, das von versprengten Überresten des Imperiums kontrolliert wurde, und war Sitz einer der bedeutendsten imperialen Militärausbildungsbasen. Obwohl Imperator Palpatine tot und Großadmiral Thrawn besiegt war, weigerte sich Carida, der Realität ins Auge zu sehen. Es war schon ein großer Sieg gewesen, daß sich der Botschafter überhaupt zu einem Besuch auf Coruscant bereit erklärt hatte. Zweifellos würde Leia ihn unterhalten und die ganze Zeit freundlich lächeln müssen.
    Leia aktivierte das Schallbad und stellte es auf Entspannungsmassage ein. Sie schlüpfte in die Kammer, seufzte tief und lang und ließ sich die Sorgen aus dem Kopf massieren.
    Um sie herum erfüllten frisch geschnittene Blumen aus den Botanischen Gärten des Himmelsdoms den Raum mit ihren milden Düften. An der Wand hingen nostalgische Szenen vom Planeten Alderaan, Bilder des Planeten, auf dem sie aufgewachsen war, und den. Großmufti Tarkin vernichtet hatte, um die Macht seines Todessterns zu demonstrieren: die friedlichen, rollenden Grasebenen, die im Wind flüsterten, die fliegenden Drachenwesen, die die Menschen von einer himmelhohen Turmstadt zur anderen trugen, die Industrieanlagen und tiefen Siedlungen, die in die Wände der breiten Spalten gebaut waren, welche Alderaans Oberfläche zerfurchten… ihre Heimatstadt, die sich in der Mitte eines Sees erhob.
    Han hatte ihr im letzten Jahr diese Bilder geschenkt, aber nie verraten, woher er sie hatte. Monatelang hatten sie ihr das Herz zerrissen, wenn sie sie betrachtete. Sie dachte an ihren Pflegevater, Senator Bail Organa, und an ihre Kindheit als Prinzessin, die nie etwas von ihrer wahren Herkunft geahnt hatte.
    Jetzt betrachtete Leia diese Bilder mit bittersüßem Stolz, sah sie doch in ihnen einen Beweis für Hans Liebe. Er hatte schließlich einst in einem Kartenspiel einen ganzen Planeten gewonnen und ihn ihr und den anderen Überlebenden Alderaans geschenkt. Er liebte sie wirklich. Auch wenn er jetzt nicht hier war.
    Nach wenigen Minuten hatte das Schallbad ihre Muskeln entspannt, sie mit neuer Frische und neuer Kraft erfüllt. Leia zog sich wieder an und wählte diesmal etwas Bequemeres.
    Sie betrachtete sich im Spiegel. Leia beschäftigte sich inzwischen nicht mehr so intensiv mit ihrem Haar wie zu ihrer Zeit als Prinzessin auf Alderaan. Seitdem hatte sie drei Kinder geboren, die Zwillinge, die jetzt zwei Jahre alt waren, und kürzlich ein drittes Baby. Sie konnte sie nur ein paarmal im Jahr sehen, und sie vermißte sie schrecklich.
    Wegen der potentiellen Macht, die die Enkel von Anakin Skywalker in sich trugen, waren die Zwillinge und das Baby zu einem streng bewachten Planeten namens Anoth gebracht worden. Alle anderen Einzelheiten über diesen Planeten waren aus ihrem Gedächtnis gelöscht worden, um zu verhindern, daß jemand dieses Wissen ihren Gedanken entnahm.
    Während ihrer ersten beiden Lebensjahre, hatte Luke erklärt, waren Jedi-Kinder am verwundbarsten. Jeder Kontakt mit der Dunklen Seite konnte ihr Bewußtsein und ihre Fähigkeiten
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