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Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Titel: Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
Autoren: Petra Franke
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Sie das Bedürfnis dazu verspüren, dann beten Sie, auch wenn Gott Ihnen bisher wenig bedeutet hat. Das ist vielleicht mein wichtigster »Tipp« für Ihre Suche nach Trost.
    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen die nötige Kraft auf Ihrem Weg durch die Trauer, damit Sie eines Tages wieder zuversichtlich in Ihre Zukunft blicken können!
    Ihre

     
    »Der Schmerz ist der größte Lehrer der Menschen. Unter seinem Hauch entfalten sich die Seelen.«
    (Marie von Ebner-Eschenbach)
     

Faktor Zeit
    Die Uhr tickt. Unaufhaltsam. Die Zeit schreitet voran und nimmt alles mit sich fort. Die glücklichen Stunden ebenso wie die traurigen. Einmal habe ich eine Spruchkarte gelesen, auf der stand:
    »Auch das geht vorüber.« Zunächst fand ich diese Aussage platt, ja geradezu lächerlich. Was für eine Binsenweisheit! Nun aber, nach den Erfahrungen der Zwischenzeit, finde ich den Spruch weise.
Glück ist vergänglich
    Glücksmomente können wir nicht festhalten, so sehr wir es uns wünschen. Aber auch die schweren Stunden bleiben nicht für immer. Das eine wie das andere geht vorbei! Deshalb ist die Hoffnung berechtigt, nach der Zeit der Trauer wieder Zeiten der Freude zu erleben. Sie wird eine andere Qualität haben. Der Verlust bleibt bestehen und wird Sie durch Ihr weiteres Leben begleiten. Aber es ist möglich, Trauer und Schmerz mit der Zeit hinter sich zu lassen.
Die innere Uhr ist verstellt
    Neben der physikalischen Zeit, die wir von Uhren und Kalendern ablesen, gibt es ein individuelles Zeitempfinden. Jeder Mensch hat einen eigenen inneren Takt, seinen persönlichen Rhythmus. Dieses Zeitgefühl wird von dem bestimmt, was Sie erleben. In einer Stresssituation wie nach einem Todesfall scheint die Zeit für die Betroffenen stehen zu bleiben. Das Zeitempfinden gerät durcheinander, der Trauernde fällt sozusagen aus der Zeit heraus. Der Tod verändert die Dinge auf eine Art und Weise, die ein normales Weiterleben zunächst unmöglich macht. Nichts läuft mehr in seiner gewohnten Bahn. Das Lebensgefüge wird auf den Kopf gestellt.
    Alles gerät aus dem Takt
    Die Tageszeiten treten plötzlich außer Kraft. Nachts liegen Trauernde oft wach, und bei Helligkeit schleppen sie sich müde und kraftlos durch den Tag. Der gewohnte Alltag gerät aus dem Rhythmus. Jede Besorgung oder Verrichtung kostet Überwindung.
    Dabei sind gerade jetzt die verschiedensten Regelungen im Zusammenhang mit dem Todesfall zu treffen. Was das tägliche Leben sonst ausgefüllt hat, bleibt stehen und liegen. Man läuft wie in Trance herum, macht und tut das Notwendige und ist doch innerlich verstört und durcheinander. Das Leben ist aus dem Takt. Alles fühlt sich ungewohnt und fremd an, Sie stoßen an Ihre Grenzen.
Die Zeit vergeht, andere Zeiten kommen
    Verstehen Sie diese Zeit als eine Phase des Übergangs. Ihr innerer Rhythmus wird sich wieder einschwingen und zurückgelangen zu der Ruhe, die Sie brauchen, um leben zu können. Nehmen Sie diese Zeit innerer Unruhe und Verzweiflung wahr als einen Ausdruck Ihrer Verbundenheit und Liebe zum Verstorbenen.
    Kurz oder lang – eine Sache des Maßstabs
    Ein anderer zeitlicher Aspekt ist dieser: Wahrscheinlich waren Sie im Ihrem Umkreis bereits bei Trauerfeiern zu Gast. Beim unmittelbaren Abschied, während der Trauerrede, in der Kirche und auf dem Friedhof kommen angesichts der Ungeheuerlichkeit des Todes fast jedem Gast immer wieder die Tränen.
    Wie anders ist die Perspektive nur eine oder zwei Stunden später, wenn man zu Tisch sitzt und gemeinsam des Verstorbenen gedenkt! Trotz aller Erschütterung richtet sich der Blick dankbar und versöhnlich auf das Gute in der Vergangenheit und nach dem Einsehen des Unausweichlichen wieder auf die Gegenwart und Zukunft. Allmählich stellt sich etwas Gelassenheit ein. So verläuft im Prinzip jede Trauer; nur ist der zeitliche Maßstab für die nahen Angehörigen ein ganz anderer. Aber die Zeit heilt alle Wunden.
Leben und Tod: ein Kreislauf
    Wer einen Menschen zu Grabe tragen muss, ist mit der unumstößlichen Tatsache konfrontiert, dass nichts im Leben Bestand hat.
    Alles verändert sich, und das Leben geht viel zu schnell vorüber.
    Wenn es gut geht, spannt sich heute der Lebensbogen weit: Durchschnittlich sind es rund 80 Jahre von der Geburt bis zum Tod.
    Dazwischen liegen die Kindheit und Jugend, das Erwachsenenalter und schließlich der Lebensabend und das Greisenalter. So wie in der Natur alles keimt, wächst, blüht, Früchte trägt und schließlich stirbt, so
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