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Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Titel: Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
Autoren: Petra Franke
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überraschende Perspektiven entdecken und neue Wege gehen.
    Das Abschiednehmen von einem geliebten Menschen bedeutet Trauer und Schmerz. Es bedeutet aber auch Liebe und Dankbarkeit dafür, womit der Verstorbene Ihr Leben bereichert hat. Pflegen Sie die dankbare Erinnerung und ein ehrendes Angedenken.
    Dieses Buch soll Ihnen sozusagen als »Geländer« dienen, an dem Sie während der langsam einander ablösenden Trauerphasen Halt finden. Es bringt die Themen zur Sprache, die erfahrungsgemäß für Hinterbliebene am bedeutsamsten sind – Aspekte, die Ihnen helfen können, Ihre Gefühle besser zu verstehen und Ihren Schmerz zu bewältigen.
    Trauer ist ein langsamer Prozess. Lesen Sie das Buch daher nicht in einem durch; sonst könnten Sie sich unter Druck oder Zugzwang setzen. Die Abfolge der Kapitel ist an die verschiedenen Phasen der Trauer angelehnt. Jedes ist aber so abgefasst, dass es auch für sich genommen abgeschlossen und verständlich ist. In welcher Reihenfolge Sie die Kapitel lesen, sollten Sie nach Ihren persönlichen Bedürfnissen entscheiden. Ziehen Sie immer wieder Stellen heran, die Sie zum jeweiligen Zeitpunkt ansprechen, und lassen Sie sich Zeit zum ruhigen Verinnerlichen.
    Die Verarbeitung der Trauer geschieht nicht geradlinig, sondern macht Schritte vor- und rückwärts. Sie werden auch Sackgassen und Umwege betreten, und viele Punkte und Themen werden mehrere Anläufe verlangen. Wie bei allen Lernvorgängen spielt das Wiederholen nach Rückschlägen eine zentrale Rolle. Aus diesen Gründen und weil viele Aspekte in immer wieder anderen Zusammenhängen eine Rolle spielen, lassen sich inhaltliche Wiederholungen nicht vermeiden.
    Der Grundgedanke dieses Buches lautet: »Gib niemals auf!«. Auch wenn in den dunkelsten Momenten alles noch so schwer und sinnlos erscheint, wird es eine Zukunft geben, und es lohnt sich dafür zu kämpfen. Machen Sie das Beste für sich aus der Zeit, die Ihnen bleibt. Es gibt keine andere Wahl.
    Der Tod ist allgegenwärtig. Er ist ein meistens unsichtbarer, aber beständiger Begleiter. Diese Tatsache soll uns jedoch nicht lähmen, sondern herausfordern, das Leben zu lieben und jeden lebendigen Augenblick dankbar zu genießen.
    Der Umgang mit Sterben und Tod führt immer auch zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Der Tod fordert uns direkt auf, über die grundsätzlichsten Dinge nachzudenken. Wir fragen uns, woher wir kommen, wohin wir gehen und welche Bedeutung unser Leben hat. Antworten darauf muss letztlich jeder für sich selbst suchen und wird sie bestimmt nicht immer finden. Mit offenen Fragen umzugehen gehört auch zum Trauerprozess.
    Als Trauerrednerin erlebe ich täglich Tränen und Leid. Ich bin sozusagen ein Profi in Sachen Tod und Trauer. Trotzdem kann auch ich mich nicht an den Tod gewöhnen. Er bleibt eine Belastung, und ich leide aufrichtig mit jedem Hinterbliebenen. Der Kummer und die Zerstörung, die der Tod anrichten kann, sind unbeschreiblich. Trotzdem liebe ich meine Arbeit, denn sie führt zu sehr intensiven Begegnungen. Selten sind Menschen so offen und ehrlich wie im Angesicht des Todes. Er zwingt uns dazu, authentisch und wahrhaftig zu sein.
    Weil ich mich als »weltliche Trauerbegleiterin« verstehe, verzichte ich in meiner täglichen Arbeit und ebenso in diesem Buch weitgehend auf religiöse Symbolik und kirchliche Dogmatik. Das heißt jedoch keineswegs, dass Gott für mich keine Bedeutung hätte. Trost, Halt und Hoffnung schöpfe ich sogar vor allem aus meiner Beziehung zu Gott. Er gibt mir die Kraft, mit all dem Schweren und Traurigen umzugehen, dem ich viel zu oft begegne. Auch ich habe schon geliebte Menschen verloren.
    Nicht nur einmal musste ich den Weg der Trauer gehen, aber ich hoffe darauf, meine Verstorbenen eines Tages in einer anderen Welt wiederzusehen. Ich glaube an die Auferstehung der Toten. Doch das spielt im Alltag und in der Bewältigung aktueller Probleme und gegenwärtigen Leidens eine untergeordnete Rolle. Wir leben hier und heute. Mitten im gegenwärtigen Leben gilt es, mit dem Tod zurechtzukommen – zunächst mit allen in dieser Welt zur Verfügung stehenden Mitteln, so wie ich sie in diesem Buch beschreibe.
    Darüber hinaus jedoch ist es vielleicht ein besonderes Vorrecht der Leidenden und Trauernden, mit einer jenseitigen, »höheren« Welt in Berührung zu kommen, mit einer Welt, die sich außerhalb von Raum und Zeit befindet. Wer leidet und nicht mehr weiterweiß, ist am ehesten bereit, bei Gott Hilfe zu suchen. Sollten
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