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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben
Autoren: Darien Gee
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Erinnerung. Am meisten jedoch wünschte sie, er wäre nicht allein gewesen, als er starb. Jack musste wegen seiner Arbeit jedoch in Grand Rapids bleiben, und ihr Vater wollte Avalon nicht verlassen. Weil ihre Mutter hier begraben liegt. Und jetzt auch ihr Vater.
    »Ich habe beim Herfahren ein Lokal gesehen«, sagt Jack. »Es ist nicht weit von hier. Sollen wir das probieren?«
    Sie lächelt ihn kurz an. »Gerne.« Nach der Schufterei sollte sie eigentlich Hunger haben, außerdem muss sie bei Kräften bleiben. Sie ist nach Aussage ihres Arztes in der siebten Woche schwanger, nachdem es mit der künstlichen Befruchtung endlich geklappt hat.
    Jack sieht sie an, dann wandert sein Blick zu dem Teller auf ihrem Schoß. Er denkt dasselbe. »Vielleicht solltest du schon mal eine Kleinigkeit zu dir nehmen. Es dauert bestimmt seine Zeit, bis wir bestellt haben und das Essen gebracht wird.«
    Rosa nickt und zieht die Folie von dem Teller. Das Brot ist noch warm. Sie gibt Jack ein kleines Stück, dann nimmt sie sich selbst etwas und merkt, wie der vertraute Geschmack von Zimt und Zucker augenblicklich ihre Nerven beruhigt. Vorsichtig zieht sie die Folie wieder über den Teller und kippt ihn dabei leicht. Als sie sieht, was auf dem Boden steht, zuckt sie zusammen. Die letzten drei Wörter lauten:
    Forget-me-not. Vergissmeinnicht.
    »Nein!«
    Jack dreht den Kopf zu ihr und sieht, dass Rosa mit leuchtenden Augen zuerst den Teller und dann ihn anschaut. »Was ist los?«
    Rosa hält den Teller in die Höhe, aber Jack weiß immer noch nicht, was sie meint, er sieht nur ein paar Scheiben Freundschaftsbrot auf einem Teller mit Blümchenmuster.
    »Was ist denn damit?«, fragt er noch einmal verwirrt.
    Sie schüttelt den Kopf, auf einmal ist sie fast glücklich, ihre Finger streichen zart über die Blumen. Sie sagt nichts.
    Jack kennt diese Stimmungsumschwünge mittlerweile, er nimmt die Hand seiner Frau, hebt sie an seine Lippen und küsst sie. »Ich liebe dich, Rosa.«
    »Ich weiß.« Ihre Augen sind feucht, aber sie lächelt. Rosa lehnt sich an seine Schulter, und er hört sie seufzen, spürt, wie sie sich entspannt.
    Es ist eine kurze Fahrt zu dem Lokal, einem alten Haus mit einem Schild, auf dem die Worte eingraviert sind:
    MADELINES TEESALON
SITZ DES FREUNDSCHAFTSBROT-CLUBS

Freundschaftsbrot der Amish
    REZEPTE UND TIPPS
    Der Teigansatz für das Freundschaftsbrot der Amish
    Der Teigansatz für das Freundschaftsbrot der Amish wird üblicherweise in einem wiederverschließbaren Gefrierbeutel oder einer Porzellanschüssel von Freund zu Freund, von Nachbar zu Nachbar weitergegeben. Es ist ein richtiger Sauerteig, das heißt, sein Geschmack wird immer intensiver, je länger man den Teig führt, also aufbewahrt und gelegentlich »füttert«. Man kann aus dem Grundteig süße Brote, Kuchen, Muffins, Brownies, ja sogar Pfannkuchen backen. Wenn Ihnen niemand einen Beutel mit dem Freundschaftsbrotteig geschenkt hat und Sie Lust haben, damit zu experimentieren, finden Sie hier ein Rezept für den Teigansatz:
    ZUTATEN
    7 g Trockenhefe
    60 ml lauwarmes Wasser
    120 g Mehl
    220 g Zucker
    240 ml Milch
    ANLEITUNG
    1.Lösen Sie in einer kleinen Schüssel die Hefe in dem Wasser auf und lassen Sie das Ganze zehn Minuten stehen.
    2.Mischen Sie Mehl und Zucker in einem Gefäß aus Glas, Plastik oder Porzellan.
    3.Verrühren Sie nach und nach die Milch und die aufgelöste Hefe mit der Mehl-Zucker-Mischung. Decken Sie die Schüssel mit einem Geschirrtuch ab und lassen Sie sie bei Raumtemperatur stehen, bis die Masse anfängt, Bläschen zu bilden. Das ist der erste der zehn Tage, die der Teigansatz geführt werden muss.
    4.Die nächsten zehn Tage verfahren Sie entsprechend dem Grundrezept, der Teig bleibt dabei in der Schüssel, die Sie immer schön mit einem Tuch abdecken, und wird vom 2. bis 9. Tag täglich umgerührt.

Grundrezept für das Freundschaftsbrot der Amish
    Für zwei Laib beziehungsweise Kastenformen
    Das Grundrezept kursiert nun schon seit mehr als drei Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten. Ich gebe es hier in der Form wieder, wie ich es erhalten habe. Sie müssen mit dem Backen keine weiteren zehn Tage warten – an dem Tag, an dem Sie den Teig teilen (Tag zehn), können Sie den übrigen Teig verbacken, ohne einen Beutel für sich aufzubewahren. Wenn Sie den Teigansatz verschenken wollen, sollten Sie daran denken, eine Kopie der Anleitung beizulegen.
    Hinweis: Den Teigansatz nicht in den Kühlschrank stellen. Es ist normal, dass er aufgeht
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