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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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deutschen Codeknacker. Der chinesische Opiumring – oder zumindest die Macht, die er überall auf der Welt hat. Der Einfluss der Mafia. Und vor den amerikanischen Gangs hat er auch einen ordentlichen und gesunden Respekt. Vor den großen. Das ist alles. Das sind die einzigen Leute, die ihm Sorgen bereiten. Und so wie es aussieht, werden Sie es bei dieser Diamantensache ziemlich sicher mit den Gangs zu tun bekommen. Das sind die Letzten, von denen er erwartet hat, dass wir mal Ärger mit ihnen bekommen würden. Er hat auch ohne sie schon genug zu tun. Das ist alles. Deswegen hat er bei diesem Auftrag kalte Füße.«
    »Amerikanische Gangster sind gar nicht so außergewöhnlich«, protestierte Bond. »Das sind keine Amerikaner. Die meisten sind italienische Rumtreiber, die mit Monogrammen bestickte Hemden tragen und den ganzen Tag damit verbringen, Spaghetti mit Fleischklößchen zu essen und sich einzuparfümieren.«
    »Das glauben Sie«, sagte der Stabschef. »Aber das sind nur diejenigen, die man sieht. Im Hintergrund gibt es bessere, und hinter denen stehen noch bessere. Sehen Sie sich nur mal die Drogensituation an. Zehn Millionen Abhängige. Woher bekommen die das Zeug? Sehen Sie sich das Glücksspiel an – das legale Glücksspiel. Zweihundertfünfzig Millionen Dollar Gewinn pro Jahr in Las Vegas. Und dann gibt es da noch die geheimen Spiele in Miami und Chicago und so weiter. Sie gehören allesamt den Gangs und ihren Freunden. Vor ein paar Jahren wurde Bugsy Siegel der Hinterkopf weggepustet, weil er einen zu großen Anteil vom Gewinn der Vegas-Geschäfte verlangte. Und er war ziemlich hart im Nehmen. Das sind die großen Geschäfte. Ist Ihnen klar, dass Glücksspiel das größte Gewerbe in Amerika ist? Größer als Stahl. Größer als Autos. Und sie sorgen verdammt gut dafür, dass es problemlos weiterläuft. Besorgen Sie sich eine Kopie des Kefauver-Berichts, wenn Sie mir nicht glauben. Und nun sind da auch noch die Diamanten. Sechs Millionen Dollar pro Jahr ist eine ordentliche Summe, und Sie können Ihr Leben darauf verwetten, dass dieses Geld gut geschützt sein wird.« Der Stabschef hielt inne. Er schaute ungeduldig zu der großen Gestalt im dunkelblauen Einreiher auf und starrte in die sturen Augen in dem schlanken, gebräunten Gesicht. »Vielleicht haben Sie den diesjährigen FBI-Bericht über amerikanische Verbrechen nicht gelesen. Er ist interessant. Nur vierunddreißig Morde pro Tag. Das bedeutet, dass in den letzten zwanzig Jahren einhundertfünfzigtausend Amerikaner gewaltsam zu Tode gekommen sind.« Bond sah ihn ungläubig an. »Das ist eine Tatsache, verdammt noch mal. Besorgen Sie sich diese Berichte und überzeugen Sie sich selbst. Und aus diesem Grund wollte M sichergehen, dass Sie körperlich fit sind, bevor er Sie in die Pipeline schickt. Sie werden es mit diesen Gangs zu tun bekommen. Und Sie werden auf sich allein gestellt sein. Zufrieden?«
    Bonds Gesicht entspannte sich. »Also gut, Bill«, sagte er. »Wenn das alles ist, bezahle ich Ihr Mittagessen. Ich bin ohnehin an der Reihe und mir ist nach Feiern zumute. Diesen Sommer muss ich keinen Papierkram mehr erledigen. Wir gehen ins Scotts‘ und lassen uns die farcierten Krebse und dazu ein Pint Black Velvet bringen. Sie haben mir gerade eine schwere Last von der Seele genommen. Ich dachte schon, dieser Auftrag hätte irgendeinen schrecklichen Haken.«
    »Also gut, wie Sie wollen.« Der Stabschef schob die Bedenken, die er voll und ganz mit seinem Vorgesetzten teilte, beiseite, folgte Bond aus dem Büro und schlug die Tür mit unnötiger Heftigkeit hinter sich zu.
    Später schüttelte Bond pünktlich um zwei Uhr die Hand des eleganten, besonnenen Mannes in dem altmodischen Büro, das mehr Geheimnisse zu hören bekam als jeder andere Raum bei Scotland Yard.
    Bond hatte sich während dem Moonraker-Fall mit dem stellvertretenden Commissioner Vallance angefreundet, und es bestand keine Notwendigkeit, Zeit mit Einführungen zu verschwenden.
    Vallance schob ein paar Fahndungsfotos über seinen Schreibtisch. Sie zeigten einen dunkelhaarigen, recht gut aussehenden jungen Mann mit einem kantigen, verwegenen Gesicht und unschuldig lächelnden Augen.
    »Das ist der Knabe«, sagte Vallance. »Er sieht Ihnen ähnlich genug, um jemanden zu täuschen, der ihn nur anhand einer Beschreibung kennt. Peter Franks. Hübscher Bursche. Stammt aus einer guten Familie. Privatschule und all das. Er ist auf Einbrüche in Landhäuser spezialisiert. Könnte in die
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