Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
Tarpon Springs, zufolge machte die
Secatur
mit seiner Firma oft Geschäfte, indem sie Ladungen mit den Schalen der Großen Fechterschnecke und anderen Muschelarten sowie diverse, sehr teure tropische Fischarten von Jamaika mitbrachte. Uroboros Inc. kaufte diese, brachte sie in ihrer Lagerhalle unter und verkaufte sie in großen Mengen an Groß- und Einzelhändler entlang der Küste weiter. Der Name des Griechen lautete Papagos. Er besaß keinerlei Vorstrafen.
    Das FBI hatte mithilfe des Marinegeheimdienstes versucht, die Funksprüche der
Secatur
abzuhören. Doch nach einer kurzen Nachricht vor dem Aufbruch von Kuba oder Jamaika stellte sie den Sendebetrieb stets ein und übertrug diese letzten Botschaften vor der Funkstille unverschlüsselt in einer Sprache, die sämtlichen Experten unbekannt war und nicht entziffert werden konnte. Die letzte Bemerkung in der Akte besagte, dass die ausführende Person für ihre Nachrichten »Langage« benutzte, die geheime Voodoo-Sprache, die nur Eingeweihte verwendeten. Es hieß, man wolle sich bemühen, vor der nächsten Fahrt der Jacht einen Experten von Haiti anzuheuern.
    »Kürzlich ist noch mehr Gold aufgetaucht«, erklärte Lieutenant Binswanger, während sie vom Erkennungsdienst über die Straße zurück in sein Büro gingen. »Allein in Harlem und New York waren es etwa einhundert Münzen pro Woche. Sollen wir irgendetwas dagegen unternehmen? Wenn Sie recht haben und es sich dabei um Fördergelder für die Kommunisten handelt, sammeln die gerade jede Menge ein, während wir auf unseren Hintern sitzen und nichts tun.«
    »Der Chief sagt, wir sollen noch warten«, meinte Dexter. »Ich hoffe nur, dass es bald mal zur Sache geht.«
    »Tja, der Fall gehört Ihnen«, sagte Binswanger mürrisch. »Aber dem Commissioner gefällt es kein bisschen, dass ihm dieser Mistkerl vor die Haustür scheißt, während Mr Hoover in Washington hockt, wo er von dem Gestank nichts mitbekommt. Warum buchten wir ihn nicht wegen Steuerhinterziehung oder Verletzung des Postgeheimnisses oder fürs Parken vor einem Hydranten oder so was ein? Wir stecken ihn ins Kittchen und lassen ihn ordentlich schmoren. Wenn die FBI-Typen das nicht machen wollen, können wir das gerne übernehmen.«
    »Wollen Sie Rassenunruhen heraufbeschwören?«, wandte Dexter säuerlich ein. »Wir haben nichts gegen ihn in der Hand, das wissen Sie genauso gut wie wir. Wenn ihn sein schwarzer Rechtsverdreher nicht innerhalb einer halben Stunde wieder draußen hätte, würden diese Voodoo-Trommeln anfangen, von hier bis tief in den Süden zu schlagen. Und wir alle wissen, was dann passiert. Erinnern Sie sich an ’35 und ’43? Sie würden die Bürgerwehr rufen müssen. Wir haben nicht um diesen Fall gebeten. Der Präsident hat ihn uns aufs Auge gedrückt, und jetzt müssen wir eben sehen, wie wir damit klarkommen.«
    Sie befanden sich wieder in Binswangers tristem Büro. Sie nahmen ihre Mäntel und Hüte.
    »Wie dem auch sei, danke für die Hilfe, Lieutenant«, sagte Dexter mit erzwungener Höflichkeit, während sie sich verabschiedeten. »Diese Informationen waren sehr wertvoll.«
    »Gern geschehen«, erwiderte Binswanger ernst. »Der Fahrstuhl ist gleich rechts.« Er schloss die Tür hinter ihnen mit Nachdruck.
    Leiter zwinkerte Bond hinter Dexters Rücken zu. Sie fuhren schweigend zum Haupteingang an der Centre Street hinunter.
    Auf dem Bürgersteig drehte sich Dexter zu ihnen um.
    »Ich habe heute Morgen Anweisungen aus Washington erhalten«, sagte er emotionslos. »So wie es aussieht, soll ich mich um Harlem kümmern, und Sie beide werden morgen nach Saint Petersburg aufbrechen. Leiter soll dort herausfinden, was er kann, und dann mit Ihnen sofort weiter nach Jamaika reisen, Mr Bond. Vorausgesetzt«, fügte er hinzu, »Sie wollen ihn dabeihaben. Das ist Ihr Bereich.«
    »Natürlich«, sagte Bond. »Ich hätte ohnehin gefragt, ob er mitkommen kann.«
    »Schön«, meinte Dexter. »Dann werde ich Washington mitteilen, dass alles geregelt ist. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? Sämtliche Kommunikationen laufen natürlich über das FBI in Washington. Leiter kennt die Namen unserer Männer in Florida, die Erkennungsroutinen und so weiter.«
    »Falls Leiter interessiert ist und es Ihnen nichts ausmacht«, sagte Bond, »würde ich heute Abend gerne mal mit ihm nach Harlem fahren und mich dort ein wenig umschauen. Es könnte helfen, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie es in Mr Bigs Hinterhof aussieht.«
    Dexter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher