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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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Strikes an. »Wir wollen Ihnen Ihren Aufenthalt hier so angenehm wie möglich machen. Wenn Sie irgendetwas benötigen, sagen Sie es einfach und Sie bekommen es. Sie haben ein paar gute Freunde in Washington. Ich selbst weiß nicht, warum Sie hier sind, aber es scheint, dass die Obrigkeit sehr darauf erpicht ist, Sie als privilegierten Gast der Regierung zu behandeln. Meine Aufgabe ist es, Sie so schnell und bequem wie möglich in Ihr Hotel zu bringen. Dort werde ich Sie dann abliefern und meiner Wege gehen. Dürfte ich bitte für einen Augenblick Ihren Pass haben?«
    Bond reichte ihm das Dokument. Halloran öffnete eine Aktentasche auf dem Sitz neben sich und nahm einen schweren Metallstempel heraus. Er blätterte die Seiten in Bonds Pass um, bis er das US-Visum fand, stempelte es ab, kritzelte seine Unterschrift über den dunkelblauen Kreis, der das Siegel des Justizministeriums enthielt, und reichte ihn zurück. Dann zückte er seine Brieftasche, zog einen dicken weißen Umschlag heraus und gab diesen ebenfalls Bond.
    »Darin befinden sich eintausend Dollar, Mr Bond.« Als Bond zu einer Erwiderung ansetzte, hob er seine Hand. »Und es ist Kommunistengeld, das wir beim Schmidt-Kinaski-Fischzug eingesackt haben. Jetzt benutzen wir es gegen sie und möchten Sie bitten, uns zu helfen, indem Sie dieses Geld während Ihres aktuellen Auftrags auf jede Weise ausgeben, die Ihnen beliebt. Ich wurde informiert, dass eine Ablehnung Ihrerseits als äußerst unhöflich angesehen werden würde. Lassen Sie uns bitte nicht weiter davon reden, und«, fügte er hinzu, während Bond den Umschlag immer noch zweifelnd in der Hand hielt, »ich soll Ihnen außerdem ausrichten, dass Ihr eigener Vorgesetzter Kenntnis über dieses Geld hat und sein Einverständnis erklärt hat, Sie frei darüber verfügen zu lassen.«
    Bond sah ihn skeptisch an und grinste dann. Er verstaute den Umschlag in seiner Brieftasche.
    »Also gut«, sagte er. »Und danke. Ich werde versuchen, es dort auszugeben, wo es den größten Schaden anrichtet. Ich bin froh, ein wenig Arbeitskapital zu haben. Und es tut gut, zu wissen, dass es von der gegnerischen Seite bereitgestellt wurde.«
    »Schön«, sagte Halloran. »Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, werde ich mir schnell ein paar Notizen für den Bericht machen, den ich einreichen muss. Ich darf nicht vergessen, der Einwanderungs- und der Zollbehörde ein Dankesschreiben für ihre Kooperation zukommen zu lassen. Routine.«
    »Nur zu«, sagte Bond. Er war froh, ein wenig schweigen und aus dem Fenster schauen zu können, um seinen ersten Blick auf Amerika seit dem Krieg zu werfen. Es war keine Zeitverschwendung, damit anzufangen, sich wieder an die amerikanischen Gepflogenheiten zu gewöhnen: die Werbetafeln, die neuen Automodelle und die Preise der Gebrauchtwagen bei den zahlreichen Händlern; die exotische Schärfe der Straßenschilder: SCHARFE KURVEN – RUTSCHIG, WENN FEUCHT; den Fahrstil; die Anzahl der Frauen am Steuer, während ihre Männer brav neben ihnen saßen; die Kleidung der Männer; die Frisuren der Frauen; die Warnungen des Zivilschutzes: IM FALL EINES FEINDLICHEN ANGRIFFS – IN BEWEGUNG BLEIBEN – DIE BRÜCKE VERLASSEN; das dichte Gewirr aus Fernsehantennen und der Einfluss des Fernsehens auf Reklametafeln und Schaufenster; die Hubschrauber, die gelegentlich vorbeiflogen; die öffentlichen Spendenaufrufe für Krebs- und Poliostiftungen: DER MARSCH DER ZEHNCENTSTÜCKE – all diese kleinen, flüchtigen Eindrücke, die für seine Arbeit genauso wichtig waren wie abgeschürfte Rinde und zerbrochene Zweige für einen Trapper im Dschungel.
    Der Fahrer wählte die Triborough Bridge, und sie rasten über das atemberaubende Gebilde ins Herz von Uptown Manhattan, während die wunderschöne Sicht auf New York immer näher kam, bis sie sich schließlich zwischen den hupenden, wimmelnden, nach Benzin riechenden Wurzeln des geschäftigen Betondschungels befanden.
    Bond wandte sich an seinen Begleiter.
    »Ich sage das nur ungern«, meinte er, »aber diese Stadt muss das größte Atombombenziel auf dem gesamten Planeten sein.«
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, stimmte Halloran zu. »Der Gedanke daran, was passieren könnte, bereitet mir oft schlaflose Nächte.«
    Sie hielten vor dem besten Hotel in New York, dem St Regis an der Ecke Fifth Avenue und Fünfundfünfzigste Straße. Ein finster dreinblickender Mann mittleren Alters in einem dunkelblauen Mantel und mit einem schwarzen Homburg auf dem Kopf
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