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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies
Autoren: Manfred Taut
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Grund getrieben wurden. Das Scheppern und Kratzen, das waren Spaten und Schaufeln, die im Sand und Geröll wühlten. Das Klatschen war der Übelkeit erregende Laut, mit dem Peitschen auf menschliches Fleisch trafen, und das Stöhnen war das Wehklagen gequälter Kreaturen.
    Bomb hatte plötzlich die Vision eines Bergwerkes vor sich, eines unterirdischen Infernos, in dem brutale Aufseher mit der Knute eine Herde gepeinigter Sklaven zur Arbeit antrieben. Er sah gekrümmte Rücken, sah aufgeplatzte Haut, und er sah schwärende Striemen. Er sah die geschundenen Körper der versklavten Geschöpfe, und er sah die toten Augen dieser lebenden Leichname.
    Er sah Zombies.
    Mit Schaudern wurde er sich dieser entsetzlichen Erkenntnis bewußt, die er so lange nicht hatte wahrhaben wollen. Aber Sir Humbert hatte recht behalten.
    Plötzlich schreckte ihn heftiges Zerren an seinem Arm aus seiner Horrorvision.
    Er riß die Augen auf und sah, wie Lady Constance ungeduldig vor ihm herumruderte und zum Sperrgitter am Eingang wies. Bomb richtete seinen Blick dorthin und erschrak.
    Die drei Haie waren aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht. Noch waren ihre Bewegungen unkontrolliert und ließen sie unsicher über den Grund taumeln, aber ihr Gleichgewicht stabilisierte sich von Sekunde zu Sekunde. Schon beschrieben ihre stromlinienförmigen Körper - angetrieben durch die zuckenden Schläge der großen zweigeteilten Schwanzflosse — unsichere Kreise über den sandigen Boden. Nichts wie raus hier, dachte Bomb hysterisch.
    Raus, raus, raus!
    Er blickte hilfesuchend zu seiner Begleiterin.
    Lady Constance bewies erneut eiserne Nervenkraft. Sie bedeutete Bomb, ihr zu folgen, und begann sich mit ganz langsamen Schwimmbewegungen an die Felswand zu ihrer Linken heranzupirschen.
    Bomb heftete sich an ihre flossenumhüllten Fersen.
    Sie versuchten sich so behutsam wie möglich fortzubewegen, um nicht die Aufmerksamkeit der Haie, die schräg unter ihnen ihre Kreise zogen, zu erregen.
    Sie glitten langsam drei bis vier Meter oberhalb von ihnen an der steil abfallenden Felswand entlang auf das Absperrgitter zu - die unruhigen Tiere ständig beobachtend.
    An der Sperre angekommen, tauchte Lady Constance geschmeidig zu der vergitterten Türe am Grund hinunter und zog sie vorsichtig nach innen auf.
    Bomb, unmittelbar hinter ihr, deckte ihr den Rücken und ließ dabei die Haie nicht aus dem Auge.
    Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Gerade als sich Lady Constance durch den Ausgang schob, löste sich der erste der Hammerhaie aus seiner Kreisbahn.
    Er verharrte einen Moment regungslos.
    Er richtete sein starres Auge auf den Agenten und nahm dann mit zunehmender Beschleunigung Kurs auf ihn.
    Bomb riß in panischer Hast die Thunfischplastiktüte vom Gürtel, spießte sie auf die Harpune und streckte sie der Bestie abwehrend entgegen.
    Keine Sekunde zu früh.
    Schon war der Angreifer heran.
    Der Hai riß mit seinem eimergroßen und mit rasiermesserscharfen Zahnreihen bestückten Maul das lächerliche Fleischpaket herunter und verschlang es, während er abdrehte, auf einen Sitz.
    Bomb flog am ganzen Körper, sein Herz raste wie wild.
    Er schwebte mit dem Rücken zum Gitter wassertretend kaum mannshoch über dem rettenden Durchschlupf, aber er wagte nicht, sich umzudrehen, weil er befürchtete, daß die Bestie sofort wieder angreifen und ihm dabei zumindest den Hintern wegreißen würde.
    Aber Lady Constance, die seine gefährliche Lage erkannt hatte, war bereits umgekehrt; sie streckte sich nach oben durch die offene Tür, ergriff des Agenten Fußgelenk und begann, ihn zu sich herunterzuziehen.
    Doch schon hatte der Hammerhai gewendet und näherte sich zum zweiten Angriff mit der Geschwindigkeit eines Torpedos.
    Diesmal hatte Bomb in seiner Verzweiflung den Klumpen Befestigungskitt auf die Harpune gespießt. Als die Bestie mit aufgerissenem Maul heranschoß, rammte ihr der Agent völlig entnervt den unverdaulichen Batzen samt Harpune einen guten Meter tief in den Schlund.
    Der Hai verschluckte sich fürchterlich, er hustete und würgte. Er krümmte sich, als hätte er Leibschmerzen, und machte einen Buckel, als wollte er, daß ihm jemand hilfreich auf den Rücken klopfte.
    Schließlich erbrach sich das arme Tier - unfeinerweise direkt vor Bomb -, wobei es neben dem Beutel mit Kitt, der verbogenen Harpune und der geplatzten Einkaufstüte mit Thunfischfleisch noch etwas von sich gab, das einem menschlichen Fuß verdammt ähnlich sah.
    Aber bevor sich der
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