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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies
Autoren: Manfred Taut
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daneben ist. Die Yankees bedeuteten meist eine Menge zusätzlichen Ärger.
    Er hüllte sich in mitfühlendes Schweigen.
    „Wissen Sie, wo Little Gargantua liegt?“ fragte M plötzlich.
    Bomb tat. als überlegte er.
    „Westindien? Karibik?“ fragte er dann dank der Vorinformation von M’s Sekretärin.
    „Gut, 006“, sagte M widerwillig anerkennend. „Ich sehe, daß Sie seit dem letzten Mal ihre Hausaufgaben gemacht haben.“ 1
    M kramte umständlich eine zusammengelegte Karte aus der Schreibtischschublade und faltete sie auseinander.
    Bomb beugte sich vor.
    Die Karte zeigte oben die Südküste der USA und den Golf von Mexico, im Westen Mexico, in der Mitte Kuba und die anderen westindischen Inseln und unten die Nordküste des südamerikanischen Kontinents.
    M’s lederner Zeigefinger stieß auf ein winziges Eiland inmitten des blauen Ozeans.
    „Sehen Sie hier, das ist Little Gargantua. Es liegt ca. 150 Seemeilen östlich von Puerto Rico, zwischen den Jungferninseln und Auquilla, dort wo der Bogen der kleinen Antillen beginnt. Es gehört zu den sogenannten Leeward Islands, den Inseln unter dem Wind.
    Little Gargantua ist flächenmäßig etwa halb so groß wie London, hat aber nur 6000 Einwohner.
    Die Bevölkerung besteht zu achtzig Prozent aus Negern, Mulatten und Mestizen sowie anderen Mischungen aller Schattierungen, nur zwanzig Prozent sind Weiße.
    Es werden Kakao, Zuckerrohr, Bananen und Maniok angebaut.“
    „Maniok, Sir?“ fragte Bomb.
    M würdigte ihn keiner Antwort.
    Dann nicht, dachte Bomb, wahrscheinlich wußte es der alte Knabe selber nicht.
    „Rum und Melasse sind die Hauptwirtschaftszweige“, fuhr M fort. „Auch die Fischerei spielt eine Rolle.
    Die Hauptstadt St. Andrew mit ca. 2300 Einwohner liegt an der Südwestküste der Insel. Nähere Einzelheiten über Geographie, Wirtschaft und Bevölkerung können Sie später dieser Zusammenfassung entnehmen.“
    M öffnete abermals die Schublade und entnahm ihr zwei Ordner: einen grünen und einen roten, den ersteren schob er zu Bomb hinüber. Dann legte er die Fingerspitzen aneinander:
    „Die Insel ist seit 1967 unabhängig, gehört aber zum Commonwealth im Verband der westindisch assoziierten Staaten. Bisher gab es keine sicherheitspolitischen Probleme: Little Gargantua hatte bislang eine Mitte-rechts Regierung unter der Führung ihres Ministerpräsidenten Dr. Christopher Duke, eines Quadronen.“
    „Quadrone, Sir?“ fragte Bomb.
    „Ein viertel Mulatte“, erklärte M.
    „Aha“, sagte Bomb.
    „Wie gesagt gab es bisher keine Schwierigkeiten. Seit einem Jahr allerdings scheint sich dieser Dr. Duke zu einem unsicheren Kantonisten zu wandeln.“
    M machte eine vielsagende Pause.
    „Wie das?“ fragte Bomb.
    „Bei ihm, und unter seinem Einfluß auch in seinem Kabinett“, fuhr der Geheimdienstchef in seinen Ausführungen fort, „machen sich in zunehmendem Maße extreme Linkstendenzen bemerkbar, wie zum Beispiel eine enge Anlehnung an Kuba, Abstimmungen mit dem Ostblock in der UNO, Brüskierung westlicher, insbesondere nordamerikanischer Diplomaten und ähnliches.
    Da die Insel strategisch äußerst wichtig ist, ist es verständlich, daß diese Entwicklung Downing Street und natürlich auch Washington - da die Amerikaner in unmittelbarer Nähe auf Puerto Rico Stützpunkte haben - mit einiger Besorgnis erfüllt.“
    M begann jetzt doch die Dunhill hervorzukramen und zu stopfen.
    „Der Sinneswandel des Dr. Christopher Duke scheint nun mit dem Beginn seiner Bekanntschaft mit einer dubiosen Persönlichkeit mit Namen „Le Sapp“ zusammenzufallen.“
    M öffnete den roten Ordner und reichte Bomb eine Fotografie hinüber.
    Der Agent erblickte das Konterfei eines milchkaffeefarbenen, feisten Mannes in mittleren Jahren mit verlebten Zügen und schmalem Oberlippenbart, dessen schwarzes Haar ölig zurückgeklatscht war.
    „Besagter „Le Sapp“, eigentlich Jean Louis Napoleon Sappeur, in einschlägigen Kreisen „Nap Le Sapp“ genannt, ist der ungekrönte König von Little Gargantua. Er ist 53 Jahre alt, Lebemann und anscheinend Multimillionär, jedenfalls verfügt er über immense Geldmittel. Seine geschäftlichen Aktivitäten sind vielfältiger Art und undurchsichtig.
    Er ist Wirtschaftsmagnat, Großkaufmann, Baulöwe, Reeder, Hotelier und weiß der Teufe! was noch alles. Dazu kommt, daß Little Gargantua ein Steuerparadies ist; er sitzt dort also wie die Made im Speck oder - das ist wahrscheinlich der treffendere Vergleich - wie die Spinne im
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