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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies
Autoren: Manfred Taut
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Blabla.“
    „Ich kenne euren Clondyke“, sagte Lyster. „Das ist eine Pfeife ersten Grades, der hat nur High Life im Kopf. Dabei ist er so dusselig, daß es sich für Le Sapp nicht einmal lohnt, ihn zu kaufen. Aber tröste dich, James, solche Typen gibt es in jeder Firma, nicht nur im Sekret Service.
    Aber nun zu Le Sapp - was willst du wissen?“
    „Alles“, sagte Bomb, „woher er kommt, was er bisher gemacht hat, eben alles.“
    „Also gut“, sagte Lyster, nahm einen Schluck und atmete tief durch.

9
    „Der Knabe ist 1931 in Haiti geboren. Seine Mutter war ein spanisch-mexikanisches Halbblut. Vater Sappeur, ein Mulatte, war ein Heilpraktiker, so ein Gesundbeter mit Voodookenntnissen.
    Der junge Louis Napoleon war ein gefährliches Früchtchen von frühester Jugend an. Mit sieben Jahren stahl er schon wie eine Elster, mit zehn Jahren war er Straßenräuber, mit zwölf schwängerte er zwei minderjährige Schwestern, und mit fünfzehn war er Zuhälter. Als er achtzehn war, wurde er wegen einiger tödlicher Abtreibungen von der Polizei gesucht. Er floh als blinder Passagier nach Havanna. In Kuba, damals noch unter dem Battistasystem, begann er, mit Rauschgift und gestohlenen Waffen zu handeln. Er setzte Mädchen unter Drogen und schickte sie für sich auf den Strich.
    Schließlich eröffnete er in Havanna ein Bordell für gehobene Ansprüche. Seine Kunden waren Geschäftsleute, höhere Beamte und lokale Politiker. Er machte durch Einwegspiegel auf den Zimmern heimliche Ton- und Filmaufnahmen seiner Besucher in kompromittierenden Situationen und erpreßte sie. Nicht nur gegen Geld, sondern auch, damit sie ihm günstige Konditionen für Geschäfte aller Art einräumten oder ihre Beziehungen für ihn spielen ließen. Er verband damit das Angenehme mit dem Nützlichen, da diese schmutzige Tätigkeit gleichzeitig seine krankhaften voyeuristischen Neigungen befriedigte.
    Weil sein Etablissement auch von der örtlichen Polizei und vom staatlichen Geheimdienst frequentiert wurde, bot er, um sich lieb Kind zu machen, sein Material auch diesen Leuten an. So wurde er Spitzel der Polizei und des Geheimdienstes. Als das Battistasystem später stürzte, wurde Le Sapp in die DGI, die Direccion Generale de Inteligencia, den heutigen kubanischen Geheimdienst, übernommen.“
    „Und die DG! wurde 1968 dem sowjetischen KGB unterstellt“, ergänzte Bomb grimmig.
    Lyster nickte und fuhr fort:
    „In den siebziger Jahren ging Le Sapp im Auftrag Castros nach Puerto Rico.
    Er eröffnete dort ein Charterbootunternehmen und vermietete luxuriöse Jachten für Inselkreuzfahrten und zum Hochseefischen hauptsächlich an wohlhabende US-Amerikaner: Finanzleute, Ölfritzen, Hollywoodgrößen und natürlich auch Politiker.
    Gewünschtes junges Fleisch aller Schattierungen vermietete er gleich mit. Das Geschäft mit Tonbandaufnahmen und kompromittierenden Filmen lief wie gehabt.
    Le Sapp’s wirtschaftlicher Aufstieg begann. Er gründete eine ganze Reihe von Firmen. Er betätigte sich im Import - Export, im Hoch- und Tiefbau, im Immobiliengeschäft und im Waffenhandel. Daneben betreibt er nach unseren Informationen noch verbotenen Electronik-Transfer in den Ostblock und Industriespionage. Der KGB kann sich die Hände reiben.
    Das alles brachte Le Sapp enorme Gewinne. Er besitzt jetzt ein Geschäftsimperium, daß sich fast über alle Länder erstreckt, man rechnet ihn unter die zehn reichsten Männer der Welt.
    Er wurde zu einer Größe im internationalen Jet-Set. Er erwarb Besitzungen in Europa, Asien und Mittelamerika und kaufte vor drei Jahren umfangreiche Ländereien hier auf der Insel.“
    Lyster langte in die Innentasche seines Sakkos und holte eine Touristenkarte von Little Gargantua heraus. Er entfaltete sie auf der marmornen Tischplatte.
    Sie sahen aus wie ein paar harmlose Sommerfrischler, die einen Ausflug planten.
    „Le Sapp hat sich die ganze nordwestliche Ecke der Insel unter den Nagel gerissen“, erläuterte Lyster. „Diese Landzunge, die er Sapp’s-Cape getauft hat, erstreckt sich fünf Kilometer ins Meer hinaus. Die östliche Grenze seines Besitzes verläuft an der Basis dieser Halbinsel fast geradlinig von Nord nach Süd und ist deshalb leicht zu überwachen. An der Südküste der Halbinsel liegt eine natürliche Bucht von ungefähr zwei Kilometer Breite, die er sich zur Marina ausgebaut hat. Eine lange Mole schützt diesen Hafen vor dem offenen Meer. Das Gelände um die Bucht steigt sanft an, luxuriöse
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