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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong
Autoren: Manfred Taut
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unter Halluzinose und Deliranz kann ich mir mit etwas Phantasie noch was vorstellen, aber was, zum Teufel, ist Hyperhydrosis ? ? ?
    Was??
    Also, ich muß schon sagen, Doktor, Ausdrücke habt ihr Quacksalber manchmal! Da könnte man doch auch heftiger Durchfall sagen oder so ähnlich!
    Wie??
    Ach ... Schweißausbrüche sagten Sie?“
    M bekam einen Hustenanfall und einen knallroten Kopf.
    „Hm, die Verständigung ist wieder mal hundsmiserabel... Ende.“
    Verdammt noch mal, da hatte er sich gründlich verhört. Und blamiert!
    Der verflixte Skinner hatte gebrüllt vor Lachen... Und zum Donnerwetter, jetzt hatte er ganz vergessen zu fragen, ob Bomb plemplem war oder nicht.
    Es war schon, um aus der Haut zu fahren!
    Ein Summer ertönte, und das Licht auf der Sprechanlage leuchtete auf.
    „Ja?“
    „006 ist jetzt da!“ sagte Miß Pimpermoney.
    Ihre Stimme hörte sich merkwürdig bedrückt an, sonst klang sie immer ziemlich aufgekratzt, wenn sie Bomb ankündigte.
    „Herein mit ihm!“ befahl M ungeduldig.
    Jetzt würde es sich ja zeigen.

42

    Als Bomb durch die Tür kam, traf M fast der Schlag.
    Er krallte sich mit weißen Knöcheln an der Sessellehne fest, um nicht vor Überraschung hochzuspringen. Obwohl er durch den Gesundheitsreport vorgewarnt war, traf ihn der Anblick von Bombs Aufzug wie ein unerwarteter Fausthieb in den Magen.
    Bomb war tatsächlich ohne jeden Zweifel übergeschnappt! Naturfarbene, ausgefranste Leinenjeans, abgeschmiert und ausgebeult, umschlotterten seine Beine. Er trug ein verschossenes grünes Sweatshirt mit dem Aufdruck ,Fruit of the loom‘ und darüber eine curryfarbene Schafwollweste.
    Seine Füße steckten barfuß in ausgetretenen Segeltuchturnschuhen.
    Sein Toupet hatte er mit einem geflochtenen Jutestirnband festgezurrt.
    Am Hals baumelte an einem Lederschnürsenkel ein Haifischzahn.
    Am rechten Handgelenk trug Bomb einen erdstrahlenabweisenden Kupferreif, am linken ein potenzförderndes Elefantenhaarband.
    Eine stark ramponierte, strohgeflochtene Ibizatasche hing ihm über der Schulter (M hatte einen Sekundenbruchteil lang die Vision, daß eine durchgeladene und entsicherte Beretta darin lag und direkt auf seinen Nabel zielte).
    Der Geheimdienstchef starrte seinen Untergebenen fassungslos an.
    War der modebewußte und gepflegte Agent 006, der vor zwei Wochen im Maßanzug und mit einem Hauch Aramis umgeben an dieser Stelle gesessen hatte, wirklich der gleiche Mann gewesen wie dieser ausgeflippte Öko-Hippie, von dem eine Wolke von saurem Kefir und Knoblauch ausging? Dem ein struppiger Dreitagebart wucherte und unter dessen Fingernägeln sich deutlich sichtbar Spuren biologisch bedüngten Mutterbodens befanden?
    M war entsetzt.
    Aber er versuchte, so gut es ging, sein Erschrecken zu verbergen.
    Sein großer wettergegerbter Adamsapfel unter dem faltigen, hageren Kinn ruckte ein paarmal auf und ab, ehe er seine Fassung wiedergewann.
    006 war ein kranker Mann, das war nicht zu übersehen. Er mußte psychisch so angeschlagen sein, daß er ganz offensichtlich jegliche Beziehung zur Realität verloren hatte. Sonst hätte er es nie gewagt, in diesem Aufzug hier anzutreten.
    M war einige Augenblicke ratlos, wie er sich verhalten sollte. Endlich vermochte er sich aufzuraffen.
    „Nun, James“, fragte er, wobei er versuchte, seine Stimme leutselig und verständnisvoll klingen zu lassen, „wie fühlen Sie sich? Sind Sie froh, den Quacksalbern entronnen zu sein?“
    Bomb sah seinen Chef apathisch an.
    „Danke, Sir, es geht mir ganz gut“, antwortete er leise.
    „Ich, äh, sehe, Sie haben sich ganz auf Freizeit eingestellt“, sagte M, „das ist recht! Sie sollten sich erst mal ein paar Wochen entspannen. Die Sache ist anscheinend doch nicht ganz spurlos an Ihnen vorübergegangen, was ja auch kein Wunder ist. Aber das gibt sich alles wieder.“
    M machte eine Pause, dann fuhr er fort:
    „Fühlen Sie sich in der Lage, James, über die vergangenen Ereignisse zu berichten, oder belastet Sie das zu sehr?“
    „Nein, Sir, warum sollte ich nicht darüber sprechen können? Dieser Auftrag war schließlich ein Schlüsselerlebnis in meinem Leben. Es hat meinem Dasein einen ganz anderen Sinn gegeben, so sagen es jedenfalls die Ärzte.“
    Bomb nickte eifrig, wie um sich selbst zu bestätigen. Diese verdammten Seelenpfuscher, dachte M ergrimmt, die müssen auch noch alles aufbauschen.
    „Ich seh’ die Welt jetzt mit anderen Augen“, verkündete Bomb mit leuchtendem Blick, „ich habe die Erfahrung
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