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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong
Autoren: Manfred Taut
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wahrscheinlich auch der gesamten Nachbarschaft - das Liebesspiel mit markerschütterndem Brunftschrei anzukünden.
    So blieb dank der aufopferungsvollen Hingabe einer kleinen, unbedeutenden Angestellten der Krone dem Kingdom ein wertvoller, vielleicht sogar unersetzlicher Untertan erhalten: der Geheimagent 006 Ihrer Majestät, der es gewohnt war, jederzeit als Doppelnummer im Dienste zu killen und als Ladykiller mit einer Doppel-Nummer zu dienen.
    Äußerlich wieder der alte, war er, die Beretta mit grausamem Lächeln um die Lippen im Schulterhalfter tragend, wie eh und je bereit, sein Leben für das Königreich in die Bresche zu werfen - falls es sich partout nicht vermeiden lassen sollte.
    Auch die Beziehungen zu seinen drei Bratkartoffelverhältnissen Cynthia, Abigail und Rosalind nahm Bomb wieder auf.

    Und doch... und doch, ganz tief in seinem Innern, auf dem Grunde seiner Seele, hatte sich etwas verändert. Die Begegnung mit jenem geheimnisvollen Geschöpf, dem er den Namen Tina gegeben und das dort unten im tropischen
    Dschungel der Südsee seinen Lebensweg gekreuzt hatte, hinterließ an seinem insgeheim nach Romantik und ewiger Liebe dürstenden Herzen Narben - Narben, die ihn zwar nie an der Erfüllung seiner Pflichten hindern sollten, die sich aber noch nach Jahrzehnten mit leisem, wehmütigem Schmerz bemerkbar machten.

46

    So wird es dreißig Jahre später für die Wärter im Londoner zoologischen Garten ein vertrauter Anblick sein, wenn sich - wie jeden Sonntag - mit dem Glockenschlag 11.30 Uhr ein alter Herr mit langsamen, aber zielstrebigen Schritten dem großen Affenfreigehege nähert. Seine hagere, etwas vornübergebeugte Gestalt mit den kantigen Gesichtszügen, den dunklen, forschenden Augen und dem festgefrorenen, grausamen Lächeln um die schmalen Lippen tritt an das Gitter heran, hinter dem eine Herde von Orang-Utans haust.
    In seinen gichtigen Fingern, die aus den Ärmeln des altmodischen Jacketts ragen, hält der alte Herr eine große Tüte aus braunem Packpapier. Als er sie öffnet, drängen sich die riesigen Menschenaffen erwartungsvoll an das Gitter und strecken verlangend ihre großen, behaarten Hände hindurch.
    Zwei Tierpfleger, ein älterer und ein neueingestellter jüngerer, beobachten diese fast familiäre Szene aus einiger Entfernung.
    Der alte Herr entnimmt der Tüte ein Bündel Bananen, beginnt die Früchte zu schälen und reicht sie dann durch das Gitter.
    „Hey, das ist doch verboten!“ sagt der jüngere Wärter erbost zu seinem Kollegen. „Der alte Zausel hat wohl nicht das Fütterungsverbot gelesen.“
    „Laß nur“, beruhigt ihn sein Begleiter, „der alte Knabe hat seine Sondererlaubnis vom Direktor. Der kommt schon seit einigen Jahren hierher und gibt seinen Affen Futter.“
    „Eine Sondererlaubnis?“ wundert sich der jüngere. „Wer ist denn der Alte überhaupt?“
    „Das ist Sir James Bomb“, klärt ihn sein Kollege auf. „Er soll früher einmal ein berühmter Geheimagent gewesen sein.“
    „Ein Geheimagent? Du meinst, so ein altmodischer Spion, so eine Art Sherlock Holmes mit angeklebtem Bart und altertümlichem Revolver?“ fragte der jüngere neugierig-
    „Ich denke schon, daß er so etwas war“, antwortet der ältere. „Er hat auch Bücher geschrieben, ich hab’ sogar eins gelesen. Es hieß ,The Ape, who loved me‘ oder so ähnlich. Es war eine ziemlich rührselige Geschichte aus der Südsee, besonders gut hat’s mir nicht gefallen. Jedenfalls steht der alte Herr auf Orang-Utans, er ist ganz närrisch auf sie. Er ist aber ganz harmlos, nur eben ein bißchen wunderlich.“
    Die beiden Wärter schieben sich näher an den sonderbaren Besucher heran, der sie gar nicht bemerkt und das Füttern der riesigen, ihm vertrauten Tiere mit leisen, zärtlich gemurmelten Worten fortsetzt. „... komm Pimpy“, lockt er ein jüngeres Orang-Utan-Weibchen, „da, nimm die feine Banane... so ist’s brav, so... nein, nur eine... Pelvia will auch eine haben, nicht wahr?“
    Er reicht eine weitere Frucht einem anderen Affenweibchen. „So, nein, nicht zwei... jetzt bekommt erst Ludmilla eine, so... brave Ludmilla... nimm nur... Nein, du nicht, kusch dich!“ ruft der alte Herr plötzlich böse, als sich ein großes, altes Männchen ans Gitter drängt, „kusch dich, M!“
    Das Affenmännchen trollt sich verärgert.
    Der alte Herr achtet sorgfältig darauf, nur die Weibchen zu füttern. Noch viele drängen zu ihm und werden von ihm verwöhnt. Er nennt sie alle beim
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