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Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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penibles Geschäft.
    Jim knipste schon einmal wild drauflos. Was im Kasten war, war im Kasten.
    Wir zeigten einem der uniformierten Officers, die die Schaulustigen in Schach zu halten versuchten, unsere Presseausweise, woraufhin sie uns passieren ließen.
    Mir fiel ein junger Mann mit roten Haaren auf. Er trug einen Trenchcoat, aus dessen rechter Tasche ein Walkie Talkie herausragte.
    Ich sprach ihn an.
    "Ich bin Patricia Vanhelsing von der LONDON EXPRESS NEWS.
    Sie
    müssen Inspektor Grant von Scotland Yard sein..." Ich hatte keine Ahnung, wer er war. Aber irgendwie wollte ich ihn dazu bringen, sich mit mir zu unterhalten.
    Er musterte mich.

    Dann brummte er: "Mein Name ist Jenkins. Und Inspektor werde ich frühestens in... Ach, ich habe mir abgewöhnt, darüber nachzudenken!"
    Sein Gesicht wirkte jetzt entspannter.
    "Was ist hier geschehen?" fragte ich. "Ein Mord? Oder doch nur ein Verkehrsunfall?"
    "Vielleicht wollen Sie lieber mit meinem Vorgesetzten reden. Inspektor Barnes. Der müßte gleich wieder hier sein..."
    Ich kannte Barnes zu gut. Ein Inspektor, der mir schon so manches mal das Leben schwergemacht hatte. Ein knochentrockener Polizist, für den jemand wie ich kein ernstzunehmender Gesprächspartner war. Nicht nur, weil ich als Reporterin für eine Boulevardzeitung arbeitete. Das wäre allein schon schlimm genug gewesen, denn Barnes' Verhältnis zur Presse war mehr als gespalten. Hinzu kam, daß ich mich in meinen Artikeln und Reportagen immer wieder mit übersinnlichen Phänomenen beschäftigt hatte. An deren Existenz gab es für mich keinen Zweifel - schon deshalb nicht, weil ich selbst eine leichte übersinnliche Gabe besaß, die sich in seherischen Träumen und Vision zeigte. Immer wieder hatte ich über mysteriöse Geschehnisse recherchiert -
    und immer wenn ich dabei auf Inspektor Barnes gestoßen war, hatte er mich nichts als Knüppel zwischen die Beine geworfen.
    "Lassen Sie nur. Sie können mir sicher genauso gut weiterhelfen", sagte ich an Jenkins gewandt.
    "Also gut", sagte er. "Bei dem Opfer handelt es sich um Harold Carrington, den Senior-Chef der Kanzlei Carrington, Nevins & Brolin, gleich hier um die Ecke. Wie es scheint wurde er von dem Leichenwagen absichtlich überfahren. Der Wagen hielt am Straßenrand an und fuhr dann auf den Bürgersteig... Das wissen wir von Zeugen..."
    "Wie sah der Wagen aus?"
    "Wie ein Oldtimer. An das Fabrikat konnte sich niemand erinnern. Aber es muß ein ganz auffälliger Wagen sein, wie man ihn normalerweise wohl nur noch im Museum oder im Fuhrpark Ihrer Majestät findet."
    "Dann werden Sie den Wagen sicher schnell ermitteln..."
    "Davon gehen wir aus."
    "Hat es vor ein paar Wochen nicht schon einmal einen Fall gegeben, bei dem ein Leichenwagen von Zeugen gesehen worden sein soll?"
    Jenkins nickte. "Ja. Es ist der dritte Fall, Miss Vanhelsing. Wobei noch nicht klar ist, ob es sich wirklich um denselben Wagen handelt. Zuerst hing die Sache bei der Verkehrspolizei, weil es so aussah, als würde es sich um Fälle von Fahrerflucht handeln..."
    "Und jetzt?"
    Jenkins zuckte die Achseln.
    Er deutete auf sich.
    "Sie sehen ja, wer die Angelegenheit jetzt bearbeitet.
    Scotland Yard."
    "Das spricht für sich", stellte ich fest.
    Er hob die Hände. "Hören Sie, ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse, Miss Vanhelsing. Vor allem sollen Sie die nicht in Ihrem Blatt verbreiten. Wir wissen nicht, was hinter diesen Todesfällen steckt. Vielleicht sind es wirklich nur Unfälle..."
    "...oder aber ein Wahnsinniger, der seinen Wagen als Waffe benutzt?"

    "Ja, das wäre auch denkbar", gab Jenkins schließlich zögernd zu. "Aber noch ist das Spekulation..."

    *
    Aus den Augenwinkeln heraus sah ich einen großen, düsteren Schatten auftauchen. Ich drehte mich herum und sah die massige Gestalt von Inspektor Gregory Barnes. Allein seine körperliche Erscheinung wirkte schon einschüchternd. Sein Haar war kurzgeschoren. Sein Gesicht sehr breit und etwas aufgeschwemmt.
    "Sieh an, Miss Vanhelsing... Hätte ich mir ja denken können, daß Sie hier auftauchen."
    "Die Freude ist ganz meinerseits, Inspektor Barnes."
    "Haben Sie sich schon eine sensationsheischende Story ausgedacht, die Sie ihren Lesern als Wahrheit verkaufen werden?"
    "Warum so feindselig, Inspektor?"
    Er zuckte die Achseln.
    "Habe ich je einen Hehl daraus gemacht, daß ich weder Sie, noch Ihren abgerissenen Kollegen, noch ihr Schmierblatt sonderlich schätze?"
    "Und ich dachte immer, daß ich Ihren Namen schon einmal in unserer
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