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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger
Autoren: Matthew Reilly
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hierher geführt hatte. Nachdem der Mossad den alten Nazi - auf Poohs Tipp hin - aufgegriffen hatte, waren die Agenten zu einer dreitägigen Rundreise um die halbe Welt mit ihm auf gebrochen, die hier in Dimona geendet hatte.
    Und den Angaben von Poohs GPS-Monitor zufolge war Linstricht in einen halb im Boden vergrabenen bunkerartigen kleinen Bau in der abgelegenen Nordostecke der Anlage gebracht worden.
    Die Wüste Negev ist einer der unwirtlichsten Orte der Erde.
    In ihren steinigen Hügeln und Tälern kann man noch heute die Ruinen alter Karawansereien sehen, Rastpunkte an der Gewürzstraße. In ähnlicher Weise stößt man immer wieder auf Steinbrüche und Bergwerke aus der Römerzeit: Baqaba, König Herodes' riesiges Salzbergwerk, liegt etwa vierzig Kilometer südlich von Dimona, nicht weit von seinem kleineren Schwesterbergwerk Uqaba. Die eintönige Landschaft wird nur von bröckelnden Tafelbergen und Kratern aufgelockert, aber auch sie sind von mäßigem Reiz. Es ist totes Land: unermesslich weit, verlassen und von geringem Interesse, egal für wen. In der Negev wächst nichts.
    Vier Tage hatte Pooh Bear gebraucht, um sich in der Nähe der Umzäunung in Stellung zu bringen.
    Vier Tage vorsichtigen, langsamen Kriechens, um keine Bewegungsmelder auszulösen; schlafen unter einer getarnten Rettungsdecke, um sich nicht durch eine Wärmespur zu verraten; tagsüber regloses Liegen, um den aufmerksamen Blicken der Wachposten zu entgehen, die in regelmäßigen Abständen um die Anlage patrouillierten.
    Die Hälfte eines Tages hatte er dafür aufgewendet, eine Schwachstelle in der Umzäunung zu suchen - und hatte sie in einer kleinen erodierten Felsspalte unter einem Stück Zaun auf der Ostseite der Anlage gefunden. Die zweite Hälfte des Tages hatte er damit verbracht, den Fels an der Spalte so abzuschlagen, dass er unter dem Zaun durchschlüpfen konnte.
    Danach hatte er sich zurückgezogen und bis zu diesem Morgen gewartet, um zum nächsten Schritt überzugehen.
    Der Grund: Seinen Informationen zufolge war in der vorangegangenen Nacht eine große Lieferung angereicherten Urans geplant gewesen, weshalb in diesem Zeitraum die Sicherheitsvorkehrungen noch schärfer gewesen wären. Seine Informationen erwiesen sich als richtig: In der Nacht war die ganze Anlage von Scheinwerfern taghell erleuchtet gewesen, und entlang der Umzäunung waren zusätzliche Patrouillen unterwegs gewesen. Gegen Mitternacht war drüben beim Haupteingang auf der Westseite der Anlage ein großer Sattelschlepper mit einem bleiverkleideten Frachtcontainer, begleitet von einer Eskorte mit Maschinengewehren ausgerüsteter Jeeps, auf das Gelände gerumpelt und auf Machon-2, die Lagerungs- und Anreicherungsanlage des Stützpunkts, zugesteuert.
    Am Morgen darauf, nach erfolgreicher Durchführung der Operation, wurden die zusätzlichen Wachen entlassen, und die regulären Wachen, nahm Pooh an, wären so erleichtert, dass die Aktion ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen war, dass ihre Aufmerksamkeit merklich nachließe. Sie würden die Sache lockerer angehen. Sie wären unachtsam.
    Pooh Bear spähte zu der mächtigen Silberkuppel, die sich vor ihm erhob - der Hauptreaktor der Anlage, Machon-1.
    Jetzt wird es ernst, sagte er sich.
    Der Tag brach an, und Pooh Bear schritt zur Tat.
    Er schlüpfte unter dem Zaun durch und huschte geduckt zu dem abseits gelegenen Bunker. Eine kleine Sprengladung zerstörte das Schloss der massiven Stahltür, und Pooh Bear war drinnen.
    Dunkle Betongänge, eine noch dunklere Betontreppe, die in den Schoß der Erde hinabführte, und plötzlich ein seltsamer stechender Geruch, der ihm in die Nase stieg, der Geruch von Formaldehyd.
    Seine MP-7 mit beiden Händen fest gepackt und geführt von seinem blinkenden GPS-Empfänger, eilte Pooh Bear die Treppe hinunter, die sich auf einen großen, weiten Raum öffnete ...
    ... und blieb mit offenem Mund stehen.
    »Allah im Himmel steh mir bei!«, entfuhr es ihm entsetzt.
    Pooh Bear stand in einer uralten unterirdischen Halle, die vor mehr als 2000 Jahren von römischen Baumeistern gebaut worden war: Zahlreiche Sandsteinbögen und reich verzierte Säulen beherrschten die Seiten des drei Geschosse hohen quadratischen Raums. Auf einer Seite des ehemaligen römischen Bades befand sich ein kleines Becken, allerdings ohne Wasser.
    An einem Ende der Halle stand ein Schreibtisch, aber nicht dieses Möbelstück war der Grund für Poohs Bestürzung. Was ihm so unter die Haut ging, war das,
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