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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger
Autoren: Matthew Reilly
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was er auf der anderen Seite des Raums sah.
    In drei Viererreihen standen unter den römischen Bögen zwölf gläserne Wassertanks, jeder etwas größer als eine Telefonzelle.
    Alle waren bis zum Rand mit einer fahlgrünen Flüssigkeit gefüllt, in der, Arme und Beine sternförmig vom Körper gestreckt, jeweils ein nackter Mann angekettet war. Jeder von ihnen wurde über einen Lungenautomaten in seinem Mund mit Sauerstoff versorgt und war an einen Tropf angeschlossen; die Ausscheidungen wurden über einen Schlauch ausgeleitet.
    Pooh Bear stockte der Atem.
    Es war eine Sammlung menschlicher Trophäen.
    Lebender menschlicher Trophäen.
    Sie sahen aus wie ein Dutzend Harry Houdinis, denen der Trick, aus einem Wassertank zu entkommen, nicht gelungen war. Von ihren Mundstücken stiegen Luftblasen auf. Einige von ihnen blinzelten, waren in ihren flüssigen Höllen wach und bei Bewusstsein.
    Das also blüht Israels meistgehassten Feinden, dachte Pooh.
    Und im selben Moment wurde ihm auch die Herkunft des stechenden Geruchs klar: Die grüne Flüssigkeit war Formalin, und Formalin war ein hervorragendes Konservierungsmittel. Diese Männer wurden in den Tanks am Leben gehalten und konserviert.
    Pooh Bear wurde übel.
    Er versuchte, nicht mehr daran zu denken, und machte sich auf die Suche nach seinem Freund.
    Im ersten Tank sah er Wolfgang Linstricht schlafend, mit geschlossenen Augen, in der grünen Flüssigkeit hängen. Im nächsten war ein anderer alter Mann, den er nicht zuordnen konnte, im dritten ein jüngerer Mann mit dem langen Bart eines islamischen Extremisten, und schließlich im vierten ...
    ... Stretch.
    Pooh Bear stockte der Atem, als er seinen Freund, Arme und Beine von sich gestreckt, in der grünen Brühe hängen sah. Sein Kopf war auf die Brust gesunken, seine Augen geschlossen.
    Pooh schlug gegen die Glaswand des Tanks, und Stretchs Augen gingen auf. Zuerst blinzelten sie in dem grünen Nebel, doch dann schien Stretch zu bemerken, dass nicht die Person vor ihm stand, die sonst immer dort stand.
    Er bekam große Augen, als er sah, dass es Pooh Bear war. Ein Schwall aus Luftblasen schoss aus seinem Mundstück.
    »Halt durch«, sagte Pooh Bear, obwohl Stretch ihn sicher nicht hören konnte. »Gleich hole ich dich hier raus ... «
    Im selben Moment spürte er ein Stechen im Nacken, und als er an die schmerzende Stelle fasste, ertastete er einen kleinen Pfeil.
    Dann sank sein Arm plötzlich schlaff nach unten, und entsetzt wurde ihm bewusst, dass er seine Glieder nicht mehr bewegen konnte.
    Pooh sank vor Stretchs Tank zu Boden und blieb wie ein Sack liegen.
    Und dann hörte er eine Stimme.
    »Man sollte sich nie in ein Spinnennetz wagen, solange man nicht ganz sicher ist, dass die Spinne nicht zurückkehrt, während man sich dort aufhält.«
    Eine Gestalt trat in Pooh Bears Blickfeld: ein älterer Mann, dick und blass, mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen. Hinter ihm erschien ein israelischer Soldat mit einer Betäubungspistole.
    »Guten Morgen, Zahir al Anzar al Abbas«, sagte der ältere Mann gut gelaunt. »Ich bin Mordechai Muniz. Wir beobachten Sie jetzt schon zwei Tage mit unseren Wärmebildkameras. Ich muss sagen, Ihre Vorstellung war von einigem Unterhaltungswert für mich und die Wachposten hier am Stützpunkt. Sie sind wirklich ein ganz schön hartnäckiger Dreckskerl. Schon allein, dass Sie so weit gekommen sind, ist eine Leistung. Dumm von Ihnen, aber trotzdem keine schlechte Leistung.«
    Der Alte Meister grinste. »Gefällt Ihnen meine Sammlung lebender menschlicher Trophäen? Gelernt habe ich diese Methode der >Lebend- Einkerkerung< von einem russischen Freund, einem ehemaligen Sowjetgeneral, der ebenfalls so eine Sammlung hat. Wir tragen da unseren eigenen kleinen Wettstreit aus, auf rein freundschaftlicher Basis, versteht sich. Er und ich, wir versuchen beide, die eindrucksvollste Menschensammlung zusammenzustellen.«
    Pooh Bear konnte sich immer noch nicht bewegen.
    Muniz zuckte mit den Achseln. »Unter Berücksichtigung des langen stummen Lebens, das Ihr Freund vor sich hat, haben Sie ihm ein seltenes Geschenk mitgebracht: ein Ereignis. Herzlichen Glückwunsch, Leutnant Cohen wird in den Genuss kommen, Sie vor seinen Augen sterben zu sehen.«
    Pooh Bear konnte nur mit weit aufgerissenen Augen hilflos auf dem Boden liegen. Sein Körper war zu nichts zu gebrauchen.
    Doch dann fiel sein Blick in einem plötzlichen hellen Moment auf seine Uhr - die Uhr, die Jack ihm auf dem Rollfeld des
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