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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger
Autoren: Matthew Reilly
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Entsetzen nur an den Augen anzusehen.
    Sie schweißten ihn in diesen Tank ein!
    Die eklige grüne Flüssigkeit stieg immer höher und erreichte seinen Hals. Inzwischen klang Muniz' Stimme hohl, wie aus weiter Ferne. »Nein, Leutnant Cohen«, sagte er, »der Tod wäre ein viel zu mildes Urteil für Sie. Eine Tat wie die Ihre hat anderes verdient, sie erfordert nachhaltigeres Leiden. An diesem Punkt komme ich ins Spiel. Glauben Sie mir, nach ein paar Jahren hier unten mit mir werden Sie sich wünschen, exekutiert worden zu sein.«
    Und damit schwappte die widerwärtige grüne Flüssigkeit über Stretchs Gesicht, und er begann verzweifelt, rascher durch das Mundstück zu atmen. Die Welt um ihn herum verschwamm hinter einem Schleier aus fahlem Grün. Stretch konnte gerade noch erkennen, wie Muniz und Wolf sich die Hände schüttelten und der Alte Meister Wolf einen Koffer übergab.
    Dann ging Wolf.
    Muniz kehrte allein zurück.
    Und blieb, die Arme über der Brust verschränkt, vor dem Tank stehen und blickte zu Stretch hoch, wie er nackt, Arme und Beine ausgestreckt, in stinkender grüner Flüssigkeit in einem zugeschweißten Glastank eingeschlossen war.
    Unfähig, sich zu bewegen, hörte Stretch nur das Geräusch seines eigenen Atems in seinem Kopf, als er auf Muniz' verschwommene Gestalt hinausstarrte, die einfach dastand und ihn betrachtete.
    Dann ging Muniz zu seinem Schreibtisch und setzte sich, um zu telefonieren, und in einem Moment blanksten Entsetzens begriff Stretch plötzlich, wie er den Rest seines Lebens auf Erden verbringen würde.
     
     
     
RIO DE JANEIRO, BRASILIEN 
31. DEZEMBER 2007, 23:58 UHR
     
    Pooh Bear hatte drei Wochen und zwei Millionen Dollar gebraucht, um ihn zu finden.
    Geld hatte die Sache eindeutig beschleunigt, fand er. Sechzig Jahre lang hatten die Israelis versucht, Wolfgang Linstricht zu finden, ohne Erfolg. Einmal hatte ihn in Buenos Aires ein Mossad-Agent aufgespürt, aber Linstricht hatte dem Mann ein Brotmesser zwischen die Rippen gerammt, nachdem er seinem Verfolger durch die finsteren Nebenstraßen der argentinischen Hauptstadt gefolgt war.
    Vor langer, langer Zeit war Linstricht im Konzentrationslager Treblinka der für die Disziplin im Lager zuständige Unteroffizier und als solcher der Vollstrecker des Lagerkommandanten gewesen: Wenn Hess die Ermordung eines Insassen anordnete, war es Linstricht, ein Hüne von eins neunzig, der den Befehl mit besonderer Brutalität ausführte.
    Als jedoch Hess am Ende des Zweiten Weltkriegs gefangen genommen und der Naziherrschaft ein Ende gemacht wurde, gelang es Linstricht, durch das Netz zu schlüpfen und nach Südamerika zu entkommen.
    Wie Pooh Bear herausgefunden hatte, reiste Linstricht, um seiner Festnahme zu entgehen, ständig von einem südamerikanischen Land zum anderen: von Argentinien nach Chile und weiter nach Uruguay und Brasilien. Die Entführung Eichmanns durch die Israelis musste ihm gewaltig an die Nieren gegangen sein. Aber wie der Zwischenfall mit dem Nazijäger des Mossad zeigte, war mit Linstricht noch immer nicht zu spaßen, obwohl er inzwischen sechsundachtzig Jahre alt war und sich ständig gebückt hielt, um seine Größe zu verbergen.
    Und nun sah Pooh Bear, dass er hier war, gleich auf der anderen Straßenseite, ein alter Mann, der inmitten der von einem Feuerwerk begleiteten Festivitäten des Silvesterabends in Rio eine langbeinige brasilianische Prostituierte ansprach.
    Pooh Bear beobachtete die beiden aus einem dunklen Hauseingang, folgte ihnen, als sie gemeinsam in Linstrichts Hotel gingen.
    Nachdem sich Pooh Bear und Jack drei Wochen zuvor am Flughafen von Nairobi getrennt hatten, war Pooh Bear in seine Heimat, die Vereinigten Arabischen Emirate zurückgekehrt, um sein Hauptziel zu verfolgen: herauszufinden, wo der israelische Geheimdienst, der Mossad, seinen Freund Stretch gefangen hielt.
    Außerdem wollte er seinem Vater, Anzar al Abbas, dem obersten Scheich der Emirate, vom schändlichen Verrat seines Bruders Scimitar berichten.
    Auf dem Weg nach Dubai hatte Pooh Bear jedoch von einem Freund beim Geheimdienst erfahren, dass sein Vater nur einen Tag zuvor plötzlich verschwunden war. Der alte Scheich, erfuhr er, war von Scimitar gebeten worden, sich in Riad mit ihm zu treffen. Kurz danach war jeder Kontakt zu ihm abgerissen.
    Dubai, erfuhr Pooh Bear von seinem Freund, befand sich jetzt in den Händen der Verbündeten seines Bruders. Es war nicht mehr sicher für ihn, dorthin zurückzukehren.
    Trotz der
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