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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle
Autoren: Ken Bruen
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Herrj e … Zeigen Sie her.«
    Griff nach meinem Hemd, riss die Knöpfe ab. Ich erwischte sein Handgelenk, sagte:
    »Auf vorige Woche verteilt, habe ich drei Menschen k. o. geschlagen. Das Dumme ist, ich beginne, Geschmack daran zu finden. Hier kommt die Frage, die Sie sich stellen müssen: ›Möchte ich ein gebrochenes Handgelenk?‹«
    Ich verbog es in Richtung Fußboden, und er sagte:
    »Schon gu t … Gott, was sind Sie physisch.«
    »Werden Sie sich benehmen? Die Warnungen sind Ihnen sowieso ausgegangen.«
    Er zog sich zurück, massierte sein Handgelenk, stöhnte:
    »Hat wehgetan.«
    Ich versuchte, mein ruiniertes Hemd zu ordnen, sagte:
    »Ich habe das Hemd gemocht. Sie haben ja keine Ahnung, wie oft ich die komplette Garderobe erneuern muss.«
    Seine Lippe schürzte sich, hob sich, genauer gesagt, am rechten Mundwinkel, und er sagte:
    »›Elegant‹ ist nicht unbedingt das Adjektiv, das einem zuerst einfällt, wenn man Sie beschreiben soll. Man hat den Eindruck, dass die Läden, die von karitativen Einrichtungen betrieben werden, alles führen, was Sie von einem guten Herrenausstatter erwarten.«
    Er war die Art Typ, dem man lebenslänglich auf den Kopf hauen konnte, ohne die Lust dran zu verlieren. Ich sagte:
    »Terry, ich habe Kirsten überprüft. Egal, wie sehr Sie sie verabscheue n – , es gibt keinen Beweis, dass sie Ihren Vater umgebracht hat.«
    »Und Sie haben natürlich mit voller Kraft ermittelt, besonders in seinem Bett. Da gab es vermutlich auch keine Indizien, oder waren Sie anderweitig zu beschäftigt?«
    »Lassen Sie’s, Terry. Es ist Zeitverschwendung.«
    Er sprang auf, sagte:
    »Nächste Woche treffe ich sie. Und dann mache ich das Flittchen fertig, so oder so.«
    »Kommen Sie, Terry.«
    »Lecken Sie mich am Arsch, Jack Taylor. Sie sind ein verabscheuungswürdiges Subjekt.«
    Und weg war er.
    Mrs Bailey kam herüber, fragte:
    »Kann ich Ihnen was bringen?«
    »Nei n … , vielen Dank.«
    »Der junge Mann, konnten Sie ihm helfen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, dass ich das so ausdrücke, Mr Taylor, so scheinen konstant Gewitterwolken über Ihnen zu schweben.«
    »Das haben Sie sehr treffend gesagt.«

DAS MAGDALENENSTIFT
    A n dem Tag, an dem Luzifer die Wäscherei verließ, stand sie früh auf, packte ihren kleinen Koffer und starrte den Schmuck an, den sie besaß. Zwei kleine Claddagh-Ringe, einen Rosenkranz mit Perlen und ein kleines Goldkreuz an einer Silberkette. Die Stücke hatten den »Märtyrerinnen« gehört, den Mädchen, deren Tod sie verursacht hatte. Sie betastete das Kreuz, überlegte, ob sie es zum Pfandleiher in der Quay Street bringen sollte, aber es verschaffte ihr einen betörenden Schauer der Erinnerung, das berauschende Machtgefühl, das sie verspürt hatte, als diese Mädchen starben. Mit einem Seufzer packte sie das Kreuz in ihre Tasche, beschloss, es zur Erinnerung an jene glorreichen Zeiten zu behalten.
    Solche Zeiten würde es nie wieder geben, und sie wusste, dass es von nun an mit ihrem Leben nur noch bergab ging. Ihre Schwester hatte zwei Söhne, und Luzifer vergötterte sie. Sie dankte der dunklen Macht, zu der sie betete, dass ihre Schwester keine Mädchen bekommen hatte. Nach ihrer Zeit im Magdalenenstift hatte sich ihr Frauenhass noch tiefer festgesetzt, weil die Weiber so schwach waren, ständig winselten, immer Ränke schmiedeten. Ein leises Lachen entrang sich ihr, als sie dachte: »Den kleinen Gänsen habe ich aber wirklich Manieren beigebracht. Die werden mich so schnell nicht vergessen.«

I ch ging hoch, zog das zerrissene Hemd aus. Untersuchte es in der vagen Hoffnung, es könnte zu retten sein, aber hier kam jede Hilfe zu spät. Schmiss es in den Papierkorb. Das Telefon klingelte. Ich nahm ab, sagte:
    »Ja?«
    »Jac k … Hier ist Brí d … Bríd an Iomaire.«
    »Undinchen.«
    Konnte ihre Verstimmung hören, dann sagte sie:
    »Ich habe die Information, die Sie wollten.«
    »Über Kirsten?«
    »Ja.«
    »Braves Mädchen.«
    »Seien Sie nicht so herablassend.«
    »Brave Frau?«
    »Ich bin um acht bei McSwiggan’s.«
    Klick.
    Ich begann, bei den Todesmeldungen in den Rundfunknachrichten aufzuhorchen. Wie bescheuert ist das denn? Anstatt meine Morgendrogen zu nehmen, hörte ich mir Nachrufe an. Auch Abusus, aber anders. Viele Namen klangen bekannt. Ich war in dem Alter, in dem man nicht mehr auf den beruflichen Erfolg von Freunden achtet, sondern auf die Nachricht von ihrem Hinscheiden wartet.
    Dann:
    »Bill Cassell.«
    Ich
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