Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
er. »Sie haben nicht zusammengehört, das steht fest. Sie waren jünger und reicher als er. Mit diesen Klamotten? In diesen Anzügen? Sie haben nicht wie seine Untergebenen ausgesehen. Er ist mir eher wie ein Loser vorgekommen. Folglich arbeiten die beiden für jemand anders. Wahrscheinlich hatten sie den Auftrag, ihm zu folgen und rauszukriegen, was zum Teufel er hier tut. Er muss im Norden irgendjemand auf die Zehen getreten sein, jemand Probleme verursacht haben. Also ist er bis hierher beschattet worden. Sie haben ihn sich geschnappt, aus ihm rausgeprügelt, wen er hier sucht. Und dann haben sie sich selbst auf die Suche nach mir gemacht.
    »Sie haben ihn umgebracht, nur um deinen Namen zu erfahren?«
    »Sieht so aus«, sagte er.
    »Willst du’s den Cops melden?«
    Eine weitere für die Keys typische Frage. Ob man die Cops zu irgendetwas hinzuziehen sollte, war eine Frage, die immer lange und ernsthaft diskutiert werden musste. Er schüttelte zum dritten Mal den Kopf.
    »Nein.«
    »Sie werden ihn identifizieren, und dann fahnden sie auch nach dir.«
    »Aber nicht sofort«, sagte er. »Der Tote hat keine Papiere. Und auch keine Fingerabdrücke. Könnte Wochen dauern, bis sie überhaupt wissen, wer er ist.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich werde Mrs. Jacobs aufspüren«, sagte er. »Seine Auftraggeberin. Sie sucht mich.«
    »Kennst du sie?«
    »Nein, aber ich will sie finden.«
    »Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich muss wissen, was gespielt wird«, sagte er.
    »Warum?«, wiederholte sie.
    Er stand auf und betrachtete sie in einem der Wandspiegel. Er war auf einmal sehr unruhig. Plötzlich mehr als bereit, in die Realität zurückzukehren.
    »Du weißt, warum«, antwortete er. »Der Kerl ist wegen etwas umgebracht worden, das mit mir zusammenhängt, deshalb bin ich darin verwickelt, okay?«
    Sie streckte ein langes nacktes Bein über den Stuhl aus, von dem er eben aufgestanden war. Dachte über seine Worte nach, in diese Sache verwickelt zu sein, als sei es irgendein Hobby Legitim, aber ein bisschen schrullig.
    »Okay, was hast du vor?«, wollte sie wissen.
    »Ich muss in sein Büro«, erklärte er. »Vielleicht hatte er eine Sekretärin, Zumindest gibt’s dort Unterlagen. Telefonnummern, Adressen, Verträge mit Auftraggebern. Diese Mrs. Jacob dürfte sein letzter Fall gewesen sein. Der liegt vermutlich ganz oben auf dem Stapel.«
    »Und wo ist sein Büro?«
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Seinem Akzent nach irgendwo in New York. Ich kenne seinen Namen, ich weiß, dass er ein Excop war. Ein Excop namens Costello, ungefähr sechzig. Kann nicht allzu schwierig zu finden sein.«
    »Er war ein Excop?«, fragte sie. »Warum?«
    »Das sind die meisten Privatdetektive, stimmt’s?«, sagte er. »Sie gehen früh und arm in den Ruhestand, machen ein Detektivbüro auf, arbeiten als Einzelgänger, sind auf Scheidungen und Vermisstensuche spezialisiert. Und diese Sache mit meiner Bank? Darüber war er bestens informiert. Das geht nur, wenn man einen alten Kumpel hat, der noch im Dienst ist und einem diesen Gefallen tut.«
    Sie lächelte leicht interessiert. Kam auf ihn zu und trat neben ihn, so dicht, dass ihre Hüfte seinen Oberschenkel berührte.
    »Woher weißt du all dies komplizierte Zeug?«
    Er horchte auf das Rauschen der von den Entlüftern abgesaugten Luft.
    »Ich bin selbst mal Ermittler gewesen«, erwiderte er. »Militärpolizei. Dreizehn Jahre. War ziemlich gut. Ich habe eben nicht nur ein hübsches Gesicht.«
    »Du hast nicht mal ein hübsches Gesicht«, widersprach sie. »Bild dir bloß nichts ein. Wann willst du los?«
    Er sah sich im Halbdunkel um.
    »Gleich, denke ich. Von Miami aus gibt’s bestimmt einen sehr frühen Flug.«
    Sie lächelte erneut. Diesmal argwöhnisch.
    »Und wie willst du nach Miami kommen?«, fragte sie. »Mitten in der Nacht?«
    Er erwiderte ihr Lächeln. Zuversichtlich,
    »Du fährst mich hin«, antwortete er.
    »Habe ich noch Zeit, mich anzuziehen?«
    »Nur Schuhe«, sagte er.
    Er begleitete sie zu der Garage, in der ihr alter Porsche stand. Er schob das Tor hoch, und sie glitt hinters Steuer und ließ den Motor an. Sie fuhr die halbe Meile nach Norden zu seinem Motel, hielt vor dem neonhellen Empfangsbereich und wartete, während der Motor mit erhöhter Drehzahl weiterlief. Er öffnete die Beifahrertür, dann schloss er sie leise wieder.
    »Fahr einfach los«, sagte er. »Dort drinnen ist nichts, was ich mitnehmen möchte.«
    Sie nickte.
    »Okay, schnall dich an.«
    Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher