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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Hotel entfernt; ein gemütlicher Spaziergang durch die schlafenden Straßen. Wir befanden uns in einem ausgestorben wirkenden Geschäftsviertel mit ein paar heruntergekommenen Läden, einigen staubigen Lagerhäusern und leer stehenden Flächen, die mit Unkraut und Glasscherben verziert waren. So wie es hier aussah, war die Rezession mit diesem Ort nicht gut umgegangen.
    Sanderson war wach, stellte sich aber tot, wobei der veränderte Rhythmus seines Herzens und seiner Lungen ihn jedoch verrieten. Entweder war er sehr beherrscht oder hatte zu viel Angst, um zusammenzuzucken, als ich ihm sein gelbes Seidentaschentuch aus der Brusttasche zog. Ich wischte damit meine Fingerabdrücke vom Steuer, den Armaturen und der Gangschaltung ab und stopfte es ihm wieder in die Tasche. Seine Waffe zog mir die Tasche nach unten, als ich mich vorbeugte und ihm einen festen Klaps versetzte.
    »Du kannst die Augen jetzt aufmachen, ich weiß, dass du wach bist.« Meine Zunge spielte über Zähne, die sich auf ihre normale Länge zurückgezogen hatten. Wenigstens konnte ich reden, ohne zu lispeln. »Ich sagte, du kannst die Augen jetzt aufmachen.« Ich schüttelte ihn heftig.
    Er riss die Augen auf.
    »Name?«
    »F-Fred Sanderson.«
    »Na klar doch. Was machst du denn in dieser Stadt, Fred?«
    »Freunde besuchen.«
    »Haben sie ein Boot?«
    Er schwieg, bis ich ihn wieder schüttelte. »Yeah, na und?«
    »Warum hast du mich überfahren?«
    »Wa ...«
    »Du hast mich schon verstanden, wieso hast du versucht, mich umzubringen?«
    Der dicke Kiefer klappte wieder zu, sein Blick wanderte zur Tür, und er stemmte sich gegen die Fesseln. Da verlor ich die Geduld und genoss es zum ersten Mal in vollen Zügen, einen Mann zu schlagen. Allerdings bremste ich die Schläge. Ich wollte ihn überzeugen, nicht totschlagen, und es bedurfte überraschend weniger Hiebe, um ihn weich zu klopfen. Trotz seines harten Aussehens konnte er keine Schmerzen vertragen.
    »Frank Paco hat gesagt ... ich ... nur ein Job ...«, blubberte er durch eine blutige Nase.
    »Dein Boss?«
    »Yeah.« Schnief.
    »Er wollte mich tot sehen? Wieso?«
    Er hustete klebrig.
    »Warum?«
    »Sie wollten nicht reden.«
    Ich nahm mir wieder das Taschentuch und wischte ihm die Nase ab. »Du wohl auch nicht.«
    »Er wollte die Liste haben, Sie sagten ihm nicht, wo sie ist, also hat er ...« Er erstarrte. »Wie haben Sie ... es ging doch genau ins Herz ...«
    »Ich hatte eine kugelsichere Weste. Komm schon, rede weiter.«
    Sanderson sah keineswegs überzeugt aus. »Das wissen Sie doch alles.« Seine Stimme wurde lauter, als die Panik einsetzte. »Warum fragen Sie mich das, Sie wissen doch alles ...«
    »Wie heißt das Boot?«
    »Elvira.«
    »Was ist das für eine Liste? Was steht da drauf?«
    »Ich weiß nich – ehrlich, ich weiß es nicht. Sie haben sie doch, Sie wissen, was ...«
    »Woher bekam ich sie?«
    »Weiß ich nich.«
    »Raus mit der Sprache!«
    »Von Benny Galligar. Von dem haben Sie sie. Sie haben sie! Ich weiß gar nix, ich schwöre es! Lassen Sie mich bloß laufen!« Er schrie jetzt, und die Panik schüttelte ihn hin und her, als er sich loszureißen versuchte. Ich klebte ihm wieder eine, machte es zu heftig und beendete damit die Fragestunde für diesen Abend. Ich schob meine Verbitterung beiseite, suchte den Wagen wieder nach Hinweisen ab und entdeckte, dass er auf die International Freshwater Transport, Inc. eingetragen war. Vielleicht nützte der Name nicht viel, aber ich merkte ihn mir erst einmal.
    Ich stieg aus, wischte den Türgriff mit dem Saum meines Mantels ab und tat auf der Beifahrerseite das gleiche. Sandersons Kopf war nach hinten gesackt, und sein Hals war straff und verwundbar freigelegt. Von seinem Körper stieg der Blutgeruch wie ein Parfüm in meine Nase. Ich trat rasch zurück, bevor etwas Bedauerliches geschah, und hastete die Straße hinunter.
    Gott helfe mir, früher oder später musste ich mir Nahrung verschaffen.
     
    ***
     
    Der Nachtportier des Hotels schlief schon fast, als ich um meinen Schlüssel bat. »Die zwo-null-zwo, ja?«, nuschelte er und griff nach dem Haken, aber neben der Nummer baumelte kein Schlüssel. »He, Sie sind ja gar nicht Mr. Ross.«
    »Nein, ich bin Jack Fleming, und ich will meinen Schlüssel haben.«
    »Fleming? Ach ja, wir mussten Ihre Sachen rausnehmen. Keine Sorge, ich habe sie dort hinten verwahrt.«
    Es kam wirklich eins zum anderen. »Warum mussten Sie meine Sachen aus dem Zimmer schaffen?«
    »Na ja, Sie hatten nur für
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