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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
Autoren: Patricia Nead Elrod
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dem Zielobjekt eins mit der Stoßstange oder dem Kotflügel zu verpassen; dann muss er höchstens ein paar Kratzer im Lack ausbessern oder einen kaputten Scheinwerfer auswechseln.
    Und genau so ein Experte hatte mich angefahren. Allerdings hatte ich nur geringe Schmerzen, und auch die ließen bereits nach. Die Vorstellung, dass ich mir das Rückgrat gebrochen hatte, war der erste echte Gedanke, der die Spinnweben in meinem Gehirn durchdrang, seit ich auf dem Strand aufgewacht war. Da war ich noch benommen gewesen, und in meinem Schädel hatte gerade so viel funktioniert, dass ich mit zittrigen Beinen aufstehen und an meinen klatschnassen Klamotten herunterblinzeln konnte. Mir fiel es gar nicht ein, darüber nachzudenken, wieso ich mich in diesem Zustand an einem Strand aufhielt, und als ich eine kurze sandige Böschung hinaufkrabbelte und die Straße entdeckte, stand ich immer noch unter einem betäubenden Schock. Es gab auch keine vernünftige Entscheidung, in welche Richtung ich gehen wollte; meine Beine bogen nach links ab und nahmen mich mit. Als ich hinter mir einen Wagenmotor heranbrummen hörte, streckte ich den Daumen raus und ging seitwärts weiter.
    Der kleine Klecks weiter unten auf der Straße wuchs zu einem dunkelgrünen Ford, an dessen Steuer wie eine dicke Beule ein großer Mann saß. Als das Auto noch ein Stück entfernt war, wurde es plötzlich langsamer, und die Scheinwerferstrahlen stachen mir in die Augen. Ich schirmte sie ab und blinzelte verdutzt, als der Motor aufjaulte, Gänge knirschten und das Ding auf mich zuschoss. Der Fahrer fuhr geradeaus, als wolle er nun doch keinen Anhalter mitnehmen, dann riss er im letztmöglichen Augenblick das Steuer herum. Wenn mein Hirn auf mehr als einem Zylinder gelaufen wäre, hätte ich noch rechtzeitig aus dem Weg springen können.
    Endlich hörte die Landschaft auf, sich zu drehen. Ich lag auf dem Rücken, starrte auf eine unnatürlich helle Milchstraße, die ein paar Fuß vor meiner Nase hing, und fragte mich, was zum Teufel eigentlich los sei. Ich versuchte mich etwas zu bewegen, der erste Schmerz vom Aufprall war verschwunden, aber ich befürchtete Knochenbrüche. Trotzdem funktionierte alles einwandfrei – ich hatte unglaubliches Glück gehabt. Ich rollte mich auf den Bauch und starrte die Straße hinunter.
    Der Ford hielt an, der Motor erstarb, und der Klumpen hinter dem Steuer schob sich gerade aus der Tür.
    Langes Gras war meine einzige Deckung auf fünfzig Yards. Der Strand befand sich gleich auf der anderen Straßenseite, aber dieser Abschnitt wies keine Verstecke in Felsenform auf. Mit Ausnahme des Wagens bestand die einzige Möglichkeit auf meiner Straßenseite in einer Baumgruppe, die viel zu weit weg lag.
    Der Mann kam rasch näher und hielt eine Waffe in der Hand.
    Alles war besser als hier abzuwarten. Meine Füße bohrten sich in den Boden, und ich wetzte wie ein verängstigter Hase auf die Bäume zu. Er entdeckte mich, änderte die Richtung und brüllte mir zu, ich solle stehen bleiben. Nachdem er mich mit dem Wagen angefahren hatte, konnte er eigentlich nicht erwarten, dass ich ihm noch irgendeinen Gefallen tun wollte.
    Auf freiem Gelände klingt ein Schuss gar nicht wie ein Schuss, jedenfalls nicht wie die aus den Filmen. Ich hörte bloß ein flaches leises Krachen, dann riss mich der Einschlag von den Beinen.
    Er hatte Glück gehabt; wir befanden uns leicht schräg zueinander, und ich hatte ihm meine schmale Seite zugewandt. Die Kugel traf mich unten rechts am Rücken, gerade über dem Beckenknochen, fuhr mir durch die Weichteile und trat über der Gürtelschnalle wieder aus. Ich krümmte mich zusammen und versuchte instinktiv, meine Organe an ihren angestammten Platz zurückzustopfen, aber da war nichts. Der scharfe heiße Schmerz ließ bereits nach, und meine Hände lösten sich rein und sauber von der Stelle, an der eine blutige Schweinerei hätte klaffen sollen.
    Mein Möchtegern-Mörder trabte heran, drehte mich um und erstarrte mit verdatterter Miene, als ich ihn vorwurfsvoll ansah. Er schnaufte schwer und schien etwas sagen zu wollen, schluckte es jedoch hinunter. Mit einer raschen Bewegung brachte er die Waffe auf meine Augenhöhe. Die Mündung kam mir so groß vor wie ein offener Gully. Sein Finger wollte sich schon um den Abzug krümmen; sein Hirn sandte Befehle zu den kleinen Muskeln und befahl ihnen, sich zusammenzuziehen. Bevor sie darauf eingehen konnten, packte ich die Waffe und wand sie ihm aus der Hand. Sein Finger
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