Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
freuen, wenn sie das hören. Wahrscheinlich bringen Sie eine Menge neuer Ideen mit — was die Damen in der Stadt so machen, wenn sie einen Wohltätigkeitsbazar veranstalten, und so weiter.«
    »Ich fürchte, für karitative Arbeit hatte ich noch nicht viel Zeit. Ich habe zwei Jahre in einer Volksküche geholfen, aber mein Mann...« Margaret hielt inne und erinnerte sich an Herveys Kommentar: >Es wäre viel zweckmäßiger, wenn du einmal lernen würdest, den eigenen Haushalt richtig zu führen.< Danach hatte sie enttäuscht aufgegeben. Sie sagte nur leichthin: »Es waren eben immer so viele andere Dinge zu tun.« Während sie das aussprach, wurde ihr klar, daß Hervey und seine Familie sie so sehr mit Beschlag belegt hatten, daß andere Leute gar nicht auf den Gedanken gekommen waren, sie um die Mitarbeit an einer gemeinnützigen Sache zu bitten.
    Mrs. Thornton erhob sich endlich und fegte ein paar Krümel vom Tisch. »Na ja, es war jedenfalls sehr nett, Sie kennenzulernen, und ich werde dem Damenausschuß mitteilen, daß Sie uns helfen wollen.«
    Ein herrliches Gefühl, willkommen zu sein und gebraucht zu werden. Margaret glühte vor Begeisterung, und Mrs. Thornton dachte: Was für eine reizende Frau sie ist, nur so sehr zurückhaltend.
    »Ich will sehr gern helfen«, sagte Margaret. »Von komplizierten Handarbeiten verstehe ich nicht viel, aber ich kann nähen und Kinderspielsachen machen, ausgestopfte Tiere und so etwas. Ich könnte auch beim Nachmittagstee helfen und Geschirr spülen.«
    Janet Thornton strahlte. »Das ist sehr nett von Ihnen, Mrs. Neville. Sie werden sehen, daß man Sie hier mit offenen Armen willkommen heißt.«
    Willkommen! Dieses Wort klang ihr noch immer wie Musik in den Ohren, als sie entspannt, aber hellwach im Bett lag, Bilder aus der Vergangenheit an sich vorüberziehen ließ und Pläne für die Zukunft schmiedete. Ihr fiel wieder ein, wie warm die Stimme von Mrs. Thornton geklungen hatte. In der Stadt habe ich kaum meine nächsten Nachbarn gekannt, dachte sie. Hier scheinen die Leute viel freundlicher zu sein. Mrs. Thornton wird mich schon unter ihre Fittiche nehmen. Sie scheint dauernd etwas Gutes zu tun. Hervey mochte diese Art Frauen nicht, aber ich werde sicher gut mit ihr zurechtkommen.
    Dann wurde ihr klar, daß sie sich schon daran zu gewöhnen begann, Herveys Wünsche zu mißachten. Ein wenig spät ist es aber doch, dachte sie zerstreut, um vier Jahre zu spät. Damit schlief sie ein.
     
    Die Farm trug den Namen Brooklands, lag zwanzig Meilen von der Stadt entfernt und vier Meilen von der Ansiedlung Temoa. In Temoa war auch jenes Versammlungshaus, das vergrößert werden sollte, außerdem ein Laden, eine Werkstatt, eine Schule und eine große Molkerei. Margaret erinnerte sich, daß ihre Mutter alles immer im Ort gekauft hatte, und sie beschloß, es ebenso zu machen. Am Morgen nach ihrer Ankunft setzte sie sich in ihr kleines Auto, um sich das Dorf genauer anzusehen.
    Autofahren war für sie immer noch ein Abenteuer. In dem Jahr, das sie bei ihrem Vater verbracht hatte, durfte sie keinen Führerschein machen, und Hervey war ganz entschieden dagegen gewesen, ihr mit Hilfe eines eigenen Wagens ein gewisses Maß an Selbständigkeit einzuräumen. Sein großer Wagen wäre für sie bestimmt ein Problem gewesen, aber den verkaufte sie nach seinem Tod; erst ein Jahr später wagte sie es, einen eigenen Wagen zu erstehen, und auch das nur, weil Cecily und Philippa darauf bestanden.
    »Elinor hat gut reden, wenn sie sagt, wir brauchen ihn nicht. Sie ist verheiratet und kann Peters Wagen benutzen, sooft sie will«, beschwerte sich Philippa. »Aber wie soll ich zu einer Party kommen oder meine Einkäufe erledigen? Es ist einfach schrecklich, immer auf Omnibusse angewiesen zu sein.«
    »Ja«, pflichtete Cecily ihr bei. »Warum sollen wir nicht, wie andere Leute auch, ein eigenes Auto haben?«
    Aber Margaret hatte, nachdem der Wagen angeschafft war, zum Erstaunen der ganzen Familie selbst fahren gelernt. Das war schade, weil die anderen geglaubt hatten, sie würden ihn allein benutzen können. Zumindest war das der erste Schritt im Hinblick auf eine gewisse Selbständigkeit. Sehr erfolgreich war er noch nicht, weil die Mädchen den Wagen viel häufiger brauchten und Cecily ihn nach Philippas Heirat öfter benutzte als ihre Stiefmutter. So kam Margaret zu keiner sehr großen Fahrpraxis. Fahrschule und Führerscheinprüfung waren ihr jedoch sehr leichtgefallen, und als Cecily erwähnte: »Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher