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Italian Basics

Italian Basics

Titel: Italian Basics
Autoren: Gräfe und Unzer <München> , Sebastian Dickhaut
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Herkunft und Qualität verliehen werden. Was zum einen eine Amtshandlung und zum anderen Geschmackssache ist. Bei den besseren Weinen verkünden Zusätze wie »Superiore«, dass es sich um noch bessere handelt. Die gehören dann auf jeden Fall zu den »Vini della Dolce Vita« – unsere Weine für besonders schöne Tage.
    Schön und gut, aber was ist jetzt mit den groß gedruckten Buchstaben? Die zum Beispiel »Montepulciano« sagen. Reden wir also über Italiens Weinregionen. Deren Kopf ist der Norden. Weil sich dort die Weinmacher die meisten Gedanken machen und ihre Produkte den Weinkennern besonders viel zu zum Formulieren geben. Allen voran das Piemont, wo direkt vor der Nase der Franzosen Italiens Winzer mit der Nebbiolo-Traube ihr bestes Stück kultivieren. Da werden dann rote Barolo oder Barbaresco daraus. Mehr nordöstlich liegt zwischen Po und Brenner die Experimentierstube des Landes. In diesem Dreiländereck werden viele Weine mit ursprünglich außeritalienischen Trauben produziert, wie Chardonnay, Riesling, die Pinots, Merlot, Cabernet, Sauvignon. Aber auch Klassiker wie weißer Soave sowie die Roten Valpolicella und Bardolino stammen von hier.
    Die Mitte des Weinlands Italien ist dessen Herz. Die vielleicht italienweit beste Substanz zum Weinmachen wächst in der Toskana im Chianti, und gerade da gab es lange Rhythmusstörungen. Bis der Chianti in der Korbflasche das Symbol für Nepp-Wein schlechthin war und die ehrgeizigeren Weinmacher ihre Produkte lieber schlicht »Vini da Tavola«, Tafelwein, nannten. Inzwischen schreiben sie wieder Chianti samt veredelnden Zusätzen auf die nun klassische Bordeaux-Flasche, und Italiens berühmtester Wein ist auch wieder einer seiner besten. Dazu gehören noch zwei andere rote Toskaner: Brunello di Montalcino und Vino Nobile di Montepulciano, der aber nichts mit dem Montepulciano aus den Abruzzen weiter unten zu tun hat. Nebenan liegt das Latium mit Rom an seiner Küste und dem weißen Frascati als Hauptwein.
    Jetzt sind wir im Magen Italiens angekommen, dem Süden mit den Inseln. Von hier kommen 40 % der Weine des Stiefels, aber fast alle Spitzenweine teilen sich die Regionen in Mitte und Norden. Die Sonne im italienischen Urland des Weines ist einfach zu verführerisch, so dass vor allem aus den Weingärten in Apulien und Sizilien gerne Masse für Verschnittweine herausgeholt wird. Natürlich gibt es auch hier Winzer, die ihre Weine weniger heißblütig produzieren, vor allem in Sizilien. Aber ihre Flaschen schaffen es noch selten ins außeritalienische Durchschnittsweinregal.
    Vino trinken
    Nun ist die Flasche also im Haus und wartet darauf, ausgetrunken zu werden. Muss sie lange warten, sollte sie dabei nicht oben auf dem Küchenschrank stehen. Weil es ihr da zu warm ist. Besser ist es, wenn sie an einer kühlen, trockenen Stelle liegen kann – die kann zum Beispiel unterm Bett sein oder im Keller. Der Kühlschrank sollte für Weißwein und Prosecco nur eine Zwischenstation sein, weil sich darin auf Dauer das Aroma erkältet. Zur Not einfach mal öfters eine Flasche aufmachen. (Zum Notkühlen im Gefrierer schweigen wir wissend, raten aber für alle Fälle zum Stellen der Eieruhr.)
    Und noch eins: Italienische Weine sind fürs etwas kühlere Servieren gemacht, weil sie in ihrem warmen Heimatland beleben sollen. Und so schmecken sie auch in Mitteleuropa am besten: Spumante und Prosecco bei um 5 Grad (herrschen in der Tür im nicht zu kalten Kühlschrank); junge frische Weißweine unserer Hausmarke »Vini di Vita« bei um die 8 Grad, weiße »Vini della Dolce Vita« bei um die 10 Grad. Um die 15 Grad ist es bei den Vita-Roten, um die 17 bei den Dolce-Vita-Roten (etwa 1 Stunde vor dem Essen öffnen).
    Vino und Essen
    Was trink’ ich jetzt zu meinem Fisch? »Na, was Dir schmeckt. Alles ist erlaubt!« Hmhm. Das ist wie wenn man im Ristorante den Chef fragt, was er empfehlen kann, und er dann schmettert: »Bei mir ist alles gut, dottore.« Danke, maestro, aber das war nicht die Frage. Vielleicht ist das ja eine Antwort: Viele, auch viele sehr gute italienische Weine sind zum Trinken beim Essen gedacht – seit Jahrhunderten. Daher haben sie reichlich Gelegenheit gehabt, sich mit den Speisen ihrer Region zu paaren. Und deswegen ist es selten falsch, ein typisches Nordgericht wie Risotto mit Pilzen mit einem typischen Nordwein wie dem roten Barbera zu kombinieren. Oder einen in toskanischem Olivenöl gebratenen Fisch mit einem toskanischen Weißen wie dem
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