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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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warst doch auch Kundin bei ihr.« Er starrte nun
unaufhörlich auf die leblos daliegende Gestalt. Was war hier nur los? Was hatte
Eva gegen Traudi?
    »Stimmt.
Ich war ein paar Mal bei ihr. Sie hatte wirklich auf alle meine Fragen eine
Antwort. Hast du sie umgebracht?«
    »Schmarrn.
Hörst du nicht, wie sie stöhnt? Die wacht bestimmt gleich wieder auf und wird
gewaltige Genickschmerzen haben.« Er stand auf und kniete sich neben die mit
Tüchern vermummte Wahrsagerin.
    »Warst
du etwa auch Kunde bei ihr?«
    »Nein.«
    »Aber
woher kennst du sie dann?« Traudi wollte es ganz genau wissen.
    »Ich
habe sie vorgestern wegen Maria und Elli befragt. Ich rufe jetzt Franzi an,
bevor der zu besoffen ist. Er soll gleich mit ein paar Leuten herkommen.« Er
telefonierte kurz mit seinem alten Freund und Exkollegen, der versprach,
umgehend das Revier zu verständigen und sich zu ihnen auf den Weg zu machen.
    »Verdammte
Scheiße. Das war wirklich knapp. Wie kommt sie nur an so ein tödliches Ding?«
Traudi zeigte auf den Dolch, den Max immer noch in der Hand hielt.
    »So wie
du an deine Pistole?«

30
     
    »Max? Bist du da oben?« Franz’
Stimme erschallte von unten. Er stand offensichtlich vor der Haustür.
    »Moment,
Franz. Ich mach dir auf«, rief Max ebenso laut zurück und erhob sich. Er hatte
sich neben Traudi auf das Bett gesetzt, nachdem er der erwachenden Eva die
Hände vor dem Bauch zusammengebunden hatte.
    »Komm
rein, alter Freund. Da oben wartet eine Überraschung auf dich.« Max zeigte auf
das Ende der Treppe.
    »Da bin
ich aber gespannt.« Franz folgte ihm stöhnend und ächzend. »Die Jungs vom
Revier müssten auch jeden Moment da sein.«
    »Perfekt.«
Max betrat vor ihm Traudis Schlafzimmer und winkte ihn herein.
    »Ja,
schau mal an«, staunte Franz. »Was ist denn hier passiert?«
    »Folgendes«,
antwortete Max und zeigte auf das Bett. »Das hier ist Traudi Markreiter, von
der ich dir bereits erzählt habe. Und das dort auf dem Boden ist Eva Meier,
genannt das ›heilige Medium Eva‹.«
    »Und
warum ist die heilige Dame auf dem Boden gefesselt?«
    »Sie
hat versucht, die Dame auf dem Bett mit diesem Dolch hier zu erstechen.« Max
hielt die Tatwaffe hoch. »So viel ist auf jeden Fall schon mal sicher. Gott sei
Dank konnte ich sie gerade noch rechtzeitig davon abbringen.«
    »Und
warum hat sie das getan?«
    »Das
musst du sie schon selbst fragen. Mir und Traudi wollte sie es bisher nicht
verraten. Sie schweigt wie ein Grab.« Max zuckte mit den Achseln. Er blickte
von Franz zu Traudi und Eva.
    »Wollen
Sie mit mir reden, Frau Meier?« Franz schaute Eva fragend an.
    Sie
schüttelte nur verneinend den Kopf.
    »Aber
Sie wissen schon, dass Sie wegen Mordversuchs unter Anklage gestellt werden?«
    »Mir
egal.«
    »Gut,
dann gehen Sie eben mit unseren Kollegen aufs Revier, und wir unterhalten uns
morgen im Verhörraum.« Franz warf Max einen ratlosen Blick zu und setzte sich
auf den kleinen Hocker vor dem Schminkspiegel, um mit den anderen auf die
Uniformierten und seinen Assistenten Bernd Müller zu warten.
    »Schon
komisch, dass jemand jemanden abstechen will, ohne einen ersichtlichen Grund
dafür zu haben«, stellte Max im allgemeinphilosophischen Plauderton in den
Raum.
    »Manchmal
sieht man die Gründe eben nicht gleich«, ging ihm Eva prompt auf den Leim.
    »So wie
bei Ihnen. Sie wollen eine junge Frau umbringen, weil Ihnen ihre Nase nicht
gefällt, stimmt’s?«, fuhr er fort, während er sich neben Traudi aufs Bett
setzte.
    »Haare
wäre schon richtiger«, erwiderte Eva.
    »Was
passt ihnen daran nicht?« Er runzelte die Stirn. Ihm war klar, dass mit Maria
und Elli zwei Rothaarige gestorben waren. Hatte er vorhin im Biergarten also
doch richtig vermutet? War ihre auffällige Haarfarbe etwa wirklich der Grund
für ihren Tod gewesen?
    »Es
könnte doch sein, dass mir ihre Haare nicht gefallen.«
    »Warum
denn das?«
    »Sage
ich nicht.«
    »Dürfen
Sie aber ruhig sagen. Eingesperrt werden Sie so oder so.«
    Eva
starrte auf ihre schwarzen Walkingschuhe und schwieg.
    »Was
hast du gegen meine Haare, du kranke Fotze«, plärrte Traudi auf einmal los.
»Sind sie dir vielleicht zu rot? Wie die von Maria und Elli? Hast du die beiden
etwa deswegen umgebracht? Und mit mir wolltest du dasselbe machen? Ich mach
dich platt, du Sau!« Sie stand auf und machte einen Schritt auf die Wahrsagerin
zu.
    Die
rutschte eilig ein Stückweit zurück. »Lass mich bloß in Ruhe, rothaarige Hexe«,
keifte sie dabei hysterisch. »Du bist
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