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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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Gift. Nichts als Gift. Genau wie deine
Freundinnen. Die waren auch Gift. Deshalb hat sie Satans Dolch ereilt.«
    »Was
wollen Sie damit sagen, Frau Meier? Haben Sie Maria Spengler und Elli
Breitwanger etwa mit diesem Dolch hier erstochen?« Franz, dessen Ton lauter
geworden war, zeigte auf die Stichwaffe in Max’ Hand.
    »Ist
das so, Eva?«, brüllte der sie zusätzlich an. »Wir finden es sowieso heraus,
anhand der Spuren darauf und anhand der Stichwunden der Toten.«
    »Miese
Drecksau! Schlampe!«, schleuderte ihr Traudi, am ganzen Leib vor Zorn und
Entsetzen bebend, entgegen.
    »Lasst
mich in Ruhe. Ihr seid alle Gift. Ihr werdet alle in der Hölle enden.« Die
Wahrsagerin zog den Kopf ein und hob ihre gefesselten Hände darüber.
    »Wie
die beiden Rothaarigen in Frankfurt vor acht Jahren?«, wollte Max einer inneren
Eingebung folgend wissen. »Waren die auch Gift und mussten deshalb sterben?«
    »Alle
sind Gift. Sie nehmen mir meine große Liebe. Sie haben es nicht verdient,
weiterzuleben.«
    »Die
Rothaarigen?«
    »Ja.
Die sind alle gleich.«
    »Wer
hat Ihnen Ihre große Liebe genommen, Frau Meier?« Max stand vom Bett auf und
setzte sich neben sie auf den Boden. Sein Ton klang jetzt einschmeichelnd,
verständnisvoll und beruhigend. »Mir können Sie es doch sagen. Ich verstehe Sie
gut. Glauben Sie mir.«
    »Wirklich?«
Sie hob den Kopf und lächelte ihn verschämt aus tränenüberschwemmten Augen an.
    »Wirklich.
Sie können mir alles sagen. Es wird Sie von Ihren Qualen erlösen, Eva. Endlich
Erlösung.« Er bedeutete Traudi und Franz mit einem Handzeichen, sich nicht
weiter einzumischen.
    »Na
gut. Ich erzähle Ihnen alles. Sie hat mir meinen Geliebten genommen. Er war
mein Chef in Frankfurt.« Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
    »Eine
der Prostituierten?«
    »Nein.
Liliane, meine Kollegin. Sie hat ihn mit ihren roten Haaren verrückt gemacht.«
    »Aber
warum haben Sie dann die beiden rothaarigen Prostituierten umgebracht und nicht
sie?«
    »Gebhard
hing doch so an Liliane.«
    »Ihr
Chef?«
    »Ja.«
    »Verstehe.
Sie haben ihn so sehr geliebt, dass Sie nicht wollten, dass es ihm schlecht
geht.«
    »Ja.«
Sie lächelte kurz versonnen.
    »Weiter,
Eva. Warum mussten Maria und Elli sterben?« Herrschaftszeiten, die ist wirklich
schwer krank, dachte Max. Wahrscheinlich kommt sie in die Geschlossene. Zumindest,
wenn sie einen schlauen Anwalt hat.
    »Weil
sie auch Gift waren.« Sie stierte mit leerem Blick vor sich hin.
    »Aber
warum ausgerechnet vor einer Woche? Sie hätten sie doch ebenso gut schon vorher
töten können.«
    »Die
Zeit war noch nicht reif.«
    »Was meinen
Sie damit?«
    »Ich
hatte mir die Karten gelegt.«
    »Darüber,
wann der beste Zeitpunkt dafür wäre?«
    »Ja.«
    »Warum
haben Sie Elli eigentlich im Park umgebracht? Und warum Maria ausgerechnet in
dieser Garageneinfahrt beim Mittleren Ring?« Max war gespannt auf ihre Antwort.
Er hatte sich das bereits die ganze Zeit über gefragt.
    »Ich
wusste, dass Elli spätabends im Park immer noch eine kleine Runde Joggen ging.
Und Maria bin ich von Sendling aus gefolgt. Habe sie dort vor ihrem
Schützenverein abgepasst. Bei dieser Garageneinfahrt waren endlich keine Leute
mehr auf der Straße. Da habe ich es dann getan.«
    Herrschaftszeiten.
Man ist wirklich nirgends sicher, dachte er. »Dann war also alles, was Sie mir
über Woller und Maria und Elli erzählt haben, gelogen. Sie wollten nur von sich
als Täterin ablenken.«
    »Ja,
Maria hat mir nie etwas von Auspeitschen erzählt. Sie hat nur ein paar Mal mit
Woller geschlafen und Angst gehabt, dass er sie loswerden wollte. Elli hatte
überhaupt nichts mit ihm. Die beiden haben ihn auch nicht erpresst. Zumindest
haben sie mir gegenüber nichts davon erwähnt.«
    Also
hatte Maria die Sachen nur für den Ernstfall in Ellis Keller hinterlegt,
vermutete Max. Wahrscheinlich, um sich abzusichern. Zum Beispiel, falls Woller
ihr das Haus unter dem Hintern wegstehlen wollte, was er bestimmt vorhatte. Und
jetzt ziehe ich hier dem miesen Sack auch noch den Kopf aus der Schlinge. Das
stinkt mir aber schon gewaltig. Herrschaftszeiten. Was tut man nicht alles im
Namen der Gerechtigkeit.
    »Stimmte
es dann auch nicht, dass Woller Maria als Spitzel in der Bürgerinitiative
eingesetzt hatte?«
    »Was?
Maria ein Spitzel. Das ist doch ein total unerhörter Schmarrn!«, mischte sich
Traudi außer sich vor Empörung ins Gespräch. »Außerdem hatten Maria und Elli
ihre Haare nur gefärbt, du dämliche Kuh.« Sie
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