Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
Vom Netzwerk:
endgültig vom Glauben ab,
wenn ihr die Geschichte hört.« Max blickte grimmig über den kleinen Biergarten
in den Isarauen, wo sie sich vor einer halben Stunde zu dritt zu ihrem einmal
im Monat stattfindenden Stammtisch eingefunden hatten. Natürlich an ihrem
gewohnten Tisch gleich beim Eingang.
    »Warum
erzählst du es uns nicht gleich?«, wollte Josef wissen, nachdem er sich mit dem
Handrücken den Schaum aus dem Schnurrbart gewischt hatte. »Jedes Mal dasselbe.«
    »Zu
gefährlich. Wisst ihr doch. Da muss ich über einen gewissen Herrn erst noch
mehr Beweise sammeln. Ich muss ganz sichergehen. Sonst hauen die mich
ungespitzt in den Boden.« Max hielt wie jedes Mal zu dieser Erklärung den
Finger vor seinen Mund. Seit drei Jahren wollten seine Freunde Franz und Josef
nun schon von ihm erfahren, was damals vor sich gegangen war, doch bisher war
kein Wort darüber über seine Lippen gekommen. Und auch heute würde das nicht
anders sein.
    »Auch
gut, Max. Dann schweigst du halt weiter. Aber ich habe was zu erzählen«, meinte
Josef. »Ich habe nämlich was vor.«
    »So?
Was denn?« Franz sah ihn neugierig an.
    »Genau,
erzähl schon, Josef. Franzi und ich können ein wenig Ablenkung von unserem
komplizierten Mordfall gebrauchen.« Max klopfte auffordernd mit der Hand auf
den Tisch.
    Nachdem
er sich heute Mittag von Franz verabschiedet hatte, als der ihn nach Hause
gefahren hatte, war er den Nachmittag über daheim auf seiner gemütlichen roten
Couch im Wohnzimmer gelegen und und hatte immer wieder ihre bisherigen
Ermittlungsergebnisse in Gedanken durchgespielt. Allerdings ohne dabei zu neuen
Erkenntnissen zu gelangen. Man würde Meierbär noch gründlich befragen müssen,
und auch nach möglichen Motiven von Woller und Weidenbrecher würde man weiter
suchen dürfen, wusste er. Falls einer von ihnen die Morde an Maria und Elli in
Auftrag gegeben haben sollte, mussten sich ja irgendwelche Spuren finden
lassen. Franz’ Leute waren gerade zumindest schon mal dabei, die Lokale um den
Hauptbahnhof herum durchzustöbern, in denen sich immer wieder auch Gestalten
aus dem Killergeschäft auftreiben ließen. Gut möglich, dass dort jemand einen
der drei Verdächtigen gesehen hatte.
    Und
dann gab es da auch noch dieses ›heilige Medium Eva‹. Entweder hatten Woller
und Weidenbrecher bezüglich Maria und Elli gelogen oder sie hatte nicht die
Wahrheit gesagt. Das galt es herauszufinden. Übermorgen, wenn Meierbär zurück
war. Mit etwas Glück würde der vielleicht endlich etwas Licht in die
Angelegenheit bringen.
    »Ich
werde eine Stiftung gründen«, verkündete Josef.
    »Für
durstige Münchner? Da wüsste ich nämlich schon zwei Bedürftige«, scherzte
Franz, und alle drei lachten laut los.
    »Nein«,
erwiderte Josef, sobald sie sich wieder beruhigt hatten. »Es ist eine ernste
Sache. Nichts für Hobbyalkoholiker. Ich bin durch Willis Begräbnis darauf
gekommen.«
    »Kein
Schnaps in Grabnähe?« Max konnte nicht aufhören herumzualbern. Die Anspannung
der letzten Tage löste sich bei ihm, und das tat ihm einfach nur gut. Auch wenn
dabei ein pietätloser Scherz wie gerade eben um die Ecke kam.
    »Ich
werde eine Stiftung gründen, die dafür sorgt, dass Obdachlose ein anständiges
Begräbnis und eine anständige gepflegte Grabstätte bekommen. Was haltet ihr
davon?« Josef blickte seine Freunde erwartungsvoll an.
    »Finde
ich super, Josef. Geld genug hast du. Und in so einer Sache wäre es bestimmt
sinnvoll angelegt«, meinte Franz. »Schau dir doch nur mal diese billigen
Holzkreuze am Ostfriedhof an. Wer will denn so begraben sein? Also ich auf
jeden Fall nicht. So viel ist sicher.«
    »Ich
wüsste noch was Besseres«, entgegnete ihm Max.
    »So?
Was denn?« Franz verzog leicht pikiert die Mundwinkel.
    »Nicht
sauer sein, Franzi, bloß weil ich dir widerspreche«, feixte Max. »Aber meine
Idee ist, glaube ich, wirklich besser. Was hältst du zum Beispiel von einem
Bauernhof etwas außerhalb der Stadt, Josef?«
    »Was
soll ich davon halten? Da gibt es Schweine, Kühe, Schafe, Hühner, Mais, Korn
und vieles mehr.« Josef sah Max ratlos an.
    »Und
was, wenn ein paar Obdachlose so einen Hof betreiben würden? Arbeit für Kost
und Logis. Wasser, Saft und Kaffee und gesundes Essen. Wäre das nicht sinnvoller
als das Geld erst dann auszugeben, nachdem sie ihre letzte Chance bereits
vertan haben?«
    »Gar
nicht schlecht.« Josef kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. »Sogar ziemlich
gut. Und eine Radelwerkstatt mache ich auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher