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Isabellas Unterwerfung

Isabellas Unterwerfung

Titel: Isabellas Unterwerfung
Autoren: Kat Marcuse
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allerdings auch mit seinem eigenen Wandel zusammenhängen. Ja, die vergangenen Monate waren aufregend gewesen. Und jetzt würde Cassy kommen und eins stand fest: Die nächste Zeit würde sehr turbulent.
     
    Cassy hatte sich äußerlich sehr verändert. Sie war immer noch klein und drahtig, doch in dem blauen Hosenanzug sah sie elegant aus. Ihr rotes Haar war kinnlang und zu einer richtigen Frisur geschnitten. Den kleinen, bösartigen Kobold konnte man nur noch in ihren Augen sehen. Cassy war erwachsen geworden, wie sie alle. Die Zeit in London schien Jahrzehnte zurückzuliegen.
    Als Cassy Isabella erblickte, kam sie mit wildem Gekreisch auf Isabella zugerannt und riss sie in ihre Arme. „Isabella, was für eine Überraschung. Wo ist Jesse? Konnte er nicht kommen? Naja, war auch etwas kurzfristig.“ Cassy hakte sich bei Isabella unter und dirigierte sie zum Ausgang. „Du siehst toll aus, Bell. Der Flug war eine Katastrophe, bis auf den süßen Steward in der Toilette. Ich bin todmüde. Wo ist das Taxi? Ich muss ein paar Stunden schlafen. Heute Abend machen wir doch einen drauf? Ich freue mich so sehr auf Jesse. Wie läuft es in der Galerie? Ich bin so gespannt auf seinen Freund. Bist du immer noch solo? Das werden wir heute Abend ändern.“
    Seufzend registrierte Isabella, dass Cassy immer noch so unmöglich war wie vor zehn Jahren. Dass sie als renommierte Anwältin auf einem Flug nach New York einen Steward in der Toilette vernaschte, kam ihr nicht im Geringsten verwerflich vor. Isabella blieb stehen.
    „Was machst du denn? Ich bin wirklich erledigt“, maulte Cassy.
„Wo ist dein Gepäck?“, fragte Isabella spitz. Sie hatten kaum ein paar Minuten zusammen verbracht und schon hatte Isabella schlechte Laune. Es gab offensichtlich Dinge, die sich nie änderten.
    Cassy sah sie an, als wüsste sie nicht, wovon Isabella sprach. Dann ging sie genervt zu ihren Koffern und zerrte sie hinter sich her. Isabella erbarmte sich und nahm ihr einen ab. Als sie die Halle verließen, ging Cassy zu einem Taxi und bemerkte wieder nicht, dass Isabella in die andere Richtung wollte. „He, wo willst du denn hin?“
„Bleib einfach da stehen. Ich hole den Wagen. Lauf bloß nicht weg. Ich finde dich sonst nicht wieder.“ Das wäre nicht die schlechteste Lösung, rauschte es boshaft durch Isabellas Kopf. Wenig später kam sie mit dem Jaguar wieder.
    „Seit wann hast du denn ein Auto? Und auch noch so stilvoll. Das ist man ja gar nicht von dir gewöhnt. Dabei hast du immer behauptet, Autofahren in New York ist eine Katastrophe. Solltest du das Fahren jetzt doch gelernt haben?“ Dass sie Isabella permanent beleidigte, entging Cassy völlig.
    Isabella stieg wortlos ins Auto, nachdem die Koffer auf dem Rücksitz verstaut waren, und fuhr los. Genau das war es, was Cassy so anstrengend machte. Ob sie schon mitbekommen hatte, dass Isabella kaum was gesagt hatte? Eher nicht. Mit Cassy konnte man Spaß haben, das behauptete zumindest Jesse, aber eine Freundin war sie nicht. Für Cassy war die Welt ein Spielplatz, alles drehte sich um sie, und den Rest vergaß sie einfach. Das schaffst du schon. In einer Stunde bist du sie wieder los.
    „Du sagst ja gar nichts. Geht es dir nicht gut? Du hast wieder Stress, stimmt’s? Ich werde dich schon aus deinem Mauseloch rausholen, du wirst schon sehen. Jetzt ist Cassy da und es wird rundgehen.“
    „Das befürchte ich auch“, seufzte Isabella leise und fuhr zur Galerie.
    Auf der Fahrt hing Isabella ihren Gedanken nach. Cassy schwatzte ununterbrochen vor sich hin und stellte tausend Fragen, wobei sie nie eine Antwort abwartete, und so verlor Isabella irgendwann den Faden. Wenn ich ihr jetzt sagen würde: Du, Cassy, ich habe einen Freund, und er ist mein Dom, und wir lieben uns, und gestern bin ich zu ihm gezogen. Ich glaube, sie würde es nicht einmal mitbekommen.
    „Hörst du mir zu?“, Cassy klang gereizt.
    „Äh … was hast du gesagt?“
    „Seit wann du diesen tollen Wagen hast?“
    Und Cassy erwartete wirklich eine Antwort. Sie sah Isabella aufmerksam an und schwieg.
    „Der gehört meinem Freund. Bis mein eigener Wagen da ist, kann ich den Jaguar fahren.“
    Cassy blieb ruhig. Irgendetwas passte noch nicht ganz zusammen. „Und du brauchst neuerdings in New York ein Auto? Gibt es keine Taxis mehr? Du warst es doch, die immer gesagt hat, dass man in New York mit einem Taxi schneller vorankommt.“
    „Lucian wohnt in den Harbor Hills. Er hat mich letztes Wochenende gebeten, zu ihm zu
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