Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
bemerkt hatte, würde es wie ein normaler Lidschlag ausgesehen haben. Nur Cally konnte beide Augen sehen. Falls sie es bemerkt hatte, ließ sie sich nichts anmerken.
    »Sind! Bitte, Honey, lass nicht zu, dass die dir das antun. Wenn du nicht redest, kann ich dich nicht beschützen. Wenn du denen alles sagst, Honey, ich bin schließlich ein Major General – ich kann einen Deal mit denen machen,
damit dein Teil an der ganzen Geschichte verschwindet.« Er ging einen Schritt auf sie zu.
    Eine ihrer Augenbrauen über ihrem schwarz und gelb angeschwollenen Auge zuckte skeptisch nach oben. Sie rührte sich nicht von der Stelle.
    »Honey, die wollen nicht dich, die wollen bloß die Rädelsführer. All diese schrecklichen Dinge sind so unnötig – aber wenn du nicht redest, kann ich dich nicht beschützen.« Er stand jetzt dicht vor ihr und strich mit einer Hand über eine unverletzte Stelle ihrer Wange und betete im Stillen darum, dass sie nicht ihm für das, was sie ihr bereits angetan hatten, die Schuld gab. Nun ja, jedenfalls brachte sie ihn nicht sofort um. Gutes Zeichen.
    Er beugte sich vor und küsste sie, legte ganz sanft die Arme um sie. Keiner der Beobachter konnte die Pille sehen, die dabei von seinem Mund in den ihren wanderte. Sie würde sie zerdrücken müssen, ehe sie schluckte, aber Tommy hatte ihm gesagt, dass sie das ahnen würde.
    »Bitte, Liebes, wie ist dein richtiger Name?«, fragte er für die Kameras.
    Sie erstarrte in seinen Armen, und er konnte nicht erkennen, ob sie zugebissen hatte oder nicht. Offenbar. Sie schluckte hart.
    »Nein«, sagte sie.
    Er stieß sie unsanft von sich und ging zur Tür zurück und drehte sich dort um.
    »Was, du hast dir wirklich eingebildet, ich würde dich bloß wegen ein paarmal bumsen hier rauslassen, ohne dass du uns sagst, was du weißt? Tut mir Leid, Honey. Oh, du hast dir wirklich Mühe gegeben, aber ich hab schon Bessere gehabt.« Er musterte ihren nackten, misshandelten Körper von oben bis unten. »Oh, und Schluss mit den Spielchen mit den Männern. Wenn du genügend angeturnt bist, um zu reden, kannst du ja vielleicht einen zurückkriegen. Aber nicht mich. Ich halte nicht viel von beschädigter Ware.«
    Baker und Keally schafften es gerade noch, ihn aus dem
Raum zu reißen und die Tür zu schließen, ehe sie sich dagegenwarf und ein paar so kreative Verwünschungen ausstieß, dass der Private dazu einen bewundernden Pfiff ausstieß.
    Wenn sie nicht fast eine Sekunde lang mit herunterhängendem Unterkiefer dagestanden hätte, hätten sie es nie geschafft.
    »Ich glaube, Sie haben sie verärgert, Sir.« Der MP half ihm auf seinen Rollstuhl.
    »Yeah, Keally, sieht so aus. Wieder nach oben.« Er rollte zum Lift und hoffte, dass sie begreifen würde, warum er so schlimme Dinge hatte sagen müssen. Er sah sich nicht um.
    Basis Titan, Militärgefängnis Fleet Strike
Donnerstag, 20. Juni, 12:32
    Die Wirkung der Pille setzte etwa vier bis fünf Stunden später ein, so wie Stewart es versprochen hatte. Der Mistkerl von Fleet bearbeitete gerade ihre Fingernägel, als sie plötzlich in Schockzustand geriet. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide, so sehr sich der Arzt auch bemühte, sie wiederzubeleben. Er hätte das nicht gewusst, aber Mikes Dad hatte ihm gesagt, dass diese ganz spezielle Pille ziemlich exakt den Folterfällen entsprach, wo eine bisher nicht bekannte Herzschwäche das Opfer dazu veranlasst, einfach abzuschalten.
    Der Arzt war offensichtlich verzweifelt. Und das mit gutem Grund. Dass er die »Herzschwäche« nicht entdeckt hatte, würde man mit Sicherheit ihm zur Last legen. Der Mann konnte einem wirklich Leid tun.
    Sie versuchten sie in die Intensivstation zu verlegen, einem Raum aus grünem GalPlas und Chirurgenstahl. Die Station enthielt jegliches GalTech-Gerät, das ein Arzt sich wünschen konnte, roch aber dennoch nach Desinfektionsmittel. Als sie dort eintraf, waren ihre Lebenszeichen erloschen. Flatline. Wenn es einmal so weit war, half nicht einmal mehr GalTech.

    Der behandelnde Arzt schüttelte den Kopf und winkte zwei Helfer herbei, die sie in die Leichenhalle bringen sollten. Er war sich nicht sicher, aber der Rothaarige war anscheinend neu. Der andere, der Große mit dem dämlichen Blick, war ganz sicherlich nicht der Typ, der körperliche Arbeit als Belastung empfand.

    Nachdem sie sie um die nächste Ecke gerollt hatten, bemerkte niemand, dass der Rothaarige ihr eine Spritze mit Hiberzinegegenmittel ins Bein verpasste.
    Die Leichenhalle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher