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Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Titel: Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Autoren: Isadorra Ewans
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noch nicht rausgeschmissen?«, fragte Karin und wandte sich wieder dem Kleid zu. Maren beschloss, diesen Kollegen zu ignorieren, bis zu dem Moment, als ihr einfiel, dass er keinen Termin hatte. Denn das wäre sicherlich Tagesgespräch gewesen. »Wie sind Sie hier überhaupt reingekommen«, herrschte Maren ihn an.
    »Investigative Türöffnung«, antwortete er mit einem frechen Grinsen. »Die Tür war auf.«
    Karin seufzte leise. »Das wird noch mal ein böses Ende nehmen«, meinte sie und gab Maren ein Zeichen, dass sie sich nicht bewegen sollte, »bin gleich wieder da. Will nur die Tür kontrollieren.« Und an Malzer gewandt: »Und Sie gehen besser in die gleiche Richtung wie ich und verschwinden, sonst lasse ich Sie hier polizeilich entfernen.« Malzer zuckte mit den Schultern, tat, als hätte sie ihn mitten ins Herz getroffen, folgte der Direktrice aber bereitwillig.
    Maren stand verlassen mitten im Raum und schmunzelte. Wer den auf die Menschheit losgelassen hat , dachte sie, gehört vor die Wand gestellt. Obwohl … Hässlich ist er ja nicht, und die Grübchen, die er hat, sind auch ziemlich niedlich.
    »Na, der Hintern ist mal einer von der besseren Sorte, und der Rest dieses Mannes ist auch nicht von schlechten Eltern«, bemerkte Karin, als sie zurückkam und sich wieder vor Maren auf die Knie niederlies. »Kennen Sie den wirklich nicht näher?«
    Maren schüttelte den Kopf. »Nur vom Hörensagen, eine ziemliche Nervensäge, schmeißt mit seinem Charme um sich und hält sich für unwiderstehlich«, gab sie zur Antwort.
    »Schade.« Karin steckte das Kleid weiter ab und sah zu ihrem Model auf. »Ich dachte bis gerade eben noch, Sie könnten ihm mal meine Visitenkarte zuspielen, aber eine Nervensäge hab ich hier schon. Das reicht mir.«
    Karin hatte die ersten Kleider der Haute Couture an Maren fertig abgesteckt und die Näharbeiten für die Prêt-à-Porter delegiert, und so konnte sich Maren endlich an die Arbeit für ihre Kolumne machen. Der Stil der beiden Kollektionen konnte unterschiedlicher nicht sein. War die PaP von zeitloser Eleganz geprägt, ging Robert in der HC in die Vollen. Luxus pur, teure und feine bunte Stoffe stachen hierbei hervor. Die Accessoires standen dem in nichts nach. Federn, Handtaschen in allerfeinstem Leder, Schuhe aus kostbaren Stoffen. Maren bekam es mit der Angst zu tun, wenn sie an das viele Geld dachte, das sie schon bald über den Laufsteg tragen würde.
    Nach einer Stunde war sie so weit, dass sie die Dateien nach Hamburg mailen konnte und lehnte sich zurück. Nachdenklich knabberte sie an ihrem Stift. Wo konnte man wegen des Gerüchts über die drohende Pleite am besten ansetzen? Beim Label selbst oder vielleicht doch eher bei der Person, die das Gerücht in die Welt gesetzt hatte? Sie entschied sich für die Verursacherin und brachte das Internet förmlich zum Erglühen, als sie nach Charlotta di Giorgio suchte. Ein kleiner Stich durchfuhr sie, als sie Bilder fand, auf denen Robert mit Charlotta im Arm glücklich in die Kamera strahlte. Sie kaufte einige Bilder bei den Agenturen und wandte sich dann den Informationen über die finanziellen Verstrickungen der Dame zu. Dabei stolperte sie über ein ihr gut bekanntes und renommiertes Bankhaus in Hamburg-Altona.
    Maren lehnte sich zurück, rieb sich den verspannten Nacken und starrte auf die Informationen auf ihrem Laptop. Zufälle gibt es , dachte sie, die gibt es gar nicht . Sie klickte sich weiter, bis sie auf der Homepage der Bank landete und siehe da … Nein! Das will ich nicht wirklich sehen. Dieses Arschloch , dachte sie. Von einer Hochglanz-Portfolio-Beschreibung lachte ihr Arndt Jäger entgegen. Und in diesem Portfolio wurde das Label »Steward Granger« empfohlen.
    »Da gibt es nur einen, der mir dabei weiterhelfen kann«, sagte sie leise in den Raum hinein. Sie griff zum Telefon und wählte die Rufnummer eines guten Bekannten.
    »Wernicke?«, meldete sich eine markante männliche Stimme am anderen Ende der Leitung, und Maren lächelte. Es gab nicht viele Stimmen, die ihr jedes Mal einen wohligen Schauer über den Rücken jagten, aber die von Hannes Wernicke gehörte dazu.
    »Hi, mein herzallerliebster Professor der Wirtschaftspsychologie«, sagte Maren. Sie hatte sich auf den Schreibtisch gestützt und die Augen geschlossen. Erinnerungsfetzen an eine heiße, aber kurze Affäre mit dem Akademiker, der zwar wesentlich älter war als sie, aber der nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Intellekt gefordert hatte,
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