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Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Titel: Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr
Autoren: Mathias Metzger
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Viehzüchter und beliefert die Fabrik von meinen Eltern. Aber das war doch nur Spa ß … Und seine Tiere waren noch nie kran k …“
    „Ihr habt also Leonies Kamera gestohlen“, stellte Frau Behrens mit eisiger Stimme fest.
    „Wir haben sie uns doch nur geliehen“, warf Nadine ein. Frau Behrens warf ihr erneut einen vernichtenden Blick zu, und Nadine war sofort wieder still.
    Frau Behrens bemühte sich, den Überblick zu behalten. „Können Sie die Polizei vielleicht vorläufig noch aus dem Spiel lassen, bis wir die Sache mit der Kamera geklärt haben?“, bat Frau Behrens den Hausmeister.
    Herr Radtke war die ganze Zeit todernst geblieben, auch wenn es ihm schwergefallen sein musste. Aber das war jetzt zu viel. Er explodierte förmlich.
    „Was haben Sie denn auf einmal?“, fragte Frau Behrens mit einem Anflug von Besorgnis.
    „Sehe ich vielleicht aus wie jemand, der in den Augen von Schweinen lesen kann?“, prustete der Hausmeister. „Ich bitte Sie!“
    Angelika war noch viel zu mitgenommen, um zu registrieren, dass sie in eine Falle getappt war.
    „Ich habe mir die Kamera doch nur geliehen“, schluchzte sie erneut auf. „Keine Polizei, bitt e …“
    Sophie blickte sie kopfschüttelnd an. Dann wandte sie sich lächelnd an Leonie.
    „Wie konnte ich nur glauben, dass du meine Flöte geklaut hast“, sagte sie und strahlte dabei. Für sie war ein mittlerer Albtraum vorbei. Leonie hatte einen dicken Kloß im Hals und brachte kein Wort heraus.
    „Aber das war ich nicht!“, protestierte Angelika, in die plötzlich wieder Leben gekommen war. „Ich gebe ja zu, dass ich den anonymen Brief geschrieben habe, aber ich habe in Wirklichkeit keine Ahnung, wer das mit der Flöte war.“
    „Das werden wir schon noch herausfinden“, drohte Frau Behrens.
    „Nadine, sag doch auch mal was!“, rief Angelika. „Wir waren doch zusammen bei meinem Onkel Heinrich. Und am nächsten Tag haben wir dann noch darüber geredet, wie toll das gepasst hat mit dieser Flöte. Dass Leonie so schnell angebissen hat.“
    „Bei Angelikas Onkel habt ihr also die Fotos gemacht?“, fragte Frau Behrens noch einmal bei Nadine nach.
    „Ja, das stimmt. Wir waren an dem Tag die ganze Zeit zusammen, bis zum Abend. Und als wir zurückgekommen sind, war die Flöte schon verschwunden.“
    Nadine war zwar eine fragwürdige Zeugin. Trotzdem, da war etwas dran. Vom zeitlichen Ablauf her war es nicht völlig ausgeschlossen, dass Angelika und Nadine die Flöte geklaut hatten. Aber sie hätten ein verdammt gutes Timing an den Tag legen müssen. Zuzutrauen war ihnen das allerdings. Wenn es um solche Sachen ging, konnte Angelika ziemlich kreativ sein. Aber irgendwie klangen die beiden glaubwürdig. Nein, sie hatten mit der Sache nichts zu tun und den anonymen Brief nur als Trittbrettfahrerinnen geschrieben, da war sich Frau Behrens jetzt sicher.
    Leonie war wieder knallrot wie eine Tomate angelaufen. Das lag nicht an der Hitze.
    „Sophi e …“, sagte sie mit tonloser Stimme.
    „Ja?“
    „Können wir vielleicht mal unter vier Augen rede n …“, hauchte sie Sophie zu. Sie sah aus wie ein Häufchen Elend.
    Ein Blick genügte, um Leonie zu verraten, dass Sophie auf Anhieb begriffen hatte, was sie ihr so Wichtiges zu sagen hatte. Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung nickte Sophie lächelnd, hakte sich bei ihr ein und die beiden verschwanden in Leonies Zimmer. Sophie hatte richtig geraten. Leonies Beichte hatte etwas mit dem Geschenk zu tun, das sie letztes Jahr zusammen mit ihrer Mutter für ihren Vater, den Zahnradfabrikanten Ludwig Wichert, zu seinem fünfzigsten Geburtstag gebastelt hatte. Es hatte sich um echte Zahnräder mit Schokoladenüberzug gehandelt. Das Geschenk war damals toll angekommen und Leonie hatte sich die Technik gut gemerkt. Sophie war aber viel zu erleichtert, um böse zu sein.
    „Das ist, als ob man aus einem bösen Traum aufwacht“, erklärte sie. „Oder als ob ein schlechter Film zu Ende geht.“
    Leonie seufzte. „In einem schlechten Film würde es jetzt zu regnen anfangen und die Temperatur würde fallen“, meinte sie und blickte aus dem Fenster, wo die Sonne unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel brannte. Sophie musste grinsen. Vergnügt gingen die beiden zu den anderen Mädchen zurück.
    Frau Behrens hatte Sophie und Leonie noch lange mit offenem Mund hinterhergestarrt. Dass Angelika ihre Finger im Spiel hatte, war keine große Überraschung. Aber Leonie, ausgerechnet ihre vernünftige Leonie Wichert griff zur
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