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Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr

Titel: Internat Lindenberg - Freundschaft in Gefahr
Autoren: Mathias Metzger
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rein!“
    „Ihr geht jetzt besser“, sagte Frau Behrens zu Hanna und Leonie. „Wir klären das später.“ Es klang wie eine Drohung. Hanna und Leonie wandten sich mit gesenkten Köpfen ab.
    Am Ende des Gangs stießen sie auf den Hausmeister, der im neuen Zimmer noch eine Lampe installieren sollte.
    „Was ist denn mit euch los?“, fragte er sie grinsend.
    In aller Eile erzählten Hanna und Leonie ihm, was vorgefallen war. Er hörte interessiert zu, schien aber komischerweise kein großes Problem zu sehen, denn er nickte nur ab und zu.
    „Und ihr seid euch sicher, dass diese Ecker dahintersteckt?“ Leonie und Hanna nickten.
    „Dann lasst mich mal machen!“ Mit einem breiten Grinsen lief er auf die Gruppe von Schülerinnen zu, die immer noch um Frau Behrens versammelt war. Die Neugier trieb Leonie und Hanna wieder hinterher.
    „Wo bleiben Sie denn, Herr Radtke?“, begrüßte ihn Frau Behrens ungeduldig.
    „Ich musste noch schnell etwas ausdrucken“, erklärte der Hausmeister mit gespielter Aufregung. „Wissen Sie nicht mehr, die Kamera von Leonie, die ich gefunden habe? Da waren doch diese Bilder von den Schweinen drauf. Ich hab es noch niemandem erzählt, aber ich sage ihnen, ich hab sofort gesehen, da ist gewaltig die Kacke am Dampfe n … Habe mir natürlich gleich eine Kopie gezogen un d … Na, man hilft eben, wo man kann.“
    Leonie verstand nicht, was der Hausmeister wollte, und auch sonst begriff es niemand. Natürlich ist in einem Schweinestall die Kacke am Dampfen, das haben Schweineställe so an sich. Aber das konnte er wohl nicht gemeint haben.
    „Schweinepest, das habe ich gleich gesehen“, fuhr Herr Radtke fort. „Die Schweine sind alle schwer krank. An den Augen habe ich es ihnen angesehen.“
    Alle starrten ihn verwundert an. Den starrsten Blick von allen hatte Angelika, was außer dem Hausmeister aber noch niemandem auffiel.
    „Und jetzt weiß ich noch nicht“, fuhr er fort. „Soll ich erst die Presse informieren oder das Gesundheitsamt oder gleich die Kriminalpolizei?“
    „Wi e … Polizei?“, hakte Frau Behrens nach.
    „Na, wenn diese Schweine zu Wurst verarbeitet werden, ich sage Ihnen, das gibt den Skandal überhaupt. Der Skandal des Jahres, da müssen Köpfe rollen, da muss der Laden dichtgemacht werden, die Verantwortlichen gehören hinter Gitte r …“
    Angelika wurde immer blasser.
    „Wie wollen Sie denn erkennen, in welchem Stall die Bilder aufgenommen worden sind?“, erkundigte sie sich wie beiläufig.
    „Kein Problem“, entgegnete Herr Radtke. „Da ist so ein Zettel, der an der Tür im Hintergrund angebracht ist.“
    Angelika starrte den Hausmeister an.
    „Den habe ich schon rausvergrößert“, log Herr Radtke. „Da steht klar und deutlich der Name der Hofbesitzer. Wenn das rauskommt, in deren Haut möchte ich nicht stecken! Und damit habe ich jetzt nicht die Schweine gemeint. Na gut, in deren Haut auch nicht. An den Augen habe ich es ihnen angesehen, an den Augen!“, verkündete Herr Radtke erneut.
    „Tja, da kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen“, meinte Frau Behrens. „Wer sind denn diese Hofbesitzer?“
    „Das kann ich Ihnen doch nicht verraten“, sagte Herr Radtke. „Erst muss ich die Behörden informieren, das muss alles seinen geregelten Gang nehmen.“
    „Ich weiß nicht, wer da zuständig ist. Vielleicht sollten Sie doch direkt die Polizei verständigen, wenn Sie sich sicher sind.“
    „Ob ich mir sicher bin? Sie machen wohl Witze! An den Augen habe ich es erkann t … Ein Skanda l … Ja, Polizei, da haben Sie Recht, das ist wahrscheinlich das Best e …“
    „Wollen Sie wirklich gleich die Polizei einschalten?“, meldete sich wieder eine zitternde Stimme. Alle starrten verwundert zu Angelika.
    „Warum nicht?“, antwortete Herr Radtke. „Ist doch auch nicht dein Problem. Heute Abend könnt ihr im Fernsehen sehen, wie die Verantwortlichen in Handschelle n …“
    Er stockte, denn plötzlich begann Angelika zu weinen.
    „Angelika, was ist los?“, erkundigte sich Frau Behrens. Und es klang zwar besorgt, aber vor allem streng.
    „Keine Polizei, bitt e …“
    „Hast du mir etwas zu sagen?“, warf Frau Behrens mit verdoppelter Strenge ein. Angelika schluchzte und erzählte mit tränenerstickter Stimme: „Ja, wir haben die Bilder am Samstag bei meinem Onkel gemacht.“
    „Halt doch die Klappe“, warf Nadine ein.
    Ein strenger Blick von Frau Behrens brachte sie sofort zum Verstummen und Angelika fuhr fort: „Mein Onkel ist
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