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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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Weshalb? Was soll denn das?« fragte Leigh scharf. »Ich habe nur wenige Bilder von ihm gesehen. Er hat ein edles, intelligentes, vielleicht ein wenig müdes Gesicht.«
    »In den Bibliotheken kann man sicher näheres über ihn erfahren?«
    »Vermutlich.« War diese Teufelin möglicherweise auf der richtigen Spur? Es konnte leicht sein, daß dieser Professor Ungarn tatsächlich der Galaktische Beobachter war.
    »Ah!« rief sie triumphierend, als hätte sie seine Gedanken gelesen. »Auch Sie halten ihn also dafür!« Sie lachte. »Und jetzt steigen Sie aus dem Bett und rufen das Archiv des Planetendiensts an. Lassen Sie sich alle Einzelheiten über Ungarn geben, und nehmen Sie sie auf Band auf!«
    Seufzend gehorchte er. Erstaunt starrte er sie an, als sie fragte: »Willst du es gleich hier überprüfen, Jeel, oder nehmen wir den Recorder mit?« Jetzt erst sah er, daß der Dreegh an der offenen Badezimmertür stand. Aber mehr noch verwirrte ihn, daß dahinter nicht die Wanne, sondern der Kontrollraum des winzigen Schiffes zu sehen war. Er rieb sich ungläubig die Augen.
    »Wir nehmen ihn mit und verschwinden lieber sofort«, erwiderte Jeel. »Ich habe Schwierigkeiten, das Schiff auf dieser alternativen Ebene des Kontinuums zu halten. Bring den Mann mit und …«
    Leigh hörte das letzte Wort nicht. Er mußte seinen Blick von der Badezimmertür reißen. »Sie wollen mich – mitnehmen?«
    »Natürlich.« Die Frau lächelte. »Jeel hat Sie mir doch versprochen. Und außerdem brauchen wir Sie, um Ungarns Asteroiden zu finden.«
    »Sie sind verrückt!« knurrte Leigh, obwohl sein Rücken vor Angst schweißnaß war. »Sie glauben doch nicht wirklich, daß ich Ihnen helfen werde, den Galaktischen Beobachter zu vernichten.«
    Mit gleichgültiger Stimme sagte die Frau. »Ich las in Ihrem Psychographreport, daß Ihre Mutter in Relton an der Pazifikküste wohnt. Wir könnten in einer halben Stunde dort sein, ihr Haus zerstören und uns ihr Blut nehmen …«
    »Sie ist zu alt«, warf der Dreegh ein. »Wir wollen das Blut alter Leute nicht.«
    »Auch gut«, meinte Merla. »Jeel und ich haben ein interessantes System bei der Vernehmung von Menschen niedriger Kategorie entwickelt. Aus irgendeinem Grund erschreckt allein seine Anwesenheit sie schon. Genauso fürchten sie sich unvorstellbar vor mir, wenn sie mein Gesicht in hellem Licht sehen. Deshalb hält Jeel sich bei einer solchen Befragung immer im Hintergrund, und ich sitze mit dem Gesicht im Schatten.« Sie stand auf. »So, und jetzt wollen wir aufbrechen. Sie tragen den Recorder, Mr. Leigh.«
    Leighs Gedanken überschlugen sich. Vielleicht gab es doch noch eine Chance, auch wenn es nur eine Verzögerung war, denn sie konnten ja immer noch aus anderen Quellen über Ungarn erfahren. Er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen, als Jeel ihn fragte, wie man das Videoband abspielte. »Ganz einfach«, erwiderte er scheinbar gleichgültig. »Sie drücken auf die Taste hier.« Er deutete auf die Löschtaste.
    Der Dreegh starrte ihn finster an. »Sie müssen mich für sehr dumm halten«, knurrte er. »Allein Ihr Ton verriet mir schon Ihre Absicht! Und nun werde ich die richtige pressen, und wenn ich das Band abgespielt habe, sollen Sie Ihre Strafe bekommen – den Tod!«
    Leigh erstarrte, aber er faßte sich bald. Wenn ihm der Tod ohnehin sicher war, konnte er genausogut versuchen, die Löschtaste selbst zu drücken. Der Dreegh stand zwar mit dem Recorder etwa einen Meter entfernt, aber wie wollte er verhindern, daß er sich mit einem Satz daraufwarf? Doch noch ehe er dazu kam, wandte Jeel sich an Merla.
    »Die Koordinaten des Asteroiden sind nicht angegeben«, erklärte er mit gerunzelter Stirn. »Aber es wird ein Pilot erwähnt, der den Ungarns vom Jupitermond Europa aus regelmäßig alles Lebensnotwendige zustellt. Wir werden ihn dazu – überreden, uns den Weg zu weisen.«
    »Sie werden eines Tages feststellen«, brummte Leigh, »daß nicht alle Menschen überredet werden können, wie Sie es nennen. Womit wollen Sie diesen Piloten denn unter Druck setzen? Vielleicht hat er keine Mutter?«
    »Er hat – Leben«, hauchte Merla.
    »Ein Blick auf Sie genügt, um zu wissen, daß er das ohnehin verlieren wird!« Noch während er sprach, machte er einen kurzen Schritt nach links. Er wollte irgend etwas sagen, um seine Absicht zu verschleiern. Aber seine Stimme hatte ihn bereits wieder verraten. Er erkannte es aus dem harten Gesicht des Dreeghs.
    »Wir können William Leigh dazu
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