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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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Machtlosigkeit.«
    »Was wirst du mit ihr tun, Jeel?«
    Die Stimme des Mannes klang grausam, kalt und von sich eingenommen. »Es gibt keinen Grund, weshalb wir sie entkommen lassen sollten. Sie hat Blut und mehr als normales Leben. Gerade dadurch können wir dem Beobachter unsere Geringschätzung seines Ultimatums zeigen. Die junge Dame wird zwar versuchen zu schießen, aber sie wird feststellen, daß wir Dreeghs viel schneller sind. Kluggs sind ja fast so langsam wie die Menschen.« Wieder lachte er höhnisch. Dann herrschte Schweigen.
    Leighs Finger lag am Drücker des merkwürdigen Revolvers, aber er war so unentschlossen wie nie in seinem Leben. Kalter Schweiß brach ihm aus. Eine ungeheure, fast magnetische Kraft klang aus dieser Männerstimme.
    Jetzt brach das Mädchen das Schweigen. Ruhig und kühl sagte sie: »Ich bin gekommen, um Sie zu warnen, das war alles. Doch ich gebe Ihnen den guten Rat, nichts zu versuchen, außer Sie sind mit der Lebensenergie von zumindest fünfzehn Menschen geladen. Ich wußte schließlich, wer Sie sind, als ich hierherkam.«
    »Was meinst du, Merla? Können wir sicher sein, daß sie eine Klugg ist? Könnte es sich bei ihr nicht möglicherweise um den höheren Lenneltyp handeln?« Trotz seiner Überlegung klang seine Stimme immer noch höhnisch und ungemein selbstbewußt. »Es dürfte ein paar ihrer Sorte auch auf einer Welt des vierten Stadiums geben, gut verborgen natürlich, und in keiner Verbindung mit dem Galaktischen Beobachter.« Eisig fuhr er fort: »Unsere Erfahrung hat gezeigt, daß sie sich nicht um uns kümmern.«
    Trotz der ungeheuren Gefahr wanderten Leighs Gedanken ab. Lebensenergie von fünfzehn Menschen! Auf grauenvolle Weise paßte alles zusammen. Die zwei Toten, denen das Blut bis zum letzten Tropfen entzogen war und die keine statische Elektrizität mehr aufgewiesen hatten! Die Stimme der unbekannten Frau ließ ihn wieder aufhorchen.
    »Klugg!« sagte sie voll Überzeugung. »Achte nicht auf das, was sie schwatzt. Du weißt, ich kann Frauen beurteilen. Sie lügt. Sie ist nichts weiter als eine zu sehr von sich überzeugte Närrin, die sich einbildete, sie könnte uns einschüchtern. Tu mit ihr, was dir Spaß macht.«
    »Gut, dann werde ich gleich anfangen. Also …«
    Nun durfte er wirklich nicht länger zögern! Leigh stieg durch die offene Schleuse. Er sah einen Mann und eine Frau, beide in Abendkleidung. »Hände hoch!« befahl er. Einen Augenblick dachte er triumphierend, daß er sie überrascht und er nun die Situation in der Hand habe, da sagte die fremde Frau mit dem goldenen Haar verächtlich zu dem Mädchen: »Du bist aber tief gesunken, dich mit einem dummen Menschen abzugeben. Sag ihm, er soll verschwinden, ehe ihm etwas zustößt.«
    »Es tut mir leid, Leigh, daß ich Sie in diese Sache gezogen habe. Jede Ihrer Bewegungen wurde registriert und als unwichtig abgetan, noch ehe Sie überhaupt die Szene hier aufnehmen konnten.«
    »Das ist also Leigh!« sagte die Frau. »Ja, er sieht seinem Bild über seinen Reportagen ähnlich. Jeel?«
    »Wir brauchen keinen Reporter mehr«, erwiderte der Mann. »Wir wissen jetzt, wer der Galaktische Beobachter ist.«
    »Er wird trotzdem bleiben, egal, was mit dem Mädchen wird«, erklärte die Frau. »Vergiß nicht, was du mir versprochen hast.«
    Seltsamerweise hatte Leigh im Augenblick nicht das Gefühl persönlicher Gefahr. »Sie wissen wohl auch nicht, was Sie wollen.« Er grinste. »Erst hatten Sie vor, das Mädchen hierzubehalten und mich wegzuschicken. Aber jetzt soll ich bleiben und das Mädchen vielleicht gehen. Aber Sie werden sich wundern. Wir gehen beide. Sehen Sie?« Er deutete auf das jungenhafte Mädchen. Sie hatte die Ablenkung benutzt, um ihre Waffe zu ziehen. »Was meinen Sie?« fragte er das Mädchen. »Sollen wir schießen oder uns zurückziehen?«
    »Zurückziehen«, erwiderte der Mann an ihrer Statt. »Wir könnten immer noch gewinnen, aber ich halte nichts von heroischen Anwandlungen.« Etwas leiser wandte er sich an die Frau. »Wir können uns den Reporter jederzeit wieder holen, Merla.«
    »Sie zuerst, Mr. Leigh«, bat das Mädchen. Und Leigh versuchte gar nicht erst, den Kavalier zu spielen.
    »Ich weiß, was Sie denken«, murmelte das Mädchen, als sie sich in einer Nebenstraße vom Constantine befanden. »Aber Sie werden nichts über die ganze Sache veröffentlichen. Man würde Ihnen ohnehin nicht glauben. Ich werde auch dafür sorgen, daß selbst die Psychomaschinen ihre Geschichte als
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