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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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schmalen Stufen hinter ihr hinunter und stellte fest, daß er sich tatsächlich in einem schwach beleuchteten Tunnel befand. Das Mädchen war stehengeblieben. Sie legte warnend den Finger auf die Lippen. »Psst«, flüsterte sie. »Sie haben möglicherweise die Schiffsschleuse offen.«
    Leigh ärgerte sich über ihr Benehmen. Jetzt, da er sich entschlossen hatte mitzumachen, fühlte er sich automatisch als Leiter dieser phantastischen Expedition. »Hören Sie mit Ihrem Psst auf«, zischte er zurück. »Weihen Sie mich endlich ein, dann kümmere ich mich schon um den Rest.« Jetzt erst wurde ihm bewußt, was sie gesagt hatte. Sein Ärger zerrann. »Schiff?« flüsterte er ungläubig. »Wollen Sie wahrhaftig behaupten, daß hier unter dem Constantine ein Raumschiff vergraben ist?«
    Das Mädchen schien ihn überhaupt nicht zu hören. Leigh sah, daß sie sich am Ende eines kurzen Ganges befanden. Vor ihnen schimmerte Metall. »Hier ist die Schleuse«, sagte sie. »Vergessen Sie nicht, Sie bleiben im Hintergrund. Und wenn ich rufe: ›Feuer!‹, dann müssen Sie schießen.«
    Das Mädchen beugte sich ein wenig nach vorn. Leigh sah einen flüchtigen Blitz. Die äußere Schleusentür sprang auf, dann, obwohl sie offenblieb, auch die innere. Das Mädchen trat in den Raum dahinter, aus dem strahlend helles Licht drang.
    Unentschlossen blieb Leigh stehen. Er drückte sich in den Schatten der Metallwand und fluchte lautlos. Das Mädchen hatte sich einfach in die Höhle des Löwen begeben, ohne zu wissen, was ihr bevorstand. Oder wußte sie es doch?
    Als sich weder die Schleusentüren schlossen, noch sich sonst etwas tat, entspannte er sich ein wenig und spähte vorsichtig hinein. Er sah an einem Ende des hellen Raumes etwas, das nur eine Kontrolltafel sein konnte. Das war also tatsächlich ein Raumschiff! Ein winziges Raumschiff direkt unter dem Constantine! Unvorstellbar!
    Die kalte Stimme eines Mannes aus dem Kontrollraum unterbrach seine Gedanken. »Ich würde den Strahler schön brav unten lassen. Ihr Schweigen verrät, daß Sie sich uns völlig anders vorgestellt haben.« Er lachte höhnisch. »Merla«, wandte er sich an jemanden, den Leigh nicht sehen konnte. »Was will diese junge Dame eigentlich? Du hast doch sicher bemerkt, daß sie nicht wirklich ein Junge ist, wie sie vortäuschen möchte.«
    Die klangvolle Stimme einer Frau antwortete: »Sie wurde kurz nach ihrer Geburt in dieses Sternensystem gebracht, Jeel. Sie hat keine der üblichen Wesenszüge einer Klugg, aber sie ist Galaktikerin, allerdings ganz sicher nicht der Galaktische Beobachter. Vermutlich kam sie nicht allein. Soll ich nachsehen?«
    »Nein«, erwiderte der Mann gleichgültig. »Wir brauchen uns doch des Assistenten einer Klugg wegen keine Sorgen zu machen.«
    Leigh empfand ein merkwürdiges leeres Gefühl. Die Selbstsicherheit des Mädchens hatte auch ein wenig auf ihn abgefärbt gehabt. Da kamen diese Worte wie ein Schock. Die Macht dieser beiden anderen schien viel größer als die des Mädchens zu sein.
    Er bemühte sich, seine Angst zu bezwingen. Es gelang ihm auch ein wenig, als das Mädchen sprach, und er hörte, wie selbstbewußt und beeindruckend ihre Stimme auch jetzt noch klang. Es spielte keine Rolle, ob sie ihre Ruhe nur vortäuschte oder nicht, denn sie steckten nun beide in der Sache, er nicht weniger als sie, und nur die größte Kühnheit konnte ihnen jetzt helfen. Voll Bewunderung vernahm er, wie sie fest und eindringlich sagte: »Ich schwieg, weil Sie die ersten Dreeghs sind, die ich je sah, und ich Sie deshalb voll Interesse studierte. Aber ich kann Ihnen versichern, ich bin absolut nicht beeindruckt. Doch ich will nicht länger Zeit vergeuden. Der Galaktische Beobachter beauftragte mich, Ihnen auszurichten, daß Sie noch vor dem kommenden Morgen dieses System verlassen haben müssen. Wir gewähren Ihnen nur deshalb so viel Zeit, weil wir nicht möchten, daß die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Aber bilden Sie sich nicht ein, Sie könnten daraus Kapital schlagen. Die Erde ist nahe daran, in den vierten Grad eingestuft zu werden. Und wie Sie sicherlich wissen, dürfen die Viertgradigen in Notfällen Kenntnis von den Galaktikern erhalten. Ein solcher Notfall könnte bis zum Morgengrauen eingetreten sein.«
    Der Mann lachte sanft, doch es wirkte dadurch noch spöttischer. »Eine hübsche Rede, wirklich gut vorgebracht, aber wir sehen durch sie hindurch, so ehrlich sie von den Kluggs auch gemeint sein mag, und erkennen daraus ihre
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