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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders
Autoren: Ian Rankin
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stehen, wo es ist.« Rebus bemühte sich, sein Zittern unter Kontrolle zu halten. Ein weiteres Auto war vorgefahren, hupte.
    »Ich werd abgeholt«, erklärte der junge Mann, dem noch immer der Schrecken ins Gesicht geschrieben stand.
    »Wo wollte Mr. Slocum hin?«
    »Wer?«
    »Der Besitzer des Wagens.«
    Der junge Mann zuckte die Achseln. »Woher soll ich das wissen?« Er gab Rebus die Schlüssel, wandte sich zum Gehen. »Wir sind doch nicht die Gestapo.« Kleine Spitze zum Abschied.
    Rebus händigte Mrs. Sloane die Schlüssel aus; sie starrte ihn an, als hätte sie noch Fragen, als wollte sie wieder von vorn beginnen. Rebus schüttelte den Kopf und marschierte davon. Sie sah auf die Schlüssel in ihrer Hand.
    »Und was soll ich mit zwei Autos anfangen?« Aber Rebus war schon verschwunden.
    Er erzählte Grogan seine Geschichte.
    Der Chief Inspector war nahezu nüchtern und bereits auf dem Sprung nach Hause. Die Leute vom Crime Squad hatten sich schon mit ihm unterhalten. Sagten, sie würden morgen weitere Fragen stellen, alle im Zusammenhang mit Ludovic Lumsden." Grogan hörte mit wachsender Ungeduld zu, fragte dann, was sie für Beweise hätten. Rebus zuckte die Achseln. Sie konnten beweisen, dass sich Slocums Auto in der Nähe des Tatorts befunden hatte, und das zu einer recht merkwürdigen Uhrzeit. Aber mehr auch nicht. Vielleicht würden die forensischen Untersuchungen noch etwas ergeben, aber sie vermuteten, dass Bible John zu klug war, um irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Dann gab es Lawson Geddes' Brief- die Erzählung eines Toten -und das Foto aus Borneo. Aber das alles hatte keinerlei Bedeutung ohne Ryan Slocums Geständnis, dass er einst Ray Sloane geheißen und Ende der Sechziger in Glasgow gelebt hatte und damals wie heute Bible John war.
    Doch Ryan Slocum blieb verschwunden.
    Sie setzten sich mit dem Dyce Airport in Verbindung, aber er war bei keiner Fluglinie als Passagier registriert, und keine Taxi- oder Mietwagenfirma gab an, ihn gesehen zu haben. Hatte er bereits das Land verlassen? Was hatte er mit dem Schrankkoffer gemacht? Hatte er sich irgendwo in einem Hotel in der Nähe einquartiert und wartete darauf, dass sich die Aufregung legte?
    Grogan erklärte, sie würden Ermittlungen anstellen, Häfen und Flughäfen überwachen lassen. Er wisse nicht, was sie sonst tun könnten. Jemand würde Mrs. Slocum befragen, vielleicht das Haus gründlich unter die Lupe nehmen ... morgen oder übermorgen. Grogan klang nicht allzu begeistert. Er hatte seinen Serienmörder gefunden, und für heute war das genug; zur Gespensterjagd hatte er keine übermäßige Lust. Rebus fand Jack in der Kantine bei Tee und Pommes mit Bohnen.
    »Wo warst du?«
    Rebus setzte sich neben ihn. »Ich dachte, ich schränke dich möglicherweise in deiner Entfaltungsfreiheit ein.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich hätt sie um ein Haar in dieses Hotel mitgenommen.«
    »Warum hast du's nicht getan?«
    Jack zuckte die Achseln. »Sie meinte, sie könnte einem Mann, der nicht trinkt, niemals vertrauen. Was meinst du, sollen wir fahren?«
    »Warum nicht?«
    »Jetzt im Ernst, John - wo warst du?«
    »Ich erzähl's dir während der Rückfahrt. Hilft dir vielleicht, wach zu bleiben...«
36
    Am nächsten Morgen, nach ein paar Stunden Schlaf im Sessel, rief Rebus Brian Holmes an. Er wollte wissen, wie es ihm ging und ob Ancrams Drohungen sich angesichts von Lawson Geddes' Brief verflüchtigt hatten.
    »Hallo?« Eine Frauenstimme: Neils Stimme. Rebus legte sofort wieder auf. Sie war also zurück. Bedeutete das, dass sie sich mit Brians Beruf abgefunden hatte? Oder hatte er versprochen, ihn aufzugeben? Rebus war sicher, dass er das schon bald erfahren würde.
    Jack kam hereingeschlurft. Er betrachtete seinen Job als »Kindermädchen« zwar als erledigt, war aber trotzdem dageblieben, zu müde, um noch die lange Heimfahrt nach Falkirk auf sich zu nehmen.
    »Gott sei Dank ist die Woche rum«, meinte er und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. »Irgendwas vor?«
    »Ich dachte, ich flitz mal eben rüber nach Fettes und seh nach, was Ancram so macht.«
    »Gute Idee, ich komm mit.«
    »Brauchst du nicht.«
    »Will ich aber.«
    Sie nahmen zur Abwechslung Rebus' Auto. Aber als sie in Fettes ankamen, war Ancrams Büro leer. Rebus rief in Glasgow an, Revier Govan, und wurde durchgestellt.
    »Heißt das, es ist vorbei?«, fragte er.
    »Ich schreibe meinen Bericht«, sagte Ancram. »Ihr Chef wird sich dann bestimmt mit Ihnen darüber unterhalten
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