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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe
Autoren: Peter Robinson
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unsere Untersuchung anfänglich auf die Pubs am Marktplatz und die Leaview-Siedlung. Wenn wir damit keinen Erfolg haben, können wir das Gebiet ausdehnen.«
      »Wie viel wissen wir denn eigentlich, Sir?«, fragte Sergeant Hatchley.
      »Reichlich wenig. Ich habe mir schon die Dienstberichte von heute Nacht angeschaut, aber es gab keine größeren Krawalle. Wir haben mit den Bewohnern der Häuser in der Gasse gesprochen, außerdem mit den Leuten jenseits der Straße. Der Einzige, der etwas sagen konnte, hat ferngesehen und deshalb nichts Eindeutiges gehört. Aber er war sich sicher, dass er während der Übertragung des Spiels Liverpool-Newcastle in der Sportschau draußen eine Prügelei gehört hat.«
      »Was genau hat er denn gehört, Sir?«, fragte Susan.
      »Nur ein Gerangel und ein Stöhnen und dann, wie Leute weggelaufen sind. Seiner Meinung nach mehr als einer, aber wie viele es wirklich waren, konnte er nicht sagen. In welche Richtung auch nicht. Er dachte, es wären nur die üblichen betrunkenen Rowdys; jedenfalls hatte er keine Lust, rauszugehen und nachzuschauen.«
      »Das kann man ihm nicht verdenken, gerade heutzutage, oder?«, meinte Sergeant Hatchley und fasste zaghaft an den Papierfetzen über seinem Schnitt. Er begann wieder zu bluten. »Manche von denen bringen einen schon um, wenn man sie nur anschaut. Außerdem war es ein verdammt gutes Spiel.«
      »Wie auch immer«, fuhr Banks fort, »Sie sollten auch bei der Verkehrspolizei nachfragen. Wir wissen nicht, ob die Angreifer nach Hause gelaufen oder weggefahren sind. Vielleicht haben sie einen Strafzettel gekriegt oder sind bei einer Radarkontrolle angehalten worden.«
      »Wenn wir mal so ein Glück hätten«, brummte Hatchley.
      Banks zog zwei Blätter aus einer Mappe auf seinem Schreibtisch und reichte jeweils eines an Susan und Hatchley. Auf den Blättern war die Zeichnung eines jungen Mannes zu sehen, wahrscheinlich Anfang zwanzig, mit dünnen Lippen und einer langen, schmalen Nase. Sein Haar war kurz geschnitten und ordentlich zurückgekämmt. Trotz seines jungen Alters schien es an den Schläfen auszugehen und sah oben sehr dünn aus. Er hatte nichts besonders Auffälliges an sich, doch Banks war der Meinung, er könne eine gewisse Arroganz in seinem Ausdruck erkennen. Aber wahrscheinlich war das lediglich auf die künstlerische Freiheit des Zeichners zurückzuführen.
      »Das hat der Nachtwächter der Leichenhalle angefertigt«, sagte er. »Vor ein paar Monaten begann er sich zu langweilen, weil er während der Arbeit mit niemandem reden kann; und deshalb zeichnet er seitdem zum Zeitvertreib die Leichen. >Stilleben< nennt er seine Zeichnungen. Offensichtlich ein Mann mit verborgenen Talenten. Wie auch immer, er hat gesagt, dass die Zeichnung hauptsächlich auf Spekulation beruht, besonders die Nase, die furchtbar lädiert ist. Die Wangenknochen sind auch gebrochen, deshalb konnte er nur mutmaßen, wie hoch und wie vorstehend sie gewesen sein mögen. Aber das Haar entspricht der Realität, meint er, ebenso die Kopfform. Vorerst muss das Bild genügen. Alles, was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass das Opfer etwas über einsachtzig groß war, siebzig Kilo gewogen hat, in guter körperlicher Verfassung war - vielleicht ein Sportler - und blaue Augen und blondes Haar hatte. Keine Muttermale, Narben, Tätowierungen oder anderen charakteristischen Merkmale.« Er tippte auf die Mappe. »Wir versuchen, das Bild und die Beschreibung heute in die lokalen Fernsehnachrichten und morgen in die Zeitungen zu bekommen. Vorerst können Sie damit beginnen, Haus-zu-Haus-Befragungen durchzuführen, und wenn die Pubs aufmachen, können Sie sich dort erkundigen. Die Schutzpolizei hat vier Beamte zur Unterstützung abgestellt. Unsere oberste Priorität ist, herauszufinden, wer der arme Kerl war, und dann festzustellen, mit wem er vor seinem Tod zuletzt gesehen wurde. Okay?«
      Die beiden nickten und standen auf, um zu gehen.
      »Und nehmen Sie Ihre Handys oder Funkgeräte mit und halten Sie Kontakt zueinander. Ich möchte, dass die rechte Hand weiß, was die linke tut. Alles klar?«
      »Ja, Sir«, sagte Susan.
      »Was mich angeht«, sagte Banks mit einem grimmigen Lächeln, »Dr. Glendenning hat sich freundlicherweise erboten, die Obduktion heute Morgen höchstpersönlich vorzunehmen. Deshalb glaube ich, dass einer von uns ihn mit seiner Anwesenheit beehren sollte.«
     
    * IV
     
    Eine Menge Kriminalbeamte beklagten sich über
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