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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe
Autoren: Peter Robinson
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Hintertür und schauten über das Tal und zum friedlichen Dorf Tong in der Ferne. Drei große Krähen zogen hoch am blauen Himmel ihre Kreise. Banks zündete sich eine Zigarette an, um den Geschmack und den Geruch der Werkstatt aus dem Mund zu bekommen. »Willst du Meldung machen?«
      »Ja. Aber gib mir einen Moment Zeit.«
      »Was denkst du?«
      Blackstone holte tief Luft, bevor er antwortete. »Du weißt es wahrscheinlich so gut wie ich, Alan«, sagte er. »Entweder Wes Campbell oder Frankie Robertson haben Devon angerufen, kaum dass sie im Revier Mark Wood gesehen haben. Wann war das? Vor über vier Stunden mittlerweile. Das hat Devon so in Rage gebracht, dass er sofort ein paar seiner Leute hergeschickt hat, die für ihn seine Wut abreagieren sollten. Man bringt es in Devons Branche nicht weit, wenn man nicht dafür bekannt ist zu handeln. Schnell zu handeln. Er verlässt sich vor allem auf die Angst seiner Kontrahenten. Wer weiß, vielleicht hatte er Motcombe sogar eine Anzahlung gegeben und wollte sein Geld zurück. Also haben sie ihn entweder gefoltert, um herauszufinden, wo das Geld ist, oder sie haben es einfach nur getan, um ihm eine Lektion zu erteilen. Dann haben sie ihn exekutiert. Bang, bang.«
      Banks nickte. »Entweder so oder sie kamen darauf, dass ihnen Mr. Hs politische Ansichten nicht gefallen, nachdem Mark ihnen erzählt hat, wer er wirklich war.«
      »Das ist typisch Devon, Alan«, fuhr Blackstone fort. »Zwei Kopfschüsse mit einer Achtunddreißiger, so wie es aussieht. Erinnerst du dich an die Morde in New York, Toronto und Chapeltown, von denen ich dir erzählt habe?«
      »Ja.«
      »Gleiche Methode. Folter und zwei Kopfschüsse. Aber dadurch können wir trotzdem nichts beweisen. Ich nehme nicht an, dass man Devon mit dem Tatort in Verbindung bringen kann. Er wird ein wasserdichtes Alibi haben und es wird nie eine Spur der Mordwaffe geben.«
      »Wir haben noch Mark Wood, der gegen ihn aussagen kann.«
      »Wenn er nicht plötzlich sein Gedächtnis verliert, sobald er hört, was mit Motcombe geschehen ist. Ich würde mich an seiner Stelle wahrscheinlich an nichts mehr erinnern.«
      »Und vergiss Campbell und Robertson nicht. Die beiden hast du auch. Vielleicht sind sie nicht mehr ganz so hart, wenn du sie unter Druck setzt. Besonders wenn ihnen ihre narkotischen Substanzen fehlen. Und ich wette, du bekommst bestimmt eine genaue Übersicht über jedes Telefonat, das von deinem Revier aus geführt wird.«
      Blackstone nickte und schaute sich um, dann seufzte er. »Gut, wir setzen besser alles in Bewegung. Kann ich dein Handy benutzen?«
      »Kein Problem.«
      Sie gingen um das Haus herum nach vorne zum Wagen, wo Banks ihm sein Telefon reichte. Blackstone tippte die Nummer ein, gab die Einzelheiten weiter und bat- um mehr Polizei, den Gerichtsmediziner und die Spurensicherung.
      »Ich sag dir was«, meinte er, als er fertig war. »Deinem Chief Constable wird das nicht gefallen. Erinnerst du dich an das Theater, das er in den Zeitungen gemacht hat? Der Mord ist aufgeklärt, kein Wort von Rassenproblemen und so weiter.«
      »Scheiß auf Jimmy Riddle«, erwiderte Banks. »Hier geht es nicht um Rassenprobleme, hier geht es um Drogen und Habgier. Aber es sind ja West Yorkshires Jamaikaner, nicht unsere. Und ich war gar nicht hier.«
      »Was denkst du jetzt?«, fragte Blackstone und gab Banks das Telefon zurück. »Willst du immer noch herkommen und für West Yorkshire arbeiten?«
      Banks drückte seine Zigarette an der Mauer aus und steckte die Kippe in seine Tasche, damit er keine falschen Spuren am Tatort hinterließ. »Keine Ahnung, Ken. Ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht habe ich keine andere Wahl. Im Moment verschwinde ich jedenfalls lieber, bevor die Truppen ankommen und die Hölle losgeht. Kommst du klar?«
      »Ich komme klar. Ich lasse mich von einem unserer Streifenwagen ins Revier mitnehmen. Geh nur.«
      Banks schüttelte Blackstone die Hand. »Danke, Ken. Mich würde brennend interessieren, wie du erklären willst, warum du hier bist und wie du hergekommen bist, aber ich kann wirklich nicht bleiben.«
      »Ich sage, ich habe den Bus genommen«, meinte Blackstone. »Und jetzt sei ein guter Junge, Alan, und hau ab nach Eastvale. Ich glaube, ich kann schon die Sirenen hören.«
      Banks stieg in seinen Wagen. Er konnte keine Sirenen hören, in seinen Ohren heulte noch Neville Motcombes Bohrmaschine.
      Ungefähr eine Meile die
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