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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe
Autoren: Peter Robinson
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nie über Drogen oder andere Dinge als die Angelegenheiten ihrer Liga gesprochen. Aber Jason war ein Idealist. Trotz Motcombes Rechtfertigung wollte er mit der Sache nichts zu tun haben. Motcombe begann sich Sorgen zu machen, dass Jason seinen Kollegen in der Bewegung davon erzählt und sie ihn rausschmeißen und stattdessen Jason zum Verantwortlichen machen. Ich nehme an, Ihnen ist bekannt, dass Neonazis normalerweise nicht auf Drogen stehen.«
      Banks nickte.
      »Und dann ging es um das Geld, das mit dem Geschäft zu machen war. Motcombe wurde paranoid, besonders weil sich Jason in der Bewegung eine Menge Respekt verschafft hatte und die Leute bei ihm Rat und Führung suchten. Jason wurde schnell zu einer tickenden Zeitbombe. Deshalb meinte Motcombe, alles würde besser laufen, wenn Jason aus dem Weg wäre. Er wusste, dass ich dringend Geld brauchte, und er wusste auch, dass ich und Jason nicht gut miteinander klarkamen, und so fragte er mich, ob ich es arrangieren könnte, dass die Jamaikaner ihn aus dem Wege räumen. Wenn sie geschnappt werden sollten, sagte er, hätte man auf diese Weise nur zwei >Nigger< weniger, um die man sich kümmern müsste. Man muss dem Typ immerhin zugute halten, dass er konsequent ist. Ich wollte das nicht machen. Ich bin kein Mörder. Jason und ich hatten zwar unsere Probleme, aber ich wollte ihn nicht tot sehen. Das müssen Sie mir glauben. Ich hatte keine Wahl.«
      »Was geschah?«, fragte Banks.
      Mark fuhr mit einer Hand über seinen Kopf. »So, wie Motcombe es wollte, sprach ich mit Wes und sagte ihm, dass Jason mit der türkischen Seite des Geschäftes zu tun hätte und dass er planen würde, Devon auszunehmen. Ich erzählte ihm außerdem, er hätte sich als rassistisches Arschloch erwiesen und wäre Mitglied irgendeiner bescheuerten Randgruppe. Ich konnte ihm ja nicht die Wahrheit sagen, oder? Ich musste mir schnell etwas ausdenken, und das musste mit all dem zusammenpassen, was herauskommen würde, wenn die Polizei entdeckte, wer Jason war. Wes ging zu Devon zurück, der den Befehl zur Ausführung gab. Einfach so. Ohne Fragen. Und er setzte zudem fest, dass ich dabei sein musste. Eine Art Vertrauenstest, nehme ich an. Ich wollte es nicht tun. Aber ich hatte einfach keine andere Wahl, verdammte Scheiße.«
      »Es gibt immer eine Wahl, Mark.«
      »Klar. Sicher. Sie haben leicht reden. Aber ich stand vor der Frage, ob ich dran bin oder Jason. Sheri und Connor oder Jason. Was hätten Sie getan? Wie gesagt, Jason und ich waren nicht eng befreundet, und der Scheißkerl ging mir mit diesem Nazischeiß auf die Nerven.«
      »Wer hat den Plan entwickelt?«
      »Das hat man mir überlassen. Den Rest kennen Sie. Motcombe wollte, dass es weiter weg passiert. Ich meine, ihm war klar, dass Sie am Ende herausfinden würden, wer das Opfer war und zu welcher Organisation es gehörte; aber er brauchte Zeit, um seine Akten aus Jasons Wohnung zu holen. Er hat dafür zwei Typen losgeschickt. Jedenfalls spielten Scattered Dreams in Eastvale, und Jason hat gemeint, dass er mit Sicherheit Ärger mit ein paar Pakistanern kriegen würde, die immer in den Laden gingen. Er hat mir erzählt, dass er schon einmal einen Stein durch ein Fenster geschmissen hat. Es hätte nicht besser laufen können.«
      »Und der Mord? Wie ist es geschehen?«
      Wood schluckte. »Frankie und Wes warteten wie verabredet am anderen Ende der Gasse, und als ich Jason mit der Flasche schlug, kamen sie hervor und begannen ihn mit ihren Stiefeln zu bearbeiten. Ich habe ihn ein paar Mal getreten, damit die beiden nicht denken, ich halte mich raus oder so. Aber nur ein paar Mal. Und nicht besonders stark. Er ...« Wood hielt einen Moment inne und legte seinen Kopf in die Hände. »Gott, er hat uns angefleht aufzuhören. Ich habe nur an Connor gedacht und an die feuchten Wände und die Schläger, die Sheri jedes Mal, wenn sie einkaufen geht, anpöbeln und sie schwarze Nutte nennen und ihr androhen, sie gemeinsam durchzuficken. Mir wurde erst wieder bewusst, dass Jason da liegt, als es zu spät war. Sie müssen mir glauben, ich wollte ihn nicht umbringen. Es waren Wes und Frankie. Die sind völlig durchgeknallt, die beiden. Sie hatten die ganze Zeit draußen im Van gesessen und Crack geraucht.«
      »In Ordnung, Mark«, sagte Banks. »Beruhigen Sie sich. Sagen Sie mir, was geschah, als Sie das erste Mal verhaftet wurden. Warum haben Sie Ihre Geschichte geändert?«
      Mark rutschte auf seinem Stuhl umher.
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