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Insel des Todes

Insel des Todes

Titel: Insel des Todes
Autoren: Carter Brown
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    »Worauf wollen Sie hinaus ?« fragte ich scharf.
    »Wir sitzen beide im selben
Boot, mein Freund .« Er schnippte die Asche auf meinen
weißen Teppich und grinste bedächtig. »Deshalb bin ich der Ansicht, daß wir
Partner sind, Geschäftspartner. Und wenn wir den Fall gelöst haben, dann teilen
wir. Was meinen Sie, Danny ?«
    »Ich meine, daß Sie ein
billiger, kleiner Gauner sind, der große Rosinen im Kopf hat«, erwiderte ich kalt.
»Und wenn Sie jetzt nicht auf der Stelle verschwinden, können Sie Ihr blaues
Wunder erleben .«
    Noch mehr Asche stäubte auf
meinen Teppich. »Nicht so unwirsch, Danny«, sagte er mit vorwurfsvoller Stimme.
»Wir müssen zusammenarbeiten. Ich kann Ihnen viel helfen — ich kannte nämlich
den Alten. Einige kleine Aufträge, die ich für ihn erledigt habe, sind
hochinteressant. Die meisten gingen nämlich die Leute an, die auf dem Band
erwähnt werden. Sie würden Augen machen !«
    »Ich bin nicht interessiert«,
erklärte ich.
    »Machen Sie sich doch nichts
vor, Danny .« Er richtete zum Nachdruck das glühende
Ende seiner Zigarre auf meine Brust. »Die meisten von denen haben’s faustdick
hinter den Ohren. Stellen Sie sich mal vor, wenn denen jemand ’nen Tip gibt, daß ein Privatdetektiv den Dreck aufwühlen will,
in dem sie schwimmen ?«
    »Ich bin trotzdem nicht
interessiert«, brummte ich. »Ich gebe Ihnen fünf Sekunden, Pete. Wenn Sie dann
nicht verschwunden sind...«
    Er schüttelte traurig den Kopf.
»Sie scheinen sich die Situation nicht klargemacht zu haben, Danny. Ich will
alles auf freundschaftlicher Basis regeln, und Sie spielen den starken Mann.
Deshalb bleibt mir keine Wahl. Wie steht’s mit der Polizei? Möchten Sie
vielleicht, daß die sich einmischt, noch ehe Sie Ihre Nachforschungen begonnen
haben ?«
    »Ich glaube nicht, daß die auf
Geschichten hören, die ihnen ein Strolch Ihres Schlages auftischt, Pete-Boy«,
versetzte ich verächtlich.
    Er zwängte die Zigarre wieder
zwischen seine Zähne. »Geschichten?« Wieder wackelte sein Kopf hin und her.
»Ich habe ein Band von dem Band, mein Freund. Alles bestens organisiert .«
    Dieses Argument stach. Wenn die
Polizei das Band hörte, würde zweifellos ihr Interesse erwachen. Man konnte auf
der Stelle anfangen, unbequeme Fragen zu stellen: warum ich das Band nicht
unmittelbar nach Empfang an die Polizei weitergeleitet hätte und dergleichen
mehr. Unter diesen Umständen kam ich kaum bis nach Australien. Nicht einmal bis
zum Flughafen.
    »Wollen Sie mit mir nach
Australien fliegen, Pete ?« fragte ich.
    »Ich glaube, Sie brauchen
jemanden, der zu Hause die Festung hält, mein Freund«, versetzte er. »Ich werde
hier in New York Augen und Ohren offenhalten, zum Beispiel den Anwalt
überwachen. Wenn etwas Interessantes passiert, schicke ich Ihnen ein Telegramm .«
    »Wunderbar«, grunzte ich.
    »Ich bin hocherfreut, daß wir zusammenarbeiten,
Danny .« Er grinste vergnügt. »Und ich weiß, daß Sie
einen Haufen zu tun haben, deshalb will ich Ihre Zeit nicht länger in Anspruch
nehmen. Geben Sie mir nur die zweieinhalbtausend, dann mache ich mich auf die
Socken .«
    »Zweieinhalbtausend ?« gurgelte ich.
    Er sah mich an wie ein
waidwundes Reh. »Wir haben uns doch auf halbe-halbe geeinigt! Folglich stehen
mir zweieinhalbtausend Dollar zu, die Hälfte des Betrags, den Sie von dem
Anwalt erhielten .«
    »Das waren doch Spesen«,
entgegnete ich wütend.
    »Ach, und ich habe keinen
Anspruch auf Spesen ?«
    Ich rief Fran, und gleich
darauf trat sie mit Block und Bleistift ins Zimmer. »Ja, Mr. Boyd?«
    »Stellen Sie einen Scheck über
tausend Dollar aus, zahlbar an Mr. Jennings«, sagte ich mit erstickter Stimme.
    »Mr. Jennings?« Ihre Augen
weiteten sich, als sie ihn ansah, dann starrte sie mir ungläubig ins Gesicht.
»Was kaufen Sie denn ?« fragte sie gepreßt. »Einen
Harem?«
    »Er nimmt ihn mit, wenn er
geht«, erklärte ich und wich ihrem Blick aus.
    »Was ist los mit dem Mädchen ?« fragte Jennings, als Fran das Büro verlassen hatte.
»Nicht alle Tassen im Schrank? Na ja, nur zum Tippen haben Sie sie wohl sowieso
nicht hier, was ?«
    Am liebsten hätte ich ihm in
das vielsagend grinsende Gesicht geschlagen.
    »Sie sagten vorhin, Sie hätten
verschiedentlich Aufträge für Damon Gilbert erledigt«, begann ich. »Was waren
das für Aufträge ?«
    »Ein bißchen Spitzelarbeit
hier, ein bißchen da — Sie wissen ja, wie es ist, wenn man seinen
Lebensunterhalt verdienen muß .« Er breitete wieder
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