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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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Pracht wiederherzustellen.«
    »Anscheinend teilst du mit Großvater die Fähigkeit, über das Offensichtliche hinauszusehen, Oliver«, sagte Eloise, aus ihren Gedanken gerissen. »Vielleicht …« Sie verstummte. Dann schaute sie Harry an. »Bist du sicher, dass du es nicht von innen ansehen willst?«
    Er verschränkte die Arme, seine Miene war rebellisch. »Ichgehe niemals in das Haus. Ich will nichts mit dem zu tun haben, was der Mann mir hinterlassen hat.«
    George sah den Schmerz in Eloises Augen und ergriff ihre Hand. Harry hasste seinen Vater und alles, was er dargestellt hatte – doch wer wollte ihm einen Vorwurf machen nach allem, was er mit angesehen hatte?
    »Du wirst den Titel nicht umgehen können, Harry«, sagte Oliver. »Er steht dir von Geburt aus zu.«
    Harry knurrte. »Sei ruhig, Ollie!«
    »Ich glaube, du bist kurzsichtig«, sagte Oliver. »Ich wünschte, ich wäre der Earl. Ich hätte das Anwesen hier bald in Schuss gebracht.«
    »Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit«, murmelte Eloise.
    George runzelte die Stirn. »Wie denn? Harry ist der Erbe, und daran ist nicht zu rütteln.«
    »Natürlich hast du recht«, sagte sie hastig. »Es war nur so eine Idee.«
    George betrachtete sie nachdenklich, bevor er die Zügel nahm, das Pferd um den mit Flechten überzogenen Springbrunnen lenkte und auf das Tor zusteuerte. Harry hatte sich offenbar in den Kopf gesetzt, alles abzulehnen, was mit Edward zu tun hatte, und Eloise war deutlich verstört – es war auf jeden Fall ein Fehler gewesen hierherzukommen.
    Während sie am Klippenrand entlang zurückfuhren, überschlugen sich seine Gedanken. Obwohl Harry den Titel loswerden wollte und Eloise eine Aversion gegen alles hatte, was mit dem Namen Cadwallader verbunden war, würde der Junge seinen Platz im Oberhaus einnehmen müssen, sobald er volljährig war. Er und Eloise konnten nur hoffen, dass Harry mit der Reife zur Vernunft kommen, die Verantwortung übernehmen und eine neue, ehrbare Ordnung in das Haus Cadwallader bringen würde.
    Eine Woche nach ihrem Abstecher zum Anwesen der Cadwalladers hatten sie nur noch vier weitere Tage in Cornwall vor sich, bevor sie nach London abreisten. Im Frühling würden sie nach Südafrika segeln und Georges Schwester Emma besuchen, die er seit seiner Kindheit nicht gesehen hatte, und danach nach Australien und damit nach Hause zurückkehren.
    Sie hatten zu Abend gegessen und es sich dann vor dem lodernden Feuer im Kamin bequem gemacht, der fast eine Wand des Schankraums einnahm. Die Jungen liefen bald nach draußen, um nach Strandgut zu suchen. Dabei rannten sie beinahe die Kellnerin um, die hereinkam, um das Geschirr abzuräumen.
    George sprang von seinem Stuhl auf. »Bitte entschuldigen Sie«, sagte er und stützte sie.
    Die junge Kellnerin bückte sich nach ihrem Tablett. Schwarze Haare fielen wie ein Schleier vor ihr Gesicht. »Ist schon gut, Sir«, erwiderte sie. »Ist ja nichts passiert.«
    Als sie sich aufrichtete und ihm ein Lächeln schenkte, war George verblüfft: Sie hatte ungeheure Ähnlichkeit mit seiner Mutter.
    Die blaugrünen Augen verloren ihr Funkeln, und das Grübchen neben ihrem Mund verschwand. »Sie sind so blass geworden, Sir«, sagte sie besorgt.
    George versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Sie erinnern mich an jemanden«, platzte es aus ihm heraus. »Aber Sie sind ihrem Dialekt nach nicht aus Cornwall, daher muss ich mich irren.«
    Sie hob eine dunkle Augenbraue. »Stimmt, Sir«, erwiderte sie. »Ich bin in Somerset geboren.«
    »Sie sind nicht mit den Penhalligans verwandt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nie von denen gehört«, murmelte sie. Die Haare fielen ihr wieder ins Gesicht.
    George runzelte die Stirn. »Aber Sie gleichen so sehr meiner Mutter. Ich hätte schwören können, dass Sie eine Penhalligan sind.« Blitzartig kam ihm ein Gedanke. »Sind Sie vielleicht mitmeiner Schwester Emma verwandt? Sie hat einen Armeeoffizier geheiratet und lebt seither in Südafrika. Sie könnten ihre Tochter sein.«
    Die Kellnerin ließ das Geschirr stehen und baute sich vor ihm auf, die Hände in die Seiten gestemmt. Die schönen Augen blitzten ärgerlich. »Es schmeichelt mir, dass Sie glauben, ich könnte mit Ihnen verwandt sein, Sir, aber ich war noch nie in Südafrika. Ich bin in Somerset geboren und stolz darauf. Ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie mit dem Gerede aufhören würden.« Sie strich das Haar auf einer Seite hinter das Ohr, nahm das Tablett und eilte hinaus.
    George ließ
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