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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter
Autoren: Daniela Ohms
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durch die Wellen springen.
    Ein erleichtertes Gefühl strömte durch Elenis Körper. Auch die Delfine waren gerettet, wenigstens das.
    Doch die Erleichterung ließ schnell wieder nach – in dem Moment, in dem Makaio mit langsamen Schritten zum Meer ging und zu seiner Insel hinüberblickte.
    Elenis Herz fühlte sich an, als wollte es zerreißen. Wie sollte sie hier ganz ruhig auf Kreta bleiben, wenn er auf seiner Insel mit Raubtieren kämpfte und sich gegen dunkle Götter zur Wehr setzen musste?
    Er lebt seit Jahren dort! Eine tröstende Stimme strich durch ihre Gedanken. Außerdem ist er unsterblich und wird womöglich noch tausend Jahre leben. Was sollte ihm also passieren? Du musst ihn ziehen lassen, Eleni. Ein wildes Tier wird unglücklich, wenn man es einfängt.
    Makaio drehte sich noch einmal zu ihr um. Ein verräterisches Glitzern schimmerte auf seinem Gesicht, kleine silbrige Tröpfchen, die im ersten Licht der Sonne über seine Wangen liefen. Plötzlich rannte er auf Eleni zu und kniete sich vor sie. Er lehnte seine Stirn gegen ihre, seine Nasenspitze streifte an ihrer Nase entlang, kurz bevor er ihren Mund berührte. Eleni schmeckte das Salz auf seinen Lippen, von dem Meerwasser, von seinen Tränen.
    Dann war es auch schon vorbei. Makaio sprang auf und formte ein lautloses Wort. Eleni konnte nichts tun, um ihr Weinen zurückzuhalten.
    Makaio drehte sich um. Mit unmenschlich schnellen Schritten stürmte er in die Wellen und stürzte sich kopfüber hinein. Eleni konnte gerade noch sehen, wie seine Fischflosse mit einem kräftigen Schwung ausholte – dann tauchte er endgültig ins Meer und war verschwunden.
    Eleni blieb wie erstarrt zurück. Nur der kleine Vogel in ihrer Brust rebellierte, pickte mit spitzem Schnabel in ihr Herz und kratzte mit seinen Krallen darauf herum.
    »Warum weinst du denn?« Eine sanfte Stimme zerriss ihre Gedanken.
    Philine!
    Eleni schluchzte auf, presste die Lippen aufeinander und schluckte das Geräusch hinunter. Hastig wischte sie die Tränen aus ihren Augen, um ihre Freundin sehen zu können.
    Philine lag noch immer in ihrem Schoß und blickte zu ihr hoch. »Nicht weinen, Eleni«, flüsterte sie. »Ich lebe noch. Und ich kann mich an dich erinnern.« Kleine, schillernde Perlen sammelten sich in ihren Augen. »Dabei hätte ich dich beinahe für immer vergessen.«
    Eleni dachte an ihren Traum, an den Fluss der Lethe, zu dem die Hesperiden ihre Freundin bringen wollten. Wäre Philine in dem Fluss gestorben? Oder hätte sie nur alles vergessen?
    »Ich habe nur Wasser aus ihrem Becher getrunken.« Philine lächelte matt. »Aber ihr Fluss scheint stärker zu sein. Wenn ich dort getrunken hätte ...« Sie brach ab.
    Ein Motorengeräusch näherte sich. Eleni fuhr auf, blickte aufs Meer hinaus und entdeckte ein kleines Motorboot, dasum die Felsen herumschaukelte und in ihre Richtung fuhr. Zwei Menschen saßen darin, zwei Gesichter, die Eleni selbst von Weitem sofort erkannte: Leándra! Und Kimon!
    »Hey!« Kimons Stimme überschlug sich. Er winkte ihnen zu und ließ das Boot schneller fahren – noch bevor er ihren Strand erreichte, sprang er ins Wasser und schwamm zu ihnen an Land. Während Leándra hinter ihm das Boot auf den Strand lenkte, rannte er über den Sand, ließ sich neben sie fallen und griff nach Philines Hand. »Ihr seid zurück! Ihr lebt!«
    Philine richtete sich langsam auf. Ein schmerzhaftes Stöhnen entwich ihrem Mund, aber sie lächelte. »Kimon«, flüsterte sie.
    »Wie habt ihr herausgefunden, dass wir hier sind?« Eleni sah ihn erstaunt an, blickte schließlich zu ihrer Schwester hinüber, die noch neben dem Boot am Ufer stand.
    »Kimon hat es geahnt.« Leándra sah zu Kimon und Philine.
    Kimon nickte. »Ich habe eine seltsame schwarze Wolke gesehen. Sie flog ganz tief über dem Meer und hat sich über diesem Strand aufgelöst.« Er grinste. »Aber es war nicht besonders leicht, Leándra davon zu überzeugen, dass das was mit euch zu tun hat.«
    Eleni kräuselte die Stirn. Also hatte Kimon den Pegasus gesehen? In Gestalt einer schwarzen Wolke?
    »Was ist mit deinen Haaren passiert?« Kimon streichelte über Philines Kopf.
    Ein verunglücktes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »Wenn ich das so genau wüsste ...«
    Eleni zog ihre eingeschlafenen Beine unter Philines Oberkörper hervor, rappelte sich mühselig auf und ging mit langsamen Schritten zu ihrer Schwester.
    Leándras Füße scharrten im Sand, auch auf ihrem Gesicht schillerten die Tränen.
    Eleni lächelte
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