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Insel der Haie

Insel der Haie

Titel: Insel der Haie
Autoren: Boris Pfeiffer
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das nasse Seil und setzte sich in Bewegung. Bob und Peter folgten ihm schweigend. Drei Minuten später standen die Freunde inmitten des kleinen Steinkreises.
    »Das Licht strahlte von unten nach oben«, murmelte Justus.
    »Das heißt, dass es wahrscheinlich aus einem Loch im Boden gekommen ist«, fügte Bob hinzu. »Aber wir haben hier schon alles abgesucht.«
    »Das Offensichtliche zumindest«, gab Justus zu. »Aber was ist mit dem Rest?«
    Er ging auf den nächsten Felsen zu und klopfte dagegen. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, klang der Stein dumpf und fest.
    »Ich vermute, wir können es wagen, unsere Taschenlampen anzumachen«, flüsterte Justus plötzlich. »Eher werden wir gehört, als gesehen.«
    Er knipste seine Lampe an und leuchtete einmal rund um den Felsen. »Bob, Peter, sucht bitte die übrigen Steine ab. Einer von ihnen muss es sein!«
    »Muss was sein?«, zischte Peter. »Drück dich doch bitte klar aus, Just!«
    »Die Tür«, murmelte Justus, »der getarnte Eingang, der Einstieg, irgendetwas in der Art.«
    »Aber das sind Felsen!« Peter klopfte gegen den Stein, der direkt neben ihm aus dem Boden ragte. »So ein Ding kann keiner von uns alleine bewegen.«
    »Hier!«, rief Bob in diesem Augenblick. »Ich glaube, ich habe gefunden, was du suchst, Just. Hier ist eine Schleifspur.«
    Justus fuhr herum wie von der Tarantel gestochen. »Ganz leise jetzt!«, befahl er. »Diese Spur verrät, dass der Fels bewegt werden kann. Darauf hätte ich auch wirklich früher kommen können. Dass sieben Felsen so wohlgeordnet beieinanderstehen, kann einfach keine natürliche Ursache haben.« Er griff nach seiner Unterlippe und fing an, sie heftig zu kneten. »Aber was ist der Mechanismus für das Felsentor? Und vor allem, wo ist er?« Plötzlich hielt Justus den Atem an.
    »Freunde!«, stieß er hervor. »Wenn wir bei der Annahme bleiben, dass Peters Vater da unten gefangen ist und jemand seinen technischen Rat braucht, dann bedeutet das auch, dass dieser jemand sich hier nicht wirklich gut auskennt. Wahrscheinlich waren jahrelang keine Menschen auf dieser Insel. Und erst mit der Filmcrew sind wieder welche gekommen. Stimmt ihr mir zu?«
    Bob und Peter nickten.
    Justus begann zu lächeln. »Gut, wenn also einer aus der Crew hier etwas entdeckt hat, dann muss es offensichtlich auffindbar gewesen sein. Aber was wäre, wenn er es erst danach unsichtbar gemacht, also verborgen hat? Wie würde das gehen? Dann müsste der verborgene Eingang doch von außen geöffnet werden können!«
    Peter fuhr in die Höhe. »Du meinst, in dem Stein ist ein Hebel oder so was angebracht, und jemand hat ihn versteckt?«
    Justus nickte. »Und wisst ihr noch, was dein Vater heute Abend zwischen den Säbeln entdeckt hat?«
    Peter stöhnte auf. »Die Plastikmasse. Von der er gesagt hat, dass damit zum Beispiel Löcher gestopft werden, in denen eine kleine Sprengladung präpariert wurde!«
    Bob keuchte. »Und die Plastikmasse war rot! So rot wie der Felsen hier!«
    »Allerdings!« Justus tastete bereits den Stein ab. »Sucht eine Stelle, die nicht so kalt und fest ist wie der Rest. Ich fange unten an. Bob, du nimmst die Mitte. Peter streckt sich, so hoch er kommt.«
    Die drei ??? machten sich auf die Suche. Fünf Minuten später jubelte Peter leise auf. »Du lagst richtig!«, rief er aufgeregt. »Hier ist tatsächlich eine weiche Stelle. Leuchtet mal her.« Bob richtete seine Lampe auf Peters Hände. Dieser drückte an einem Felsen herum, griff plötzlich mitten in den Stein und zog dann einen dicken Klumpen rötlicher Masse hervor. Dahinter konnte man eine kleine Höhlung erkennen. Und mitten in dieser Höhlung steckte etwas, das aussah wie ein hölzerner Hebel. Triumphierend sah Peter seine Freunde an. »Sesam öffne dich«, sagte er leise und zog an dem Hebel. Nahezu lautlos schwang der Felsen herum.

Dunkle Stufen
    »Vorsicht!« Schnell sprang Peter beiseite und zog Justus mit sich. Dann sahen die drei ???, was der bewegliche Felsen freigegeben hatte. Zu ihren Füßen lag eine dunkle Steintreppe. Ihre schmalen, ausgetretenen Stufen führten steil in die Tiefe.
    »Ich werde verrückt«, flüsterte Bob. »Das sieht aus wie ein uralter Geheimgang.«
    Justus musterte die moosbewachsenen Stufen. »Erstaunlich! Ich hätte nicht erwartet, dass es auf so einer kleinen Insel noch groß in die Tiefe geht. Ich hätte eher mit einer kleinen Höhle gerechnet, aber niemals mit einem Einstieg in die Unterwelt.«
    »Einstieg in die Unterwelt?«
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