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Insel der Haie

Insel der Haie

Titel: Insel der Haie
Autoren: Boris Pfeiffer
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uns außerdem an ungewöhnlichen Dingen aufgefallen? Und was sind mögliche Verbindungen dazwischen?«
    »Auf der Insel«, begann Peter, »ist mein Vater nicht! Wir haben ihn weder gesehen, noch gehört und auch keine Spur gefunden.«
    »Richtig«, sagte Bob, »es sei denn, er wäre in einer Höhle oder so.«
    »Wir haben auch keine Höhle gesehen«, fuhr Peter auf. »Das Kulissen-Dorf besteht nur aus Wänden. Dazwischen lagern ein paar Kisten. Sonst ist dort nichts. Rund um die sieben Steine ist auch nichts. Und der Palmenhain ist zu klein, um etwas darin zu verstecken.«
    Justus nickte. »Es gab auch keine Grab- oder Fußspuren. Also bleiben nur zwei Möglichkeiten für ein Versteck. Das Motorboot oder irgendein anderes Schiff, das wir gerade nicht sehen, oder … eine Höhle unter Wasser.«
    Peter sprang auf. »Natürlich!«, rief er. »Wieso haben wir da nicht früher dran gedacht. Wenn mein Vater entführt wurde, dann kann ihn irgendjemand in einem Boot verschleppt haben. Das ist des Rätsels Lösung.«
    »Halt!« Justus zog ihn zurück. »Ich muss euch sagen, dass mir das zuerst auch so schien. Aber dagegen spricht eine Antwort auf Frage zwei: Was ist uns sonst noch Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Der Hai«, sagte Bob sofort.
    »Richtig!« Justus griff nach seiner Unterlippe. »Er ist immer noch da, und er schwimmt die ganze Zeit vor dem Motorboot. Das ist in meinen Augen ein ausgesprochen ungewöhnliches Verhalten für einen Fisch. Und damit komme ich zu Frage drei: Die Verbindungen. Wenn das, was dort schwimmt, wirklich ein Hai ist, was tut er dann dort? Er frisst nicht, er kreist nicht, er bewegt sich nicht fort. Für mich sieht es im Augenblick so aus, als bestünde sein ganzes Verhalten oder vielleicht auch seine vornehmliche Aufgabe darin, uns vom Motorboot oder dem Wasser überhaupt fernzuhalten.«
    »Just!«, rief Peter. »Nach der Rückenflosse zu urteilen, ist das Vieh mindestens sechs Meter lang. Und um mich von dem Boot fernzuhalten, muss es gar nichts weiter tun, als einfach nur zu existieren.«
    »Und außerdem gibt es keine dressierten Haie«, fügte Bob hinzu.
    »Natürlich nicht.« Justus sah seine Freunde herausfordernd an. »Aber künstliche Haiflossen gibt es in rauen Mengen, zumal beim Film.«
    »Du meinst, es könnte sich um einen falschen Hai handeln?« Peter war blass um die Nase. »Das würde ich aber nicht überprüfen wollen.«

    »Eine Attrappe?« Auch um Bobs Mund zuckte es.
    »In der Tat«, bestätigte Justus. »Und dann ist da noch etwas. Warum sollte hier jemand Peters Vater entführen, wenn nicht, um sich in den Besitz der Filmausrüstung zu bringen? Denn das ist doch offenbar das einzig Wertvolle, das hier vorhanden ist und das Interesse eines Diebes wecken könnte. Doch danach sieht es bisher überhaupt nicht aus. Niemand hat sich daran zu schaffen gemacht. Stattdessen taucht ein möglicher künstlicher Hai auf, der ganz offensichtlich dazu dient, uns auf der Insel festzuhalten und zu verhindern, dass wir Hilfe holen. Und das wiederum wirft die Frage auf: Wozu hat jemand deinen Vater entführt, Peter? Nun, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen, was das Ergebnis meines Gedankengangs angeht. Peters Vater ist Fachmann für Spezialtricks beim Film. Entsprechend nahe liegt es anzunehmen, dass der Unbekannte seiner Fähigkeiten bedarf.«
    Bob und Peter schluckten. »Du meinst«, sagte Peter schließlich, »irgendjemand hält meinen Vater gefangen, damit der ihm bei etwas hilft, das er alleine nicht schafft?«
    »Und zwar irgendwo hier in der Nähe der Insel«, fügte Bob hinzu. »Weil er außerdem dafür sorgt, dass wir nicht von hier verschwinden und Hilfe holen.«
    »Genau das denke ich«, nickte Justus. »Und zwar glaube ich, dass es bei der Insel eine Höhle gibt, deren Eingang unter Wasser liegt, und in der irgendetwas vor sich geht. Das ist die einzig mögliche logische Schlussfolgerung. Und nach dieser Höhle müssen wir suchen.«
    Peter sah hinaus auf den inzwischen fast dunklen Ozean. »Das klingt alles ganz logisch, Just«, sagte er leise. »Aber was ist, wenn du dich irrst – und die Haiflosse da draußen ist doch echt?«

Jäger und Gejagter
    Justus hatte sich bereits seine Badehose geschnappt und schlüpfte hinein.
    Peter sprang auf. »Just, halt! Ich lasse nicht zu, dass du einfach so ins Wasser gehst, bevor wir nicht wissen, ob das ein echter oder ein falscher Hai ist.«
    »Aber die geniale Kraft der kleinen grauen Zellen hat uns doch schon klar
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