Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Haie

Insel der Haie

Titel: Insel der Haie
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
angelaufen. Er winkte aufgeregt und hielt einige Klumpen einer grauen Masse in der Hand. »Ich habe alle Ladungen gefunden, die Aurora ist sicher!«, wisperte er den drei ??? zu.
    Justus, Peter und Bob sahen sich freudestrahlend an. »Dann ist jetzt Showtime, Freunde!«, sagte Justus leise und nickte der Gummiwurst vor ihren Füßen zu.
    Wenige Minuten später hing Jack Wolfe an den Füßen wie ein Schmetterlingskokon an einem dicken Tau in der Luft und strampelte wie wild mit den Beinen. »Lasst mich hier raus! Lasst mich frei! Ich werde euch alle anzeigen!«
    »Was ist das denn für ein Theater?«, erklang plötzlich eine seltsam verzerrt klingende Stimme neben ihm.
    Jack verstummte. »Wer ist da?«, rief er verwirrt. »Wer hat da gesprochen?«
    Eine Hand schnitt die Gummiplane an seinem Kopf auf, sodass diese sich auch um den Rest seines Körpers lockerte. Doch kaum lugte Jacks Nase ins Freie, hätte er sie am liebsten wieder zurückgezogen. Um ihn herum wallte dichter Nebel. Und mitten in diesem unheimlichen Nebel stand eine finstere Gestalt. Sie war klein und breit, hatte wildes, verworrenes Haar, das fast wie ein Bündel Seetang aussah und auch so roch. Um die Schultern trug sie einen Jolly Roger , eine Totenkopf-Flagge, und ihre Stimme klang rau, alt und brüchig.

    »Was willst du hier, Landratte?«, fragte das Wesen.
    Jack schluckte. Dann brüllte er plötzlich. »Glaubt nur nicht, dass ihr mich reinlegen könnt. Das sind doch alles nur Tricks, fauler Zauber.«
    »Fauler Zauber?«, ächzte das Wesen. »Du wolltest meine Königin rauben. Dafür wirst du über die Planke gehen! Und dann lasse ich dich kielholen und schicke dich zu den Haien.«
    »Ha!«, rief Jack. »Hier gibt es überhaupt keine Haie! Und außerdem ist es nicht verboten, einen Schatz zu finden! Ich bringe dich zur Polizei. Das ist Freiheitsberaubung.«
    »Hört, hört«, sagte die Gestalt. »Du willst meinen Schatz? Nun denn, dies sind die Schätze, die wir dir geben wollen: Scharfe Schwerter und die Spitzen unserer Speere! Denn meine Aurora ist mein Reichtum! Und mein Gesetz ist mein Begehr. Mein Gott der Wind, mein Reich die Freiheit, mein einzig Vaterland das Meer. Ich bedaure, dich hier zu sehen, Jack, aber wenn du wie ein Mann gekämpft hättest, müsstest du jetzt nicht wie ein Hund hier hängen!«
    Im selben Moment setzte sich das Tau, an dem Jack baumelte, in Bewegung. Wie an einem Karussell drehte es sich schneller und schneller, und Jack flog durch die Luft. Die Gestalt zog ein Schwert heraus und hielt es Jack unter die Nase. Unmittelbar darauf folgten zwei Piratensäbel. »Schwöre dem Unrecht ab, oder ich werde dich unter Wasser ziehen, hinab zu den Fischen und in die Finsternis!«, rief der seltsame Pirat.
    Jack strampelte verzweifelt. »Lass mich sofort runter«, keuchte er. Dann wurden seine Augen schmal. »Lass mich runter, oder ich lasse es dich teuer bezahlen!« Plötzlich zog er seine Fernbedienung aus der Tasche. »Sieh mal, was ich hier habe. Vielleicht funktioniert sie ja noch. Vielleicht habt ihr ja gar nicht alle Ladungen gefunden?« Er kicherte hämisch. »Na, lassen wir es darauf ankommen, ihr Bürschchen?«
    »Bürschchen?«, raunte die Gestalt in der Totenkopf-Flagge. »Wie sprichst du mit mir, Kerl? Glaubst du wirklich, du könntest mir mit einem Stück Kohle in der Hand Angst machen?«
    »Das ist kein Stück Kohle«, brüllte Jack. »Das ist eine Fernsteuerung für Explosivstoffe. Und das weißt du genau!«
    »Fernsteuerung, ha, was für ein lumpiges Wort!«, rief die Gestalt. »Das Steuer habe immer noch ich in der Hand. Und du friss dein Stück Kohle, wenn es dir Vergnügen bereitet!«
    »Jetzt reicht es!« Jack, der immer noch durch die Luft wirbelte, packte seine Fernsteuerung fester und drückte auf einen Knopf. Im selben Moment krachte und rumste es rund um ihn herum, dass ihm Hören und Sehen verging. »Hilfe!«, brüllte der blonde Jack. Um ihn herum fiel das ganze Piratendorf zusammen, und eine mächtige Dampfwolke schoss durch den Nebel auf Jack zu.
    »Hoho!«, rief die Piratengestalt laut. »Ein paar lausige Bömbchen? Und damit wolltest du Pim Paul das Fürchten lehren? Ich habe schon mit Kanonenkugeln gespielt, als du noch in Windeln gegangen bist! Johoo! Und so ein Kerlchen will meine Königin bedrohen. Da musst du schon früher aufstehen.« Unter dem schwarzen Totenkopf-Umhang rollte eine gusseiserne Kanone hervor, aus der es gefährlich rauchte.
    Jack hob abwehrend die Hände. »Aber nein, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher