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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman)
Autoren: Inka Mareila
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alles sieht so unwirklich aus - Zwielicht!
    Von Agadir verbreiten sich dunkle Wolken in rasanter Geschwindigkeit. Beklommenheit überkommt sie. Über ihnen schwebt eine Macht, die über Leben und Tod bestimmt. Die Menschen treten diesen Geschehnissen völlig hilflos und ausgeliefert gegenüber.
     
    DAS SCHLOSSTOR
     
    Fyn kommt seinem Ziel näher. Da steht sie: Die seltsame kleine „Kapelle“. Aufgereihte Natursteine bilden ihre fensterlosen Mauern. Die Freunde rennen den kurzen Hang bis zu dem steinernen Gebäude hinauf.
    In dem kleinen Turm, der höchstens acht Meter in die Luft ragt, ist eine kleine Holztüre angebracht. Von dort erkennt man das separate „Häuschen“ neben dem Turm. Es ist ein halbfertiger, offener Anbau, der von weitem vortäuscht, eine kleine Kirche zu sein. In direkter Nähe erkennt man eine alte Ruine.
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Fyn! Dieses klapprige Türmchen, soll deine Geburtsstätte sein?“  
    „Für ein Ei braucht man nicht viel Platz, oder?“, fährt er Keylan an und versucht zu erklären:  
    „Dieser Ort spricht zu mir. Ich höre Flüstern und ich spüre Angst. Um uns fühle ich viel Macht und Energie.“  
    Fyn versucht zittrig mit seiner Mailmap, eine Nachricht zu Perreira zu schicken. Keylan boxt Fyn gefrustet auf den Oberarm:
    „Der Himmel bricht ein und du schreibst Mails?“  
    „Du weißt doch gar nicht warum ich das mache!“, verteidigt sich Fyn:  
    „Mit dem Ding kann man auch scannen, außerdem musste ich Perreira was Wichtiges übermitteln!“  
    Mittlerweile windet es stark und die Atmosphäre wird zunehmend bedrohlicher. Zade wippt unruhig von einem auf das andere Bein und beobachtet die düsteren Wolken.
    „Ich geh' mit dir!“, sagt Keylan.  
    „Bleib' hier draußen mit Zade. Ich will nicht, dass euch etwas passiert!“, widerspricht Fyn.  
    „Was hast du für ein Problem? Die Erde geht unter, was soll uns noch großartig passieren?“  
    Keylan hat das Gefühl, dass ihm gleich die Sicherungen herausspringen. Fyn sagt gerade noch:
    „Legt eure Waffen ab“, doch das hört Zade nicht mehr: Der Esperanto stürzt ohne Vorwarnung in den Turm.  
    „Zade, bleib hier!“, schreit Fyn, während sie ihre Laserguns auf den Boden werfen, aber der Mutant ist schon verschwunden.  
    Fyn und Keylan laufen ihm hinterher. Da erhellt ein lauter Blitz knallend das Gebäude. Die Freunde sehen gerade noch, wie Zade in dem weißen Licht verschwindet. Kaum im Turm, fällt die Holztüre wie von Geisterhand zu.
    „Verdammt!“, schreit Keylan und rüttelt an ihr, doch sie bleibt verschlossen.  
    „Zade ist verschwunden! Ist er tot? Gleich sterben wir auch!“  
    „Beruhig dich Keylan! Das hilft doch nicht!“  
    Die Männer sind still. An den runden Wänden erkennt Fyn viele Kritzeleien: Koordinaten, Formeln und seltsame Schriftzeichen.
    Er hört Flüstern, vieler geisterhafter Stimmen. Sie werden lauter, hallen durch das runde Zimmer. Keylan nähert sich ängstlich Fyn. Auch er kann das Wispern hören. Unerwartet stehen beide in der Mitte des Bauwerkes.
    „Was ist das hier für 'ne Scheiße?“, ruft Keylan, Fyn hingegen konzentriert sich auf das, was um sie herum passiert:  
    Ein Windstrudel bäumt sich auf, Zeichen an der Wand beginnen sich zu bewegen, sie flackern. Da formieren sich die Hieroglyphen zu einheitlichen Gruppen, sie verschmelzen allmählich, während das Flüstern nun menschliche Nachrichtensprecher nachahmt. Neuigkeiten über die aktuellen, weltlichen Zustände tönen aus den Mauern:
    „Europa wird von Erdbeben der Stär....Inseln überflu....Amerikas Straßen reiß...Vulkanausbrü...“  
    Eine Schreckensnachricht wird von der nächsten unterbrochen, es nimmt kein Ende. Die Wände werden von den auslaufenden Zeichen dunkelgrau eingefärbt. Wie bei einer übernatürlichen Projektion der Erdoberfläche werden Kontinente und Ozeane an den Mauern erkennbar. Eine Art Hologramm...  Ein durchdringender, polyphoner Kanon, gespenstischer Stimmen ertönt:
    „Mutter Erde, nimm die Energie, deiner Geosphären. Lass' sie reisen. Deine Ressourcen sind Nahrung, für Freigabe und Dauer der Tore. Bist du zu schwach, vergehst du und nicht ein Einziges deiner Kinder wirst du retten. Hoffe, hoffe dass ihr Ende nicht da ist...“  
    Über Fyn und Keylan bildet sich in der Turmspitze ein metallener Strudel, wie flüssiges Eisen rotiert er über ihnen. Sie werden vom Boden gerissen und schweben mehrere Zentimeter über ihm. Keylan schreit auf
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