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Industriepampe: Wie die Kunstprodukte unser Körpergefühl blenden (Ernährungs- und Bewegungsbibliothek)

Industriepampe: Wie die Kunstprodukte unser Körpergefühl blenden (Ernährungs- und Bewegungsbibliothek)

Titel: Industriepampe: Wie die Kunstprodukte unser Körpergefühl blenden (Ernährungs- und Bewegungsbibliothek)
Autoren: Dr. Anja Dostert
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optischen und geschmacklichen Signalen ständig hinters Licht führen.
    In seinem Buch über kulinarische Körperintelligenz rät der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop dazu, die Ernährungsratschläge zu vergessen und wieder mehr auf den eigenen Appetit zu hören. Da ist es hilfreich, die mediale Informationsflut zum Thema Ernährung weitgehend zu ignorieren. Knop rät ebenfalls dazu, möglichst oft auf frische Nahrung zurückzugreifen und stark verarbeitete Nahrungsmittel zu meiden.
    Warum mögen wir Kartoffelchips? Wer gerade Lust darauf hat, dessen Körper verlangt womöglich einfach Salz, Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß (Glutamat). Vielleicht ist Ihr Körper ja bereits zufrieden, wenn Sie ihm eine echte Hühner- oder Rindfleischsuppe mit Kartoffeln und Gemüse zubereiten, dann hat er all diese Bestandteile erhalten - frei von Substanzen, die gefräßig machen. Wenn wir die Ernährung immer stärker von den Signalen des Körpers entkoppeln, kann die körpereigene Appetitsteuerung nicht funktionieren und den Körper optimal mit Nährstoffen versorgen. Je mehr man an den eigenen Bedürfnissen vorbei isst, desto schneller kommt das System aus dem Lot.
    Wer sagt, dass ein fettes Rindersteak ungesund sei? Das kommt auf die verzehrte Menge und auf die gewählten Beilagen an. Vielleicht braucht der Körper das rote Fleisch wegen des enthaltenen Eisens oder er giert nach Fett, weil er zuvor mit Magerjoghurt traktiert wurde.
    Es ist nicht leicht, der schnellen und praktischen Versuchung zu widerstehen: Fertignahrung ist schneller zubereitet als frische Nahrung. Wer um die Risiken weiß, der kann möglichst oft für Alternativen sorgen. Das morgendliche Frühstück ist noch am einfachsten zu verändern: zuckerfreie Frühstücksflocken, Joghurt, Nüsse und Körner einzeln kaufen, mutig Zucker ergänzen, Obst dazu, fertig! Das kann jeder tun, ohne an Arbeitsüberlastung zu sterben. Oder Sie setzen auf das klassische Frühstück mit Brot und Belag.
    Immer mehr Menschen haben es verlernt, ohne Industrieprodukte zu kochen. Früher war nahezu jeder Mensch in der Lage, eine essbare Salatsauce aus Basiszutaten herzustellen, ohne eine Tüte mit Pulver zu verwenden. Heute gibt es immer mehr Menschen, die zwar die Kochsendungen im TV anschauen, aber nicht in der Lage sind, ein Essen ohne den Einsatz von Ferigprodukten zuzubereiten. Wer das Kochen verlernt oder nie gelernt hat, sollte sich in der Zubereitung der wichtigsten Basisgerichte üben.
    Beim Fernsehabend können Sie auf saubere Alternativen ausweichen. Nüsse haben zwar einen hohen Energiegehalt, liefern dem Körper aber im Gegensatz zu Kartoffelchips hochwertige Fette und gutes Eiweiß. Gerade bei Kindern sollten Sie darauf achten, dass diese nicht vollständig auf Industriegeschmack geprägt werden, damit sie in späteren Jahren eine Alternative zum Fertigfraß haben.
     
Empfehlenswerte Grundsätze:
    - Wird ein Lebensmittel als gesund oder ungesund angesehen, bedeutet dies nicht, dass man das in zehn Jahren noch genauso sieht (Fruchtzucker). Hören Sie nicht auf jeden Rat, der durch die Medien geistert
    - Bereiten Sie Ihre Nahrung aus Grundzutaten selbst zu, soweit es zeitlich mit Ihrem Alltag vereinbar ist
    - Meiden Sie Produkte, deren Zutatenverzeichnis Sie nicht entziffern können
    - Achten Sie immer auf Ihr Wohlbefinden: Auch vermeintlich gesunde Nahrung kann für Sie persönlich unbekömmlich sein: Hülsenfrüchte, Ballaststoffe bei Divertikulitis, Früchte bei Fruchtzuckerintoleranz, Milchprodukte bei Laktoseintoleranz
    - Informieren Sie sich über die schwarzen Schafe der Branche und meiden Sie deren trickreiche Produkte. Im nächsten Kapitel finden Sie Links zum Stöbern und Weiterlesen
    - Kinder brauchen keine Kinderlebensmittel. Kaufen Sie Ihrem Kind ein schönes Spielzeug statt des überzuckerten Kinderproduktes mit der billigen Plastikfigur

Was tun bei Übergewicht?
    Welche Schlüsse kann ein übergewichtiger Mensch aus der Lektüre dieses Buches ziehen? Menschen mit Übergewicht sind nicht willensschwach! Durch die Veränderungen im Gehirn reagieren sie auf den Anblick und Geruch von Speisen viel stärker als schlanke Menschen. Wer trotzdem widersteht, kann wirklich stolz auf sich sein.
    Wann immer möglich, beseitigen Sie Nahrung aus Ihrem direkten Sichtfeld. Stellen Sie keine Schokolade auf den Wohnzimmertisch, wenn Sie jeden Abend viele Male drauf starren müssen. Packen Sie die Lebensmittel hinter verschlossene Türen. Aus den Augen, vielleicht
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