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Indische Naechte

Titel: Indische Naechte
Autoren: Mary Jo Putney
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unendlich süß die ihren. »Und nun ist die Zeit für Liebe gekommen.«

Epilog
    Schottland, August 1842
    Immer noch in ihrem Nachthemd, blickte Laura abwesend aus dem Fenster ihres Schlafzimmers und ging im Geiste alles durch, was getan werden mußte, bevor ihre Gäste am Nachmittag eintrafen, obwohl sie ganz genau wußte, daß sie alles Menschenmögliche getan hatte, um das alte Schloß behaglich zu machen. Es machte ihr viel Spaß, und der Verkauf eines von Pjotrs Steinen hatte die Mittel dafür verschafft. Dennoch waren sie erst drei Monate hier, und es gab noch unglaublich viel zu tun.
    Sie hoffte, daß ihre erste Einladung in Schottland gut verlaufen würde. Sie würde nicht nur zum ersten Mal Ians außergewöhnliche Schwester treffen, sondern auch noch ein weiteres Paar. Die Frau, Lady Sara Connery, war die Tochter eines Dukes, und ihr Mann Mikahl eine Art Himalaja-Fürst. Einmal mehr dachte Laura, daß es klüger gewesen wäre, ihren Eintritt in die Gesellschaft dezenter zu gestalten.
    Plötzlich drehte sich ihr Magen um. Sie hatte gerade noch Zeit, das Waschbecken zu erreichen, als sie auch schon Tee, Brötchen und Marmelade erbrach, die ihr im Bett serviert worden waren.
    Ian suchte sich natürlich ausgerechnet diesen unattraktiven Moment aus, um aus seinem Ankleidezimmer zurückzukommen. »Was ist los, Laura?« fragte er besorgt.
    »Ich habe an unsere Gäste gedacht«, erwiderte sie schwach.
    Ian schenkte ein Glas Wasser ein und brachte es ihr, dann legte er den Arm um sie, während sie trank. »Ich wußte ja, daß du ein bißchen nervös bist«, sagte er, »aber nicht so. Wirklich, Laura, sie sind alle sehr nett. Du mußt dich nicht so sorgen.« Er küßte ihre Stirn. »Und wenn sich irgend jemand über deinen Haushalt beschwert, kann er gehen. Aber sie werden es ja nicht tun. Du hast wahre Wunder vollbracht.«
    Laura lächelte und fühlte sich schon viel besser. »Ich danke für deine loyale Unterstützung. Du bist wirklich ein angenehmer Gatte.« Sie legte den Kopf zurück, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Wie auch immer — auch wenn ich wirklich nervös bin, ist das nicht der Grund, warum mir schlecht war. Du kannst jetzt aufhören, dir Sorgen zu machen, ob die Schläger in Buchara dir einen dauerhaften Schaden zugefügt haben.«
    Als Ian sie mit gerunzelter Stirn anstarrte, fuhr sie fort: »Ich bin ziemlich sicher, Lord Falkirk, daß Sie Ihrer Pflicht, den Familiennamen weiterzugeben, Genüge getan haben.«
    Mit einem Jubelschrei riß er sie von den Füßen. Doch dann hielt er inne und setzte sie sofort vorsichtig wieder ab. »Guter Gott, du sagst mir so etwas Wundervolles, und ich versuche prompt, dich wieder zum Erbrechen zu bringen. Wie fühlst du dich?«
    »Keine Sorge, ich erhole mich immer schnell.« Sie grinste. »Und was ich fühle, ist eine satte Selbstzufriedenheit.«
    »Das kannst du auch.« Er streichelte ihr Haar so sanft, als wäre es edles Porzellan. »Woher wußtest du, daß ich auch noch Angst hatte, ich könnte vielleicht kein Kind mehr zeugen?«
    »Ich bin Russki, ich weiß alles, was man wissen muß.« Sie setzte ihre schönste, mysteriöse, orientalische Miene auf. »Der Priester, der in Manpur unsere Horoskope erstellte, hat uns einen Sohn versprochen. Er hat nichts über Töchter gesagt, aber die meisten Hindus halten sie ja ohnehin nicht für erwähnenswert, also könnten wir durchaus ein oder zwei haben.«
    »Ich habe nichts dagegen. Ich hoffe, daß wenigstens eine genauso aussieht wie du. Und wenn es ein Sohn ist«, er dachte einen Moment nach, »sollen wir ihn dann Kenneth Peter, nach deinem Stiefvater und deinem Onkel, nennen?«
    »Eine phantastische Idee.« Laura stellte das Glas ab, schlang ihre Arme um ihn und rieb ihre Hüften provozierend an ihm.
    Er grinste und hob die Arme. »Wieviel besser geht es dir genau?«
    »Viel, viel besser«, sagte sie bescheiden, als er sie zu ihrem massiven Himmelbett trug. »Aber ich dachte, du wolltest heute morgen den Gutsverwalter aufsuchen. Und du bist schon fertig angezogen.«
    »Der Gutsverwalter kann warten, und das mit den Kleidern kann man schnell ändern«, antwortete er, als er sie aufs Bett legte. Und innerhalb eines Augenblickes hatte er genau dies getan.
    Laura hörte nie auf, von den subtilen Nuancen des Liebesspiels fasziniert zu sein. An diesem Morgen, an dem sie das neue Leben feierten, das sie erschaffen hatten, war Zärtlichkeit das Hauptmotiv. Nach der Erfüllung lagen sie einander in den Armen und genossen die
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