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In The Army Now

In The Army Now

Titel: In The Army Now
Autoren: Matthias Goosen
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Leben von diesem Ort gehört hätte, es müsste nach seiner Ansicht nach, einer dieser neuen Stützpunkte sein, die man errichtet hatte, für ganz besondere Talente. „Du bist ein Talent, etwas Besonderes“, sagte er abermals und ich konnte nur den Kopf schütteln. Ich bin mir sicher, dass ich vollkomme rot im Gesicht war. Und das Zeigen von Gefühlen, war noch nie mein Ding gewesen, weil dann all wüssten, was man gerade fühlte.
      Ich durfte also den Rest des Abends in mein Zimmer gehen und tun, was ich wollte. In meinem Zimmer sah ich schon, dass meine Mutter für Morgen alles vorbereitet hatte. Durchatmen, dac hte ich mir, es war wirklich eine verzwickte Lange. „Militär.“ Ich ließ dieses Wort über meine Zunge gleiten und es ließ mich erschauern, und obwohl ich keine kalten Jahreszeiten kannte, fühlte ich eisige Kälte in mir. Es war ja nicht so, dass ich dem Militär abgeneigt war. Mein Verstand ließ mich durchaus eine Chance hinter diesem Gemisch aus frostigen und verwirrten Gefühlen erahnen, die ich dem Militär entgegenbrachte. Jedoch hieß es, dass man mit der Mischung eines disziplinierten Arbeiters und eines fleißigen Studenten allerhand Nützliches beim Militär erlernen konnte. Aber ich war anders .
      So hockte ich mich müde ins Bett. Mein Zimmer war schlicht eingerichtet und es hingen nur ein paar Bilder von Michael Jackson und Madonna an den Wänden. Beide Musiker mochten meine Eltern nicht sonderlich, aber sie sagten immer, dass es die 90er wären und Jugendliche selber ihren Weg finden müssten. Ich war aber alles anders als einfach nur ein Kind der 90er, ich war schwul, 20 Jahre und hatte, da ich nicht sonderlich gut in der Schule war, beschlossen am Hof meines Vaters zu arbeiten. Ich war kein Knecht oder so, aber in der tiefsten Provinz des französischen Berglandes, wo ich wohnte, da kann man nicht viel tun, außer Hochlandrinder züchten oder ein paar Weinberge anlegen, um sich dann im Laufe der Jahre selbst zum Alkoholiker zu machen. Die Armee konnte mein neues Standbein werden, wie meine Eltern gehofft hatten, da mein Wunsch, Mechaniker zu werden, anscheinend keine Früchte trug.
      Und weil ich nicht glauben konnte, schon morgen von hier zu verschwinden, musste ich, Noah Laval , noch etwas erledigen. Ich hatte eigentlich vorgehabt, mich aus dem Haus zu schleichen, aber das war bei zwei kleinen Geschwistern nicht so leicht. Ich öffnete die Tür und die beiden Kindsköpfe kamen mir schon entgegen, jeder schnappte sich ein Bein und sie wollten spielen, sie durch das Haus zu tragen. Aber nichts da. Ich umarmte jeden und sagte, dass sie brav sein sollten, wenn ich nicht mehr da wäre, und dass sie Mamà im Haushalt unterstützen und Papà im Hof helfen sollten. Sie nickten wie zwei kleine Hunde und ich tätschelte ihnen auf den Kopf, dann sagte ich meinen Eltern, dass ich die Nachricht noch verdauen müsste und noch spazieren ginge.
      Sie sagten nichts und ließen mich gehen.
      Draußen ging langsam die Sonne unter, es war ein milder Sommer mit viel Regen, aber das war auch gut, so konnte man wenigstens das Gras wachsen sehen, das wir im Winter als Heu für die Kühe verwendeten. Ich schnappte mir mein Rad, das an der Hausmauer lehnte und radelte los. Der nächste Bauer hieß Leclerc und genau diesen wollte ich jetzt aufsuchen; den Bauer zu besuchen war zweifelsohne nicht meine Absicht. Ich wollte zu seinem Sohn …
      Ich traf etwa 15-Minuten später am Hofe der Leclercs ein und sah schon Jules, den Sohn des Bauers, der eine Mistgabel über die Schulter trug und eifrig die Hunde zur Ordnung rief.
      „Jules“, rief ich ihm zu , und er drehte sich voller Freude zu mir um.
      „Noah, das ist eine Überraschung, möchtest du mit uns zu Abend essen?“, fragte er mich freundlich und ich konnte nicht anders, als seiner Mutter zu zunicken und „ja“ zu rufen, „gerne, danke für die Einladung.“ Ich bat Jules, er möge mich begleiten, da ich ihm etwas Wichtiges zu sagen hätte. Er zierte sich, aber ich drängte.
      Jules war 2 Jahre älter als ich und hatte eine Freundin, wie das auf dem Land so üblich war. Es hieß immer, dass es auf dem Land keine Homosexualität gäbe, zumindest predigt das der Pfarrer von der Kanzel, aber die hatten sich mächtig getäuscht – es gibt uns hier!
      „Unter einer Weide, die ein wenig von der untergehenden Sonne beschienen wurde, standen wir.
      „Du weißt doch, dass wir aufpassen müssen“, knirschte er mit seinen
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